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sr.S Ar. Z Ober! sulltzerNeimst Halt Polizeiorgane für Ordnung, Ruhe und Reinhaltung zu bestanden, zu durchbrechen waren. Der Fußboden" vor dem Ge- e des! sorgen, fängnis mußte durch eine neue iWölbung ersetzt werden. Der vierte 3- etwa entstehende Haftpflichtansprüche zu übernehmen und Hohlraum zwischen den beiden Grenzmauern war mit Schutt Pro- 4- ein Pachtgeld von jährlich 12 M. (später erlassen) zu von den letzten Schloßbränden (von 1639 und 1726) aus- r ge- entrichten. gefüllt. Um die Unebenheiten des Fugangsweges zu überwinden, irktcS Nun konnte das Tor beseitigt und der Weg durch die mußten eine Rampe und ein Stufenaufgang angelegt werden. Fug Stadtgä'ttncrci und das Tiefbanamt der Stadt mit Hilfe von Der nach Durchschreiten des Tores sich bietende Blick auf imat- Fürsorgcarbcitern in begehbaren Zustand versetzt, auch durch ein das Mühltor, auf die Wehrtürme bis zum Turm über Vein )chul- Geländer gegen den Abhang hin geschützt werden. Der Weg Neutor und die Stadtmauern bietet ein eindrucksvolles neues bavet Bieter nun wieder reizvolle Blicke ins Spreetal, besonders aber Bild der wehrhaften Stadt. -schar, -i«f das Eierschieben am ersten Ostcrfeicrtagc am Proitschen- Gestört wird dieser Eindruck nur ourch die Schornsteine berge. Man hat den Weg deshalb „Osterweg" genannt. Der der einstigen Muhle und der Tuchfabrik, die, weil jetzt über- j Name hat sich schnell eingebürgert. flüssig, beseitigt werden müßten. Noch bester wäre es, wenn Der Mühlberg, der bcwalvete Teil des ProitschenbcrgeS auch der Wunsch ver Hcimatfrcunve erfüllt würoe, daß die n imo die Mühlbastei wm:en ehedem als zur Große» Mühle beioen großen Gebäude,, vor allem die oem Verfall entgegeu- ' gehören» Eigentum der Stadt gewesen. Am 1. Januar 185? gehende Tuchfabrik, abgebrochen und an ihrer Stelle stilvolle aber hatte das Mühlzwangrecht der Stadt, nach dem die städ- Kleinhäuscr gebaut würden. i tischen Bäcker verpflichtet waren, ihr Brotgetreide nur in der Da der Durchgang durch den Schloßhof jeden Abend ! Großen Mühle vermahlen zu lassen, aufgehört. Die Stadtver- durch Verschließen der Ausfallpforte gesperrt wird, oient der eekale waltung legte nun auf den Besitz der Stadtmühle keinen Wert Osterweg jetzt für die Bewohner der Häuser Unterm Schloß mehr. Sie verkaufte im Jahre 1841 die Große Mühle, den als kurzer Weg nach der Stadt. Als öffentlicber Weg wird : un0 Esclsberg, die Mühlbastei uno den Proitschenberg an den Tuch- künftig durch acbt elektrische Lampen erleuchtet werden. Pfer- subrikanten Karl Gottlieb Ephraim Mörbitz aus Kamenz Für geschichtlichen Klarstellung sei hier ^erwähnt, daß allen, für -17 175 Taler. Die Große Mühle war damals ein gro- weder die Stadtmauer längs des ReymannwegesSoie im Volks- ! ßes Fachwerkhaus mit Schindeldach, wie alte Stadtbilder sie munde „Hussitenmauer" genannt wird, noch die Mmhlbastei, 'g darstellen. Mörbitz führte den privaten Mahlbetrieb nach ver- bas Mühltor, der gewaltige Steinkurm der Alten Wasser neuet besserten: Verfahren wieder ein und eröffnete aleicbzeitig im kunst und die Michaeliskirche in ihrer jetzigen Gestalt vor- 2taot- cr^n Obergeschoß der Miühle eine Tuchfabrik. Viele der klei- Tore „en Tuchweber der Stadt stellten damals schon ihren Haus stadt-! betrieb ein und gingen in die Tuchfabrik des Nkorbitz. Die ge- >roen- lernten tüchtigen Tuchmacher trugen dazu bei, daß die Fabrika- chloß- tion einen gewaltigen Aufschwung nabm. Dcsbalb baute Mor- i dcnj bitz 1853-54 das große Fabrikgebäude, jetzt Mühlgaste Nr. 3. Ge- Er benutzte es anfangs nur als Lagerraum, Fn der Mühl- rasek) bastei brachte er seine iWollvorrätc unter. 