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meine Träume nicht vergebens, gefeiert mit Gesang, Freiheit ein begeistert Sterben: selbst um diese Krone werben." Widmung an den Helden von Aspern, von dem er als Dank in Audienz empfangen wird. Ein anderes großes Erlebnis formt an ihm, wird ihm ge waltiger Anstoß, wird Bestätigung der Richtigkeit seines lWeges: Er begegnet einer Frau, Antonic Adambcrger, Schauspielerin am Burgtheater, und erfährt Gegenliebe. Mit den Freiheits fängen mischen stch Liebeslieder und Rollen, die er für die Ge liebte schreibt, Noch einmal schwärmt seine Engend unbelastet von jedem Bedenken. Im vollen Glück der Liebe feiert er seinen 21. Geburtstag: „Fch fordere den auf, der glücklicher stch rüh men könnte!" Sein Iriny läuft mit ungeahntem Erfolg in Wien über die Bretter. Wohl mit durch die Beziehungen seiner mich, Urquell der Gnade, erkenn ich Dich". ..Und was ich hier als Heiligtum erkannte, Wofür ich rasch und jugendlich entbrannte: Ob ichs nun Freiheit, ob ichs Liebe nannte, Als lichter Seraph seh ichs vor mir stehen. Und wie die Sinne langsam mir vergehen, Trägt mich ein Hauch zu morgenroten Höhen." Das Geschick erfüllt stch: Theodor Körner fällt am 26. August Illl-3 bei einem Sturmangriff auf eine französische Munitionskolonne, am selben Morgen, an dem Napoleon von den Höhen von Loschwitz zu seinen in Blascwitz aufmarschicrten Truppen reitet. Br. Dem Vater berichtet er nur über diesen Beschluß, Zu stimmung mit Selbstverständlichkeit erwartend. Theodor ist zum Manne gereift in Wien und durch die große Forderung: Es aibt nur eine Bewährung, die Tat. Und die Antwort des Vaters: „lWir sind ganz eines Sinnes." Wä'hbes Opfer in diesen knappen Worten. Der Vater reißt stch den Sohn, den erwachsenen freund vom Herzen. Ganz Mann, ganz Deutscher. Nun folgen: .„Arisch auf, mein Volk, die Flammenzeichen rauchen" und die mitreißenden Schlachtgesänge „Was glänzt dort im Walde im Sonnenschein" und „Du Schwert an meiner Linken, was soll dein heitres Blinken?" Theodor Körner ordnet ... „ stch in das große Geschehen ein: „Ium Leben, zum Sterben Brant bietet ihm das Burgtheatcr einen dreijährigen Kontrakt segne als Theaterdichter an. Goethe fordert den jungen Dichter auf, nach W>eimar zu kommen. Das Leben tut stch groß vor Körner auf. Da erläßt Friedrich Wilhelm III. am 3. Februar den Aufruf zur Bildung von Freiwilligenkorps. Und —- Theodor Körner nimmt Abschied von Wien. Er geht zu den Lützowern: „Begreift d-ie treue Richtung meines Strebens, So in dem Liede, wie im Gchwerterklang. Es schwärmen lWas ich sooft Für Volk und Laßt mich nun Ebersbach erMIt aus keiner Velchichte Von W crner Lindert Wir wollen uns nicht mit einer langweiligen Aufzählung zusammenhänge von der Gegenwart bis in die Mitte des all der Einzelheiten aus der Entwicklung unserer Heimatstadt l 6. Jahrhunderts erkennen. Nur eine Tatsacke sei herans- plagcn, sondern nur einige besonders bezeichnete Ausschnitte vor- gehoben. Der heute bei uns so häufige Familienname Israel überrollen lasten. geht eindeutig auf die Formen Osterhcld, Osterheil, Isterheil Wie fast alle Nachbarorte entstand unsere mitten im Ober- zurück. Er ist also rein deutschen Ursprungs. Die Form Israel lausttzcr Bergland gelegene Siedlung vor etwa 700 Jahren, ist erst eine Entstellung des Namens ans den Jahren um die Wir kennen nicht das Gründungsjahr und die Namen der Wende des 17. und 18. Jahrhunderts. ersten Siedler. Blickt man aber von der Gutbergwarte nach den Ium Bauer trat nun im 16. Jahrhundert der Weber. Gütern am Ostbangc des SchlechtebcrgeS oder von der Amts- Nackdem das Bauerntum die Grnndlaaen der Siedlungen gc- gerichtsstraßc auf die Güter am gegenüberliegenden Talhange, schaffen hatte, wurde die