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Der Senior der jetzt in der Lausitz tätigen Entomologen ist Hermann Starke, der am 9. März 4870 in Nie- derkunnersdorf am Fuße des Kottmars geboren wurde. Schon als Kind war ihm das Leben in der Natur alles. Die Spiele mit den Iuqendgefährten konnten ihn nicht so reizen wie das Umherstreifen in Flur und Busch, denn dort konnte der Junge so viel Neues auffinden, dort konnte er seiner Sammelleiden schaft nachgehen. Mit einem Schulkameraden wurde das erste Herbarium angelegt, wurden die Mineralien und Gesteine der Heimat eingetragen. Als aber die Schulzeit beendet war, blieb nur noch wenig Ieit für die Liebhabereien. Starke erlernte das Maurerhandwerk, besuchte auch noch die Gewerbeschule in Lö bau und kam dann später durch seinen Beruf nach Dresden, wo er bei der Staatlichen Baudirektion als Bauaufseher Ver wendung fand. Dadurch kam er auch nach Bautzen, als die Gefangenen-Anstalt gebaut wurde. Hier sollte sich sein Lebens weg von Grund auf ändern. Es wurde ihm angeboten, als Ge- fcmgenen-Aufseher einzutreten. So wurde er Beamter und hat durch treue Pflichterfüllung es bis zum Ersten Hauptwacht meister gebracht. 4935 ging er in den Ruhestand. Hermann Starke Aufnahme: Lichtbildwerkstätte Siebecke L Lenk, Bautzen Archiv: Naturwissenschaftliche Gesellschaft „Zsis", Bautzen Das ist mit wenig Worten der schlichte Lebenslauf. Was aber Hermann Starke vor vielen anderen hervorhebt, ist der innere Trieb zur Wissenschaft. In Bautzen gab es von jeher eine Reihe naturwissenschaftlich interessierter Manner, mit denen Starke bald in nähere Fühlung kam. Sie lenkten ihn auf die Gebiete hin, in denen Mitarbeiter gebraucht wurden, denn sie erkannten rasch, daß Starke nicht nur ein Sammler war, der wahllos Tiere eintrug, daß in ihm vielmehr ein For scher steckte. Durch die bekannten Entomologen Schütze, Köhler, Seperin, Traut mann und Meurich, um nur einige zu nennen, wurde er auf die vernachlässigten Microlepidopteren hingewiesen, wozu ihm seine botanischen Kenntniste eine besondere Befähigung gaben. Erst war er nur der Helfer der bekannten Forscher, denen er bedenkenlos alle seine Beobachtungen und stunde zur Verwertung überließ, dann aber wurde er selbständiger, und erst als reifer Mann fing er an, seine Ergebnisse selbst zu veröffentlichen. In der Zeitschrift „Ans der Heimat", in den Schriften der „Isis"- Bautzen und auch in den Tageszeitungen erschienen eine Reihe von Arbeiten, in denen er stets Eigenes gab, so daß sein Name bald bekannt wurde. K. T. Schütze- Rachlau, H. Kra mer- Niederoderwitz und Mi öbiuS - Dresden stützten sich in ihren Veröffentlichungen auf Starkes Ergebnisse und reg ten ihn an, weitere Arbeitsgebiete in Angriff zu nehmen. So wandte er sich in den letzten Jahren immer mehr der Erfor schung der fliegen und Schlupfwespen zu. Eine größere Ar beit über dies letztgenannte Gebiet ist zur Ieit in Druck. Man muß wirklich sagen, daß er zur Ieit der einzige Forscher in der Lausitz ist, der von Kleinschmekterlingen, Schlupfwespen und fliegen etwas versteht. Darum war es nur eine kleine Anerkennung, als ihn die „Isis" im Jahre 4934 zum „För dernden Mitglied" ernannte. Hermann Starke verwaltet auch die Sammlungen der „Isrs". Mit unendlichem Fleiße sorgt er für die gute Erhal tung der Sammlungs-Gegenstände, bessert ans, ordnet und sichtet und ist wirklich unersetzlich. V?er ihm näher steht, weiß, daß er ein tief veranlagter Mann ist. In seiner Gesellschaft fühlt man sich wohl. Er ist stets gleichbleibend freundlich und ruhig. Auf den Sächsischen Entomologentagen ist er ein gern gesehener