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stücksbesitzers wieder abgebrochen werden. Die Ausbesserungs arbeiten an dem hark am Ustrvande hinführenden unterem Wege hat auch ein mäßiges Hochwasser immer wieder ver nichtet. Diesem Uebel kann nur durch Höherlegung des Weges abgeholfen werden. Es steht zu hoffen, daß demnächst die Wege verhältnisse in der Skala eine gründliche Ausbesserung erfahren werden. Bis zum Jahre 4907 ruhte die Gebirgsvereinstätig- keit des Humboldtvereins lediglich auf den Schultern von Ro bert Rowland. Hu jener Hcit wurde sie in einzelne Teilgebiete zerlegt und für jedes ein Niitglied als Pfleger bestellt. jWäh- rend des Weltkrieges wurden die Arbeiten auf das notwendigste beschränkt. Dies gilt auch von der Nachkriegszeit. Seit 4930 liegen die Gebirgsvereinsarbeiten in den Händen eines W ege rne i st e r S. In diesem Jahrzehnt sind eine große Anzahl neuer Markierungen geschaffen worden und die alten mehrfach erneuert worden. Die Gesamtlänge der von unseren Verein betreuten 28 e g e m a r k i c r u n g e n beträgt gegenwärtig reichlich 400 Kilo m.e ter. Sein Arbeits feld reicht im Norden bis zum Stromberg und nach Weißen berg, im Ästen über Svhland a. R. hinaus bis zur Landes grenze, in südlicher Richtung bis zum Sonnenberge, im Süd westen nach Dürrhennersdorf und westlich bis an den Ästfuß des Schleifbergeö. Äbwohl das T8aldgebiet des Löbauer Berges dem Verwaltungsbereich des Stadtrates angehört,, haben Vorschläge und Anregungen seitens des Humboldtvereins immer eine verständnisvolle Beachtung gefunden. So wurde daraufhin 4 9 0 2 der Humboldtweg angelegt, dem 4 9 0 8 der reizvolle Goetheweg folgte. Auch das Nst ar- kierungsnetz des Berges einschließlich der Wegweiser liegt in der Hand des Humboldtvereins, nur die zahlreichen Bänke — reichlich 60 an der Ha hl — und der Wegebau sind städtische Angelegenheiten. Mehrmals schon ist vom Humboldtvergin eine Aus - flugs täfel am Bahnhof aufgestellt und in früheren Jah ren ein ^Wegweiser in Löbaus Umgebung herausgegeben wor den. — So hat der Humboldtverein in sechs Jahrzehnten in verschiedener Beziehung sich die W anderpflege angelegen sein lasten, getreu dem Grundsatz „Das Wandern ist der gesündeste und billigste Sport!" Ä. Schöne. Lund Deutscher Men v. Ä. D. ^mmer daran denken! Hu Beginn des Krieges wurden in den Volksdeutschen Ge bieten des ehemaligen polnischen Staates mehr als 60 000 Deutsche ermordet — nur weil sie Deutsche waren, nur weil sie zu ihrem Volke standen. — Es ist völlig unmöglich, diese Tragödie, die ihresgleichen in der Geschichte der zivilisierten Völker sucht, mit Worten zu schildern. Unserem Volk er starrte das Blut in den Adern angesichts dieser unmenschlichen Tat: die Welt — sofern sie nicht englisch dachte — empfand ebenfalls tiefsten Abscheu. Wer waren nun die Täter, wer trug die Verantwortung!? — 28ill man diese fragen beantworten, so must man das polnische Volk kennenj.. man muß seine Mentalität studiert haben, seine Volksseele zu ergründen versucht haben. Nur dann kann man urteilen. Aest steht, saß an dem ungeheuren Ver brechen in erster Linie jene Kreise Schuld tragen, die vor 20 Jahren zwei Millionen Deutsche dem polnischen Staat über antworteten, die damit Angehörige eines der größten Kultur völker aller Heiten einem Volk anvertrauten, das nie in seiner Geschichte über das Mittelmäßige herausgekonnnen war, das vielfach nur zerstörend acwirkt hat, wo cs hingestellt wurde. Die in den polnischen Staat hineingepreßten Deutschen waren dem Staatsvolk immer weit überlegen, und zwar auf allen Gebieten. Das mußte im polnischen Volk wieder jene alten Minderwertigkeitskomplexe wachwerden lasten- die der Pole immer schon gegenüber dem Deutschen empfunden hatte. Das Gefühl der Minderwertigkeit hat aber dann auch jenen nie er löschenden Haß genährt, der