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Wolke», Winde und Wasser wandern. ,.Alles Vergäng liche ist nur ein Gleichnis". Entwicklung steht nicht still. Der Wanderer weiß und steht es, und jede (Wanderfahrt bis zur letzten bringt ihn wieder an die Stätte seines Wirkens zurück, von der ihm das Gesetz seiner Pflicht zürnst: „Laßt uns wir ken, solange es Tag ist!" lind wenn das (Wirken des deutschen Wandertums je und je nur für Deutschland ging, wie sollte es im neuen Reich anders sein? Wenn sich Hunderttausende deut scher (Wanderer mit Stolz zu den Wegbereitern des Dritten Reiches rechnen dürfen, so ist auch heute und morgen in alle Zukunft hin ihre Sendung nicht erschöpft, sondern heute und morgen und in alle Zukunft hinein braucht Deutschland neben der Körperstählung und Willensbildnng die Seelenformung. Auf den unsichtbaren Grundmauern einer ohne großen Auf wand geleisteten Erziehungsarbeit am deutschen Innenleben baut sich Germanins Dom aus. IIIIIIIIIIUUUUUI»IINIIIUIIIIIINUIUIIUIIIIIU»UUIIIIIINNNIIUIIIIIINIIIIIIIIIIIIIIII»I»IU»»IIIIII Mr wollte Mello ltehn... (Wer wollte abseits stehn in diesen großen Tagen, Wo eine neue /seit beginnt, sich Bahn zu brechen? Wer wollte nach dem Mr und Wider fragen, Wo Tat und Wille von Erhebung sprechen Ans Unrast und aus unduldsamem Leben, Die ein Jahrhundert in die Schranken zwängten, Dor Wällkür finstrer (Mächte preiögegebcn, Die Millionen Menschen in Versklavung drängten? Wer wollte nicht an die Berufung glauben Des deutschen (Wesens, seiner Kraft und Stärke? Mär lassen uns den Glauben niemals rauben, Mät uns ist der Allmächtige am (Werke, Daß jener Schandvertrag zerriß in tausend Fetzen, Daß Lug und Trug wich unsers Schwertes Streichen, Und über alle Zwietracht wird dereinst man setzen Als leuchtendes Fanal das deutsche Zeichen! Oskar Rolle, Löbau Iii»»iiiiiinuu»iiuiiuniuiu»iiuui»uuutti»unuuiiiiiuuuiuuuiniiuuuunin»uui»i»iuii Vie Augen auk! Zu viele von uns gehen mit geschlossenen Augen durch die Welt. Es soll hier gar nicht einmal die Rede sein von den zahllosen Unfällen, die sich Tag für Tag lediglich dadurch er eignen, daß Menschen tief in Gedanken und gleichsam nach innen schauend oder einfach vor sich hin „dösend" durch die Straßen und über die Fahrübergänge gehen, wobei sie manch mal buchstäblich in Fahrzeuge hineinlausen und nicht sehen, was rings um sie geschieht. Aber es gibt viele andere, die es vielleicht nicht ganz so schlimm machen, die Augen osfenhalten, wo es unbedingt nötig ist, aber doch nicht genügend Hellen und lebendigen Blickes um sich schauen, um das Leben in seiner Vielgestaltigkeit bewußt in sich aufzunehmen. Ein Zeichen dafür, wie wenig wir auf die Dinge unserer nächsten Umgebung achten, ist es, daß uns oft jahraus, jahrein der Bcrussweg durch die gleichen Straßen führt, ohne daß uns irgend welche bemerkenswerten Einzelheiten schon ausgefallen wären. Da kann es geschehen, daß jemand er zählt, in der Nachbarstraße würden jetzt an dem Hause mit dem wunderschönen Barockgiebel AnöbesserungSarbeiten vorge nommen. „Barockgiebel?", fragen wir erstaunt, ivir sind zwar tausendmal durch jene Straße gegangen, haben aber nicht ein einziges Mal bewußt deu Blick bis hinauf zu den Dächern schweifen lassen und niemals ist uns jenes Haus in seiner be sonderer baulichen Schönheit ausgefallen. Es gibt Manschen, die alles sehen und andere, die an allem achtlos vorübergehen. Vielleicht führt uns unser (Weg oft durch den Park oder die Anlagen. "Wie schön, wenn rvir hier unsere besonderen Lieblingöbäume, Beete, Anlagen haben. „(Meine" Birke, die mich an dem runden Platz jeden (Morgen auf dem (Weg zur Arbeit und jeden Abend bei der Heimkehr grüßt, ist jetzt noch ganz