1864 brannten die S zur Große Mühle und neun benachbarte Häuser Unterm Schloß '.uns ab. Mörbitz baute 1864-65 die Große Mühle in ihrer jetzigen rfeicr- Gestalt auf und fügte an die Tuchfabrik einen Anbau für c bet Geschäftsräume. Er füllte die Fabriksäle mit englischen, durcl' ierlich Kampfkraft betriebenen Tticbwcbstühlen und eröffnete im (Pili 1- 1865 den Betrieb. Diese Tuchfabrik sog in kurzem oas ganze nun- Tuchmacherhandwerk der Stadt ebenso auf, wie die Branerci- lichei« gcnostenschaft die einzelnen Brangerechtsame der einzelnen Bür- u, die ^r. l872 verwandelte Mörbitz die Tuchfabrik in eine Aktien ft die qesellschaft (Toga). Sie ging nach und nach ganz in Fuden- st ge- Hände über. Obgleich die Fabrik voll beschäftigt war, scblosten n, die diese den Bautzener Betrieb und verlegten ihn nach KottbuS. s, Nachträglicb stellte sich heraus, daß an vem Wehre nicht gc- e bis nehmigte Bauten zum Schaden der Stadt vorgenommen wor- taate den waren. Auf einaereichte Klage hin wurde die Toga zu s del einer beträchtlichen Geldstrafe an die Stadt verurteilt. Als >e aS Ausgleicb trat die Toga ven bewaloeten Teil des Proitschen- , weil berges. den sie sckwn abzuholzen beschlossen hatte, an die Stadt l Self ab. Auch die Muhlbastei kehrte wieder in den Besitz der r det Swdt rnrück. Einer käuflichen Ueberlastunq des Mühlberges orden- au die Stadt aber widersetzte sich die Toaa dauernd. Da wurde - ent- von privater Seite die Toaa. die ihren Sitz in Berlin hat, er- ersatz- sucht, einen zwei bis drei Meter breiten Landstreifen längs der Fahrt Stadtmauer zur Anlage eines Weges an den Verkehrsvcrcin izzault ru verpachten, Fwar winde auch das <>rste Gesuch abgelcbnt, n dck doch führte beharrliche Weiterverhansl -ng zur endlichen Ge- OegeS nchmignng eines Weges bis zum Durchgänge am Schloßtor. Fahr« Nuü war der Wmnsch immer mehr Gut geworden, den Oster- Vec- weg mit dem Remnannweg zu verbinden. Lange spukte die idbau- -Llanuna. einen äußeren Umgang nm den Schloßturm anzu- ichted legen. Dem rnnßte aufs entschiedenste eutgegengetretcn iverden, Leber- da der ganze Anblick von Schloß und Stadt dadurch verschan- autzer delt worden iväre. Es blieb als Ausweg nur eine Durch brechung des Langhauses am Schloßwasserturin. Die Messung >t des des HochbanamtcS ergab für den Durchgang eine Länge von nd zl>, nur sieben Mietern. Die Bauarbeiten waren insofern schwie rig, als die 1>K Meter starken Mauern der Burg, die aus ihrk gewaltigen Granitsteinen, verbunden durch eisenfesten Mwrtel, Händen waren, als die Hussiten im Fahre 1429 an diesen Stellen die Stadt zu erstürmen suchten. Sie wurden erst reicblich hundert Fahre später erbaut. Die Steintreppe mit 36 Stufen auf Sem Neyrnannwege überwindet den Aufstieg aus dem alten Schloßgraben, der einst den Bürgerwall umschloß und später die Ortenburg von öer Staöt trennte. Hier am Mühlberqe sehen wir die Stelle, wo der seit 1782 zngeschüttete alte Schloßgraben allmählich aus läuft. iWeiterhin sei erwähnt, daß die liegende Frauengestalt un ter dem Miaucrbogen am Langhaus keine geschichtliche Bedeu tung hat. Sie wurde wohl als Fundstück aus dem abgebrann ten Schlosse von den Maurern dort angebracht, als man den Erker baute und die Gefängniszellen hinter den vergitterten Fenstern in den oberen Stockwerken Ves Turmes und des Lang hauses im Fahre 1740 einrichtete. Solche Scherze gestatteten sich die Maurer früher oft. Die große Steinkugel am Turm wurde beim Hussiten sturme 1429 durcb eine Steinschleuder vom Proitschenberge aus nach dem Schlosse geworfen. Die zwei eisernen Kanonen kugeln am Turme sind nach Rcymann aus russischem Geschütz am Vormittag des 20. (Mai 1813 von der Schießbleiche nach Vein Schloßbergc geschossen worven. vom Alter des Merhalen Der Ursprung des Glaubens an den Osterhasen ist in Dunkel gehüllt. Die volkskundliche Bedeutung des Eis steht allerdings fest, wir haben in ihm einen Fruchtbarkeits träger zu sehen, der gerade jetzt zur Oster- und Frühlings zeit erhöhte Bedeutung erlangt hat. Fudern leben wir gegen wärtig in der Feit, in der man in Feld und Flnr mehr Hasen wie sonst, vor allem Fungtiere, erblicken kann. iWie aber beide, E i und Hase, zueinander in Beziehung getreten sind, steht nicht fest, man ist lediglich auf Vermutungen angewiesen. Wahr scheinlich ist auch der Hase als ein Sinnbild der Fruchtbarkeit anzusehen. Fn der Literatur finden wir den „eierlcgenden Hasen" erstmalig bei Friedrich Rückert im Fahre 1817. Fu dieser Feit schenkt der Dichter seiner Schwester Marie ein viel gelesenes Kinderbuch „Die Ostereier" von Christoph von Schmid. Fn einer scherzhaften Widmung spielt der Dichter darauf an, daß der Osterhase die Bescherung mache, hier am Gründonnerstag, dort am Osterfest selbst und anderwärts aar noch später.