auch uralt ist. Der Pole sah zu allen Heiten, daß sein Beginnen, sein Schaffen bald stecken blieb, daß hingegen der Deutsche zur Höhe emporstrcbte. Der Deutsche gründete die Städte, baute die Dome und Burgen im sogenannten Polen. Der Pole selbst verkam im Dreck. Das weckte seinen Neid und gleichzeitig seinen TWllen, den Deut schen auszutilgen, dessen 28erk zu vernichten. Dies alles mußte den Aehlkonstrukteuren von Versailles eigentlich bekannt lein und sprechen wir es offen aus: eö war ihnen auch bekannt. Be wußt haben sie es bei der Schaffung des polnischen Staates beiseitegcstellt. Ihne» konnte cs ja nur recht sein, wenn der Pole oas deutsche Element ausrottete. Sie tragen also in erster Linie die Schuld an der Entwicklung der Dinge, die in den Massen morden iku September ihren Höhepunkt finden. Die Rechnung ' hierfür wird ihnen das deutsche Volk noch überreichen. Der Führer ist hier ein kühler Rechner. Den anderen Teil der Schuld trägt das polnische Volk selbst, und zwar in allen seinen Schichten und Ständen. Es ist ein großer Irrtum, wenn man vielfach annimmt, nur eine Handvoll Fanatiker sei für die Blutschuld verantwortlich zu machen. 2Das den Deutschen seit 4949 in Polen angetan wurde, ist das Work des ganzen polnischen Volkes. Weiteste Teile des polnischen Volkes sind sich darin immer einig ge wesen, das Deutschtum in ihrem Staat zu vernichten. Dieser Vernichtungsfeldzug setzte sofort nach dem Erstehen des pol nischen Staates 4949 ein. Hunderttausende von Deutschen wurden in 20 Jahren von Haus und Hof getrieben. 450 000 deutsche Bauernhöfe gingen auf kaltem Vdege in polnischen Besitz über. Weitere Hehntausende andere Existenzen wurden untergraben uno nach und nach liquidiert. Blutopfer über Blut opfer wurden von den Deutschen gefordert. In Blut und Trä nen versanken die früheren rein deutschen Gebiete. Das ging Jahr um Jahr, und die 28elt schwieg. Die Septembertage 4 939 sind nur der Höhepunkt dieser Vernichtungsaktion. Es ist das polnische Volk, nicht eine dünne Schicht desselben, das diesen Blutterror ansübtc! Das muß ganz klar herausgestcllt werden! — Man soll diese Tatsachen nicht vergessen! 2Las haben wir nun zu folgern?! — Wir Deutsche sind ein hochanständiges Volk und haben nur die Schwäche, uns angetanes Leid und Unrecht zu schnell zu vergessen. So geht es uns auch hier. Es gibt heute in Deutschland schon wieder Hun- dcrttausende, die alles, was noch vor Jahr und Tag die ge samte zivilisierte Welt crschütterto, vergessen haben, die nicht mehr an die unzähligen deutschen Äpfer im polnischen Land denken. Und der Pole? — Er beginnt wieder salonfähig zu werden. Er zeigt heute sein unschuldiges Gesicht, er tritt als Biedermann auf, bedient sich, wenn es sein muß, des Deutschen Grußes, ist „.anständig" und „arbeitsam". Er weiß, daß er so bei den Deutschen bald Ach tung evwerben wird. Im Innern ist er aber das geblieben, was er war. Er glaubt au die Hukunft seines Volkes. Er kennt dieses Volk sehr gut. Er weiß, daß gerade in Heiten der politischen Unfrei heit in seinem Volk die besten Kräfte lebendig sind. Er hofft, der Deutsche werde bald alles vergessen haben, und dann wird die Stunde wieder kommen, wo er Halbasiat sein darf! Das liegt ihm am besten. Teilweise sind seine Hoffnungen in dieser Richtung nicht unbegründet. Er sieht, wie das stolze deutsche Volk w oder in seine alten Fehler zu verfallen beginnt. An uns wird es liegen, ob er seine Hoffnungen nicht we'terhin genährt sieht, gfür jeden Deutschen hat heute und in Hukunft nur eins zu gelten: Immer daran denken, nie ver gessen, daß mehr als 60 000 Angehörige unseres Volkes von ihnen gemordet wurden. Verpesten wir nie die Schwere dieses Äpfers dx Größe unseres blutlicheu Verlustes, dann wird nie mehr ein Polen entstehen und der Ästen wird genesen sein. Aeodor Dix, Löbau.