Volltext Seite (XML)
2 OberI3usiHer tteimsl l^r. i Zum neuen Mre Glück und Heil allewege! Dem deutschen Mandertum ein frohes ^ahr! Dem deutschen Heer ein sieghaftes öchwert! Dem deutschen Zührer Gesundheit und Kraft! Dem deutschen Vaterland Ehre und ftuhm! Ferdinand Werner Kelchswanderkührer Die Heimat- und Gebirgsvereine in miegszeiten Bon Julius Schult, Iserlohn, Schriftleiter des „Jetzt, Kameraden, soll sich Heimatliebe als Urgrund der Liebe' zum großen Vaterlande erweisen!" Dieses Wort des Vizepräsidenten Dellenbusch des Saarländischen GebirgS- vcreins ist an alle unsere Wanderkameraden sowohl an der Front da draußen als auch daheim gerichtet, zumal wir heute allesamt ja eine verschworene Gemeinschaft bilden und nach des Führers Willen auch die Daheimgebliebenen zur starken Front gehören, die wir gegen den Ansturm aller Feinde Deutschlands bilden. Nun möchte manch einer vielleicht annehmen, daß währenv aes Krieges jegliche Vereinsarbeit anfhören könne oder sie doch stark eingeschränkt werden müsse, weil es wichtigere Dinge zu tun gäbe. Diesen sei vorweg ein Wort unseres Rammenauer Freiheitsdichters Johann Gottlieb Fichte ins Gedächtnis ge rufen, der während der Freiheitskriege vor über k25 Jahren einmal sagte: „Nicht die Gewalt der Arme, noch die Tüchtig keit der Vvaffe, die Kraft des Gemütes ist es, die Siege er kämpft." Gerade in der Arbeit jedes Wander-, Gebirgö- und Heimatvereins liegt nun eine solche Fülle an Gemütswerken, daß gerade sie berufen sind, den Endsieg durch unermüdliche Stärkung der Heimatfront zu sichern. Heute sind die meisten tüchtigen Männer, soweit sie nicht im Felde stehen, beruflich oder durch kriegönotwendige ehren amtliche Tätigkeit so stark in Anspruch genommen, daß sic den Vereinen ein großes Opfer bringen, wenn sie sich auch jetzt noch ihrer annehmen. Das sei hier besonders dankbar anerkannt. Nkanche von ihnen sind gezwungen, ihr Vereinsamt vorüber gehend in andere Hände zu legen. Nun gibt es aber überall noch Männer, namentlich ältere, und Frauen, die nicht so stark in Anspruch genommen sind und sich uns, treten wir an sie mit dem V^unsche heran, für die Dauer des Krieges vertre tungsweise bestimmte Aufgaben zu übernehmen oder noch zu ihrem bisherigen Vereinsamte mit zu erfüllen, gern zur Ver fügung stellen. Wir müßen nur rechtzeitig Umschau nach solchen Mitarbeitern halten. Die Hauptsache ist, daß jeder Hweig unserer vielseitigen Vereinsarbeit auch während der Kriegsdauer ebenso zuverlässig und gewissenhaft ausgcfüllt wird, wie es sich zu anderen Seiten gehört. Auf keinen Fall darf das Vereinsleben und die unbedingt nötige Vereinsarbeit irgendwo ins Stocken geraten oder gar zur Ruhe kommen. Der Krieg kann nirgendwo etwa zum Vorwand genommen werden, sagen wir mal von sogen, „faulen Köppen", die von jeher schon die Hügel am Boden schleifen ließen, nun überhaupt nichts mehr zu tun. Wer hier versagt, schädigt nicht nur die gesamten Vereine, sondern untergräbt das Vertrauen, daß unser Vereinsführer in sie gesetzt hat, und — was noch viel wichtiger ist — auch das Vertrauen der Partei und des Staates, mit deren Zustimmung wir alle ja in unsere Vereiusämter berufen wurden und die von uns ebenso wie in unserm hauptamtlichen Berufe so auch in unserer Heimat- lind volkswichtigen Vereins arbeit Ersatz bis zum Letzten erwarten. Wenn noch irgendwo Hweifel vorhanden sein sollten, was „Sauerländischen Gebirgsboten", Arnsberg (Westfalen) denn die Gebirgövereinöverbände tun können, so sei hier auf folgende besonders wertvolle Sparten unserer Arbeit hingewie sen, ohne damit Anspruch auf Vollständigkeit erheben zu wollen. Je nach der.Kriegsdauer und der besonderen Lage des Vereins ortes ändern oder verstärken sich diese Aufgaben. Auch beim sozialen Hilföwerk kann sich heute mancher Gebirgsverein be tätigen. Wohl nichts anderes als das Wandern durch die Narur und Erleben unserer schönen deutschen Heimat ist dazu angetan, uns in schwersten Heilen seelisch wieder aufzurichten und unse rem Gemüte jene Heilkräfte zuzuführen, die wir alle benötigen. In der Gemeinschaft der Wanderer finden wir Manschen viel eher und für dauernder als Kamrad unter Kameraden zuein ander, ähnlich so wie unsere Feldgrauen und blauen Jungens draußen. Und schließlich ist die Kameravschaft die sicherste Grundlage zur Volksgemeinschaft. Es empfiehlt sich, während des Krieges die Abteilungü- Wanderpläne viertel-, höchstens halbjährlich herauszugeben. Für unsere Dietwarte ist heute die „Stunde der Bewäh rung" gekommen. Das Band der Kameradschaft muß gerade heute noch enger werden! Natur- und Heimatschutz kann heute genau so wie in Friedenszeiten betrieben werden, ja ist in man chen Fällen noch vordringlicher als sonst. Wir Dahcimgeblie- benen bleiben auch jetzt Heimatkämpfer auf dem Gebiete des Natur- und Heimatschntzes, namentlich dort, wo wertvolle sel- rene Vorkommen oder einzelne schöne Bäume oder Baumgruppen gefährdet sind. Auf unseren Wanderungen durch die engere Heimat können wir unseren Blick für all diese Dinge gerade heute noch weit besser schärfen als sonst. Unsere Wanderwege im Gebirge sind nach wie vor ord nungsgemäß zu unterhalten, damit ein Verlaufen ausgeschlossen bleibt. Die Mitgliederwerbung kann, wenn auch in beschränktem Umfange, fortgesetzt werden. Es gibt namentlich in größeren Orten noch genügend Heimat- und Naturfreunde, die nur auf den Anstoß von außen warten. Ebenso wichtig ist es jedoch, die bisherigen Mitglieder bei der Stange zu halten und per sönlich aufzusuchen, wenn hier oder da Neigung gezeigt wird, auszutreten. Es dürfte unter Hinweis auf entsprechende Lei stungen des Vereins nicht schwer fallen, die Betreffenden zur weiteren Mitgliedschaft zu bewegen. Neu ist die Aufrechterhaltung der Verbindung mit unseren draußen an der Front stehenden Wanderkameraden. Dazu ist zunächst nötig, daß ieder Verein sich deren Anschriften besorgt, sie auch der Geschäftsstelle zuleitct, weiter genau darüber Buch führt, von wann bis wann unsere Mitglieder eingezogen sind, welche Verwundungen sie erlitten und welche Auszeichnungen sie erhalten haben und welche auf dem Felde der Ehre blieben. Draußen freuen sich unsere Wanderkameraden über jeden Gruß und jede Gabe. Deshalb sollte ihnen von Wanderungen und anderen Husammenkünften aus ein Feldpostgruß oder ein Liebeö- gabenpäckchen gesandt werden, dazu regelmäßig die Verbands-