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Mrat prokellor Dr. h. c. Dokar lZevkkert f Am 22. Februar ist der Vorsitzer des Landesoereins Säch sischer Heimatschutz, Hofrat Professor Dr. h. c. Oskar Seyffert, verstorben. Sein ganzes Leben war Dienst an Volk, Heimat und Vaterland. Seine Schöpfung: „Das Landesmuscum für Sächsische Volkskunst" ist der sichtbare Er folg seines nimmermüden Schaffens für sächsisches Volkstum. Ein Mann, der das Wesen des sächsischen Volkes, sein Leben von der „Wiege bis zum Grabe" kannte und trefflich schilderte, ein Mann köstlichen Humors, der so fröhlich sein konnte, ist mit dem Volksmann Oskar Seyffert von uns gegangen. An schließend der Lebenslauf des Verblichenen: Oskar Seyffert wurde am 19. Februar 1862 in Dresden- Neustadt, Rähnitzgasse 9, geboren. Sein Vater betrieb dort ein Kaufmannsgcschäft. Oskar Seyffert besuchte die 4. Bürger schule und die D r e i k ö n i g s s ch u l e, sodann die eben ge gründete Kunstgewcrbeschnle, wo er später als Professor wirkte. Das Schlagwort des letzten Drittels des 19. Jahrhunderts hieß: „Ahmt unserer Väter Werke nach." Alle Stilarten wurden unverstanden durchgepeitscht. Professor Seyffert fand Erlösung in den schlichten künstlerischen Aeußerungen unseres Volkes. Sein bleibendes Verdienst ist. daß er der Volks kunst, der einst verkannten und nicht gewürdigten, in Sachsen die Wege rinn Siege öffnete. Hu erwähnen sind hier auch die zahlreichen Vorträge in den sächsischen Städten. Auf breiter Grundlage baute er sein VEcrk auf. 1897 wurde der Verein für Sächsische Volkskunde und Volkskunst gegründet, dessen erster Vorsitzender Seyffert nach Amtsnieder legung des Generalmajors Meiherrn von priesen wurde. 1923 löste Seyffert diesen Verein in den „Laudcsvercin Sächsischer Heimatschutz" auf, dessen Vorsitzender er nacb dem Tode des Geheimen Baurats Dr. h. e. Karl Schmidt 1922 wurde. Sein liebstes Werk war aber sein M useum : Das Landesmuscum für Sächsische Volkskunst. Nach vielen Muhen und Sorgen gelang cs ihm, den köstlichen Hägerhof in Dresden- Neustadt (erbaut 1568) für die heimatliche Volkskunst zur Verfügung zu erhalten. Der Bau wurde nacb Serssferts An gaben umqestaltet und 1914 eingewcihk. Heute hat das Landes- musenni, das später den Beinamen Oskar-Seyfsert-Mnseum erhielt, den Ruf, eine der wichtigsten Sammlungen ihrer Art in Deutschland zu sein. Sie zählt etwa 29 900 Nummern. SeyfsertS Buch „Von der Wiege bis zum Grabe", in dem er die ersten Schätze seines Museums veröffentlichte, fand nicht geahnte Anerkennung. Seyffert war aber auch äußerst wirksam iin Ausstellungs wesen der Stadt Dresden Er ivar in den großen Veranstal tungen ..Hahresscbau deutscher Arbeit" tätig. Der „Internatio nalen Photograpbischen Ausstellung 1909" stand er als Präsi dent vor. Die Stadt Dresden dankte ihm mit der goldenen Ebrendenkmünze. Dobe Ordensausreichnunaen wurden ibm ver liehen. Hm neuen Reich zeichnete ihn der Mikrer „in Anerken nung seiner großen Verdienste nm die Erforschung und Mrde- ning der beimischen Volkskunst und Volkskunde" mit der Goetbe - cdaille ans. Der Reicbsminister tür Wusscn- schgft. Erhebung und Volksbildung verlieb ihm die Nlrdaille für Verdienste um die deutsche Volkskunde, die Technische Hoch schule zu Dresden crnanne« ihn rum Ehrenscnator die Universität Leipria rum Ebrendoktor. die Stadt Gott leuba, die Gemeinden Seissen und Weesenstein ;u ihrem Ehrenbürger. Hm zahlreichen künstlerischen und wissen schaftlichen Vereinigungen war er Ehrenmitglied. Es war ihm in einem langen Leben vergönnt, seinen Be strebungen sich treu und fröblich hingeben zu können rum Wohle des sächsischen und des deutschen Volkes, Mi Sackscn war er unter dem Namen „Unser Hofrat Seyffert" allgemein bekannt. Vir - von der Seekliegerei! Bindet die Kinnricmen fester! Besetzt die Maschinenaewehrnester! Laßt die Granaten ziehen Bis fern die Wlolken eralüben Rust in die Welt: Auch wir sind dabei. War — von der deutschen Seeflicgerei! Einig, stark und geschlossen. Stahlhart und niemals verdrossen. Menn erst die Musse sieb recken, ^Werden wir Englands Schrecken. Stets erzittert der Tommy aufs neu Vor unö"— der deutschen Seefliegerei! Mur kennen in diesem Krieg Nur Untergang oder Sieg! Drum treiben mit wuchtigen Schlägen Mir England dem Abgrund entgegen. Das Banner des Sieges, es bleibet uns treu, Uns — der deutschen Seefliegerei! Und >st der Sieg daun errungen, Der Mind aescblaaen, bezwungen. So kebren wir stolz und mit leucbtendem Blick Hu Braut oder Man in die Heimat zurück. Und fragt man: „Wer schlug den enalissben Leu?" Erschallt es: „Auch wir — von der Seeflieaerei!" Horst Herold, Obcrgefrcitcr in einem Secfliegcrhorst.