Volltext Seite (XML)
SG. von den durch sie betroffenen polnischen Elementen um- gangen wird, und daß sich dabei große Teile der deutschen Be völkerung, zu deren Schutz diese Verordnung bestimmt ist, aus Unverstand passiv verhalten. Der Fall des Kennzeichnungs zwanges zeigt, daß auf volkspolitischem Gebiet mit Verwaltungs maßnahmen allein nichts erreicht werden kann. Volkstumspolitik ist eine Angelegenheit, die das Volk in seiner Gesamtheit an geht, bei der feder, wo er auch stehen mag, mitmachen muß. Der Staat kann wohl richtungweisend, unterstützend, hemmend oder strafend eingreifen, Träger der Volkstumspolitik aber muß in jedem Falle das Volk in all seinen Schichten und Berufs zweigen sein. Die besten Maßnahmen des Staates müssen ver sagen, wenn die Bevölkerung nicht das notwendige Verständnis anfweist, wenn cs ihr an der Haltung fehlt, auf die es ankommt. Deutsche Zeitschriften als Kulturträger in der Slowakei In der Universität Preßburg wird gegenwärtig unter leb haftester Anteilnahme der slowakischen Oeffentliehkcit eine vom Reichsvcrband der deutschen Heitschriften-Verleger in Verbin dung mit der Slowakisch-Deutschen Gesellschaft durchgeführte Ausstellung „Die deutsche Zeitschrift" gezeigt, die mit gehalt reichen, politisch bedeutungsvollen Ansprachen des slowakischen Ministerpräsidenten Prof. Dr. Tuka, des Leiters des Reichs verbandes der deutschen Heitschriften-Verleger (Willi Bischoff und des deutschen Gesandten Obergruppenführer Ludin feierlich eröffnet wurde. Anfaeteilt in 2k Fachgruppen, die in ebenso viel künstlerisch gestalteten, für Wesensart und Umfang der Fachgruppen charakteristischen Schaubildern einen bildkräftigen Mittelpunkt haben, werden 1200 für die einzelnen Lebens- und Schaffensgebiete besonders repräsentative Unterhaltungs-, Kul tur-, Aach- und wissenschaftliche Zeitschriften gezeigt. Wird so die Struktur und Fülle des deutschen Heitschriftewschaffens mit ten in der Kriegszeit dein ausländischen Beschauer eindrucksvoll vor Auaen geführt, so hat er in einem wohnlich gestalteten Lese raum Gelegenheit, sich in alle der hier ausgestellten Hcitschriften eingehend zu vertiefen. Eine vom Institut für Leitungswissen schaft in Berlin beigesteuerte historische Abteilung bildet eine glückliche Ergänzung dieser für das geistige und typographische Leistungsvermögen der deutschen Heitschriftenpresse gleich über- zeugungskräftigen großen Leistungsschau. Volkskundler und ftlundarftorscker Albert Zirkier 50 Hahre Albert Hirkler, Dresden, der bekannte Volkskundler und Mundartforscher, vollendete am 5. September d. H. sein 50. Lebensjahr. Er ist der verdienstvolle Sammler der Volks dichtung im mitteldeutschen Osten (Kinderreime, Spruchdichtung, Volkslieder. Volksreime, Sagen, Märchen, Volksschauspiels) und der literarische Sachwalter des gegenwärtigen Mundart schrifttums dieses Gebietes. Seine Tätigkeit umfaßt also nicht nur das Land Sachsen, sondern erstreckt sich darüber hinaus auf die angrenzenden Landschaften Thüringens, Schlesiens und vor allem des Sudetenlandes. Ein wesentlicher Verdienst Hirklers ist sein jahrzehntelanger Kampf gegen die unwahre soaen. „Bliemchendichtung", die dem Sachsen so unendlich viel geschadet hat und ein bis zur Gro teske verzerrtes Bild von ihm gab. Als Sachbearbeiter für Mundartschrifttum im Heimatwerk Sachsen steht Wirbler hier an richtiger Stelle. Seine Forschungen fanden ihren Nieder schlag vor allem in seinem ...Hausbuch sächsischer Mundartdich- tnnq". Leipzig. Dürr, Bd. I: „Volksdichtung", 1027, Bd, II: „Volksbuch sächsischer Mnndartdichtung", 1038, Bd. III: ..Volksbuch sudetendentscber (Mnndartdichtung", 1038. ferner sind von ihm erschienen: „Mimdartsagen aus Sachsen", Berlin, Hillger. sowie zahlreiche Aufsätze in Zeitschriften und Heitlin gen. Hirkler ist auch Herausgeber der