Nkann, und von weit her aus Deutschland und dem Auslande stehen gleich gesinnte Forscher mit ihm in regem Briefwechsel. Ohne sich aufzudrängen, spricht er seine Ansichten aus, aber fest bleibt er bei seiner ^Meinung, wenn er selbst Erfahrungen auf eineni Gebiete gesammelt hat. So kann man sagen, daß er ein wirk lich aufrechter Mann ist, der sich aus eigenem Antrieb empor arbeitete zu einer geachteten Stellung in der entomologischen Wissenschaft. vor 500 fahren wurde die Landeskrone von der Stadt Vörkk erworben Das stolze Wahrzeichen der östlichen Oberlausitz, die Landeskrone bei Görlitz, trug bekanntlich im Mittelalter eine Burg, in der wehrhafte Rittergeschlechter ihren Wohnsitz hatten. Es waren die Familien von Landskron, von Biberstein, von Hohberg, von Gersdorf, von Kottwitz,. Vincenz Heller, von Üechtritz, von Prommitz und der Herzog von Sagan. Diese Burginhaber besaßen auch die Ortschaften Biesnitz, Kunner witz und Neundorf. Ilm deck Berg mit seiner Burg, die in un ruhigen und kriegerischen Seiten einen festen Stützpunkt bilden konnte, nicht in die Hände eines der Stadt feindlichen Ritters überaehen zu lassen, entschloß sich der Magistrat der Stadt Görlitz im ^ahre 4440, die Burg Landeskrone mit den dazu gehörigen Dörfern anzukaufen. Der Tod des Herzogs HanS von Saaan bot dazu eine günstige Gelegenheit. Die erbberech tigten Söhne dieses Burgbesitzers erklärten sich zu der Abtretung bereit. So verkauften Balthasar und Rudolvh von Sagan die Nitterfeste an die Stadt Görlitz. Die Kaufsumme betrug 600 Mark böhmische Groschen. Die drei Dörfer werden zwar- in der Verkaufsurkunde mit genannt, dock ist KleinbieSnitz erst endgültig im Jahre 4442 an die Stadt Görlitz übergeben worden. Der Kaufvertrag wurde am 4 3. April 4440 schriftlich sest- geleat, die betreffende Urkunde befindet sich im Görlitzer Rats archiv. Hier finden sich auch noch mehrere urkundliche Schrift stücke vor, in denen die Zahlungstermine bestimmt werden. Dec Rat der Stadt ließ nun sofort die Burg bis aus die Grund mauern abtraaen. Dieser Abbruch konnte bei dem feilen Nkauer- werk nickt ohne Schwierigkeiten vor sich geben. Es läßt sich ver stellen, daß die Stadt die Zerstörung der Burg mit besonderem Eifer vornahm. Im Triumphe, mit Lanken und Trompeten, an der Spitze des Triacs der ^Magistrat mit dem Scstösfen- kolleaium. zogen die Bürger aus der Stadt nach dem Berge hinauf. Die Stadkfahnen wehten mit ihren bunten TEimpeln über der iMenae, als von der Bergfeste feierlich Besitz genom men wurde. Ein ganzes Heer von Maurern, Zimmerleuten und Handwerkern und Arbeitern aller Art war aist^eboten worden, damit das ^erstörunaswerk schnell und gründlich vor sich gellen konnte. Von den Ausgaben, die sich auf 304/s> Schock 6 Groschen beliefen, haben sich urkundliche Nachrichten, die noch iw April 4440 niedergeschrieben wurden, in den Görlitzer Rats- rechnunaen erstellten. Nkit der Burg wurde zugleich auch dad dazugehörige Vorwerk niedergeleat. Ein Aufschub der Ierstörunasarbeiken trat ein. als man erfuhr, daß ru dem Abbruch der ehemaligen ..Burakavelle" die Erlaubnis des Bischofs von Meißen nötig sei. Als diese dann einaetroffen war. siel auch jener letzte Rest mittelalterlicher Buraenherrlickkeit. Eine gleichzeitige Abbildung der Burg ans den ersten Jahr- rellnken des 45. Jahrhunderts soll sich in Prag befinden. Dat Bild ist bisher noch nicht auffindbar gewesen. —e. Sw-ierler Veo Kor«-: Unsere Waffen nnd unsere Volksgemeinschaft! Desstalb opfern wir unser Metall für die Waffen und beweisen damit zugleich unsere Volksgemeinschaft: Ei n p fc r v o n u n s — z w e i W Schjläge fü'r England!