winterlich kahl, schwärzlich wehen ihre schlanken Zweige im (Winterwind, und manchmal hat sie ein weißes bräutliches Schneekleid angezogen. Ein paar (Wochen noch, und sie wird sich wieder den ersten lichtarünen Schleier über das Haupt ziehen. Auf dön schmalen Beeten am Hauptweg im Par? standen im letzten Frühling Tulpen, im Herbst haben Astern darauf geblüht, was wird man dort in diesem Frühjahr pflanzen? All das sind die kleinen Freuden am Wege, die wir nicht unbeachtet lassen sollten .... (Zedenkm kür bruno lanzmann, den Kämpfer und Dichter aus der Oberlaulch Als vor lN Jahren, gerade bei Ausbruch des Krieges, die Kunde vom plötzlichen Hinscheiden Bruno Tanzmannö das Land und das Reich durcheilte, sah man die schicksalhaftcu Zu sammenhänge dieses Sterbens sich plötzlich erhellen. Er, der immer ein „Michael Vorkampf" (wie sein Drama heißt) war, der zur Zeit der Revolution, Inflation und Baucrnnot die Artamaneu auf den Plan rief und sie damals schon zur freiwilligen Landhilfe, und zwar zuerst in Sachsen, ans dem Rittergut des Herrn Oberndorfer in L i m b a ch, einsctzte, er, der die völkische B a n c r n h o ch s ch u l e in Deutschland mit begründet und vielen jungen deutschen Menschen das Feuer seines hochgesinnten Idealismus mit ins Leben gab, er, der mit ihnen schon damals im Zeichen des Hakenkreuzes (sein Verlag hieß der Hakenkreuz-Verlag) Wege zu einer neuen deutschen Frömmigkeit suchte, und er, der schließlich die ,,W clt - wacht d c r D e n t s ch e n" gründete und in dieser Zeitung gewissermaßen die Front des Deutschtums in der Welt mit den besten geistigen Kräften der Heimat verband, hätte in dieser Zeit die Ersüllung seiner Wünsche und Träume erlebt. Nun aber ging er dahin im Morgenrot der neuen Freiheit. Sein Andenken zu ehren, sammelte sich im September ein Kreis von Freunden in Dresden zu künstlerisch ansgestatteter und umrahmter M orgenfcier , zu der Professor Emil Lehmann, Dresden, ein alter Vorkämpfer für die Rechte des Deutschtums im Sudetcnland, den Gruß entbot. Er sagte u. a.: „Wir sind alle ein Stück seines Weges mit ihm ge gangen, seit er von seiner Oberlausitzer Scholle und dem bäuerlichen Beruf der Väter aufgebrvchen war, aus der Landschaft Lessings und Fichtes, um selbst auch ein Kämpfer für das kommende Deutschland zu werden. Zu immer größeren Zielen sahen wir ihn sich erheben, bis er zuletzt das Deutschtum der Welt, die Volksbrüder in den fremden Ländern draußen, mit dec Kraft seines Herzens zu umfassen suchte." Was Tanzmann für Deutschland war, bedeutete er auch dem deutschen Geist der Lausitz. Seine Heimat aber (er war be kanntlich in Hörnitz bei Zittau geboren und erlebte seine Jugend dann zu Füßen der Lausche, in (Waltersdorf), muß ihn um seiner Dichtung willen besonders lieben; denn sein „(Michael Vorkamps", den er wie einen Peer Gynt die (Welt durchschweifen läßt, sucht von der Lausitz aus diesen (Weg in die Welt, und wenn er in den „Lobesam-Gcdichten" das Heimat fest der Vögel beschreibt — ein Frühlingsgedicht in eisiger Weihnachtszeitz, so ist darin „der Frühling in den Lausitzer Bergen", ist darin eine tiefe Verherrlichung des einzigartigen Brauches unserer „Vogelhochzeit", und ein hohes Lied der Hei mat singt er ganz hingegeben, aber ebenso eigenwillig, mit scho nungsloser Offenheit und unbestechlicher Ehrlichkeit in dem „Dorf des Michael Lobesam". Mit all dein ist er ein Dichter, der das Verdienst hat, die Lausitz wie em Lessing, Wilhelm von Polenz, Oskar Schwär der deutschen Dichtung angeglie- dert zu haben, und dessen man schon darum immer dankbar in der Heimat gedenken sollte. Auch bei der Dresdner Morgenfeier geschah solches Dichter gedenken. Eharlotte Friedrich von der Komödie las