Schriftenreihe „Stimmen der Landschaft". Dresden, Basteiverlag, soweit diese Bände in Mundart erscheinen. Nicht geringes Verdienst erwirbt sich Hirkler auch als rüh riger Vorsitzer des „Vereins für Volkskunde, Dresden". Wir wünschen dem Jubilar für das kommende Hahrzehn weiterhin schöne Erfolge bei seinen Forschungen und Arbeiten, die sich, der Heimat dienend, zum Segen unsers großen Vater landes auswirkeu und gedenken oabci des 'Wortes von Dr. Goebbels: „Es ist gut für uns, wenn wir neben dem großen Vaterland, was wir alle gemeinsam besitzen, auch eine engere Heimat haben, in der wir verwurzelt sind und aus der wir unsere letzte und schönste Kraft schöpfen: denn beim Familien sinn fängt der Heimatsinn und beim Hcimatsinn fängt die Vater landsliebe und bei der Vaterlandsliebe fängt das großg, berge versetzende Nationalgefühl an." Rudolf Gärtner. ivberlaulitzer Heimatverbmid Terminkalender Reichenau, Gebirgsverein: 12. Oktober: Hohenwald, Lusa- tiabank, Ricgerschenke. Ab I Uhr vom „Hirsch". Großschönau, .Heimatverein Saronia: 28. September: Nachmittagöwanderung: Miihlstcinbrüche, Plissen, Hohem nisstein. Bautzen, Gebirgsverein: 28. September: Wanderung nach dem Landheim. Bahnhof schll Uhr. — 4. Oktober: Berg treffen im Vereinshsim. — 12. Oktober: Wanderung Siebenhügelweg. Schweizerhauö 12 Uhr. Chemnitz, Verein der Oberlausitzer: 7. Oktober: Monats versammlung in den Reichshallen. — 10. Oktober: Zu sammenkunft in Dosts Hotel, Altendorf, Burgstraße 85. Aus den Verbandsvereinen Neugersdorf. Hauptversammlung des Wissenschaft lichen Lescvereins am 13. August im Vereinslokal Bürgergarten. Aus dem Jahresbericht des Schriftführers war zu ersehen, daß die Vereinsleitnng bemüht war, den zum großen Teil nur aus älteren Mitgliedern bestehenden Verein auch in der Heit welt politischer Ereignisse hoch zu halten. In den wöchentlich statt findenden Leseabenden werden nur gute Bücher zu Gehör gc bracht. Als Mitglied des Deutschen Volksbildungswerkes hat der Verein regelmäßig an den Pflichtveranstaltungen teilgenom- men. Kassen- und Bibliothekarbericht waren zufriedenstellend. Beschlossen wurde ein Familieuausflug in den benachbarten Sndetengau. Den zehn unter den Fahnen stehenden (Mitgliedern scwie zwei Dienstverpflichteten wird der heimatliche Gruß weiter hin durch Liebesgabenpäckchen zugesandk. Sieben im Vereins jahr verstorbener Mitglieder wurde ehrend gedacht. Neusalza-Spremberg. Neues .Heimatmuseuni Seit Jahren besteht die Absicht, in unserer Stadt ein Heimat museum zu errichten. Wie bereits bekannt, ist das älteste Hans, das Reiterhans, das kurz nach dem 30jährigen Kriege erbaut wurde und das Lausitzer Ilmgebinde samt dem Andreaskreuz der Balkenverbindnngen ganz besonders schön zeigt, unter Denkmal schutz gestellt worden. Es soll erneuert und als Museum ein gerichtet werden. Die Vorarbeiten dazu sind bereits im Gange, die Finanzierung ist gesichert. Nun handelt es sich darum, daß die vielen noch im Orte auf den Böden, in Laden und Schrän ken vorhandenen Gegenstände, die es verdienen, im Heimat museum untergebracht zu werden, auch für diesen Hweck erhalten bleiben. Gemeint sind alte (Möbel, alte (Webstühle und (Werk- zeuge der Hausweber, Gebrauchsgegenstände unserer Vorfahren, alte Schriften, Urkunden, Bilder und Photos usw. Vielleicht haben auch auswärts wohnende Verwandte solche Sachen ln ihrem Besitz. Alle werden herzlich gebeten, im Interesse der Heimatgemcindc nachzuprüfen, ob in ihrer Wohnung noch solche Peissen wogegen stände vorhanden sind, auch wenn sie beschäoigt sein sollten. Meldungen werden im Rathaus, Himmer 6, er beten. Nur wenn alle mikhelsen, kann unser Heimatmuseum errichtet werden. Alle Parteigenossen und alle Mitalieder des Heimat- und Verkehrsvcreins e. V. werden ganz besonders um ihre tatkräftige (Mitarbeit gebeten.