Weiterentwicklung hauptsächlich von so grüßen uns noch heute die Jeuanissc der ersten Siedeltätig- den Webern getragen. Auch dieser Weg war dornenvoll. Ver keil. Es sind die Banerwcge. Vom Gut ziehen sie hangaufwärts, bissen standen die Dörfler aeaen die Stadtzünfte. Trotz Ver begleitet von Wiesen und Feldern, bis ste oben auf der Höhe boten, trotz Icrstörung der LDebstühle durch die städtischen Weber im Wald münden. Wie lange schmale Handtücher liegen die ließ stch aber die Dorfweberci nicht mehr aufbalten. Nachdem Fluren der einzelnen Bauerngüter zwischen diesen Feldwegen, die Ausübung des Handwerks geaen die Entrichtung eines Diese Art der Besthverteilung ist kennzeichnend für alle Dörfer, StuhlrinscS erreicht war, strebten die Dorfweber nach weiterer die damals gegründet ivurden. Ebersbach ist als ^Waldhufendorf Selbständigkeit. Sie wollten nicht nur Handwerker bleiben, angelegt. Auch wenn die Urkunden fehlen, können wir so er- sondern auch ihre Ware selbst verkaufen. Widerstände wurden kennen, daß unser Ort in der Jeit der ostdeutschen Landnahme gebrochen, und gegen Ende des 17. Jahrhunderts finden wir entstanden ist. Deutsche Bauern waren es, die damals mitten schon eine ganze Reihe tüchtiger Leinwandgroßhändlcr in im Urwalds den Wald fällten, rodeten und das Land urbar Ebersbach. machten. Not um das tägliche Brot, nicht etwa nur Aben teuerlust führte diese Siedler aus ihren west- und süddeutschen Heimatdörfern zu uns in den Osten. In barter Arbeit schufen ste ans Einöde und Wildnis fruchtbares Ackerland. Ebersbach war bei seiner Gründung ein kleines Bauerndorf. Auch in den folgenden Jahrhunderten bewahrte es zunächst diesen Charakter. Kein Mimder, wenn in den Schriftstücken dieser alten Jeit nur ganz selten einmal etwas von unserem Dorf erzählt wird. Doch das friedliche Aufbauwerk dieser alten Bauern geschlechter wurde jäh zerstört. 1429 wurde der Ort ein Opfer bussttischer Jerstörungswut. Ueber hundert Jahre dauerte cs, bis alle die nicdcrgcbranntcn Höfe und die verwüsteten Felder wieder neu erstanden. Wie furchtbar die Jerstörung gewesen sein muß, bezeugt auch die Bezeichnung „Wüsten-Ebersbach". Als längst die Schäden des Hussttenkricgeö beseitigt waren, führte unser Dorf noch immer diesen Namen. Erst aus diesen Iciken nach dem Wiederaufbau stnd die schriftlichen Nachrichten zahlreicher. Häufiger erfahren wir auch die Namen der damaliaen Bewohner. Es stnd darunter Fami lien, die heute noch in Ebersbach und in den Nachbarorten an sässig stnd. In einzelnen Fällen lassen stch sogar sichere Sippcn- Der Kampf um die Freiheit des Dorfhandwcrks und um die Freiheit des Dorfhandels entsprang nicht unbegründeter Streitsucht, sondern war wiederum eine Forderung der Not. Der Heimatboden konnte die im Lause der Jahrhunderte ge wachsene Bevölkerung nicht mehr allein durch die Landwirt schaft ernähren. Die nickt in der Landwirtsckast tätigen Söbne brauchten eine andere Beschäftigung. Die ^Weberei allein bot ihnen damals Arbeit und Verdienst. In der natürlich gewachse nen Bevölkerung trat nun seit dem 17. Jahrhundert immer stärker der Justrom von auswärts. ^Wieder tobte Kriea im Lande. Unsagbares Leid mußte die Bevölkerung erdulden. Bauerngüter sanken in Schutts und Asche. Noch schlimmer als bei uns sah cs in den Dörfern des benachbarten Sudekengaues ans. Anck dort war das Land ver wüstet. Darüber hinaus wurden in diesen Nachbardörfcrn Tau sende um ibres anderen Glanbenswillcn von Haus und Hof vertrieben. Fn den Grenrdörfern der Obcrlansttz fanden gar viele Juflueht. Auch nach dem Abfluß des 30jährigen Krieges börte der Instrom von Vertriebenen nicht auf. Nur wenige von ihnen wuchsen in den Bauernstand hinein. Die meisten konnten keinen landwirtschaftlichen Grundbesttz erwerben. Auch