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vo» der wirtschaftlichen Not im Sudekenland, von dem Volks- tuinökampf um deutsche Sprache und deutsche Schule und zeigte zum Schluß eine Reihe von interessanten Bildern von den tschechischen Befestigungen und aus den Tagen der Befreiung, aus den Tagen, als endlich nach 20 Jahren der Schlagbaum hochging und deutsche Truppen, jubelnd empfangen, als Be freier ins Suoetenland einzogen und es heimholten ins Reich Adolf Hitlers. Dankbaren Herzens über oas, was -Oberlehrer Vater erzählt nnd gezeigt hatte, spendeten die Anwesenden starken Beifall. * 71 Zahre im Dienste der Heimat Der Zittauer Heimat- und Gebirgsverein berichtet über seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 1937/38 Mit der Verschmelzung des Gebirgsvereins „Globus" mit dem ehem. Gewerbeverein und dein ehem. Allgemeinen Bildungs verein zum „Zittauer Heimat- und Gebirgsverein" wurde eine große Gemeinschaft geschaffen, oic die alten Ziele des Gebirgs vereins „Globus" weiter verfolgte: Dem deutschen /Wanderer die Oberlausitzer Heimat zu erschließen — nicht nur durch sinn volle Wegebezcichnung, die trotz aller Deutlichkeit nicht geschmack los wirken darf —, sondern auch durch /Wegebau und Erhal tung von Aussichtspunkten, wie Hochwaldturm, Breitebergturm, Töpferaussichr, Scharfenstcin u. a. m. /Mit dieser Tätigkeit stellt er sich der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude", Abteilung Reisen und Wandern, zur Verfügung. Der Bericht gedenkt ein leitend der gewaltigen politischen Ereignisse unter der genialen -Leitung unseres Führers, den die Zittauer am 6. Oktober 1938 in unserem Gebirge begrüßen durften. Durch die politischen Er folge wurde auch der Kampf des Zittauer Gebirgsvereins gegen das tschechische Markierungsschild im ehem. Grenzgebiet ent schieden. Die /Wegetafeln des tschechischen Touristenklubs werden für immer verschwinden. Es wurden 15 Wanderungen durchgeführt. Die größte Be teiligung betrug 49. Die geringste Beteiligung wies eine Rad wanderung nach Katholisch-Hennersdorf mit acht Teilnehmern auf, ein neuer Versuch, die Wandertätigkeit anzuregen. Die Wandergruppe des Vereins ist eine KdF.-/Wandergruppe und untersteht dem Kreiswanderwark Kittel, der zugleich /Wander wart des Vereins ist. Einen Aufruf an die Mitglieder, den deutschen /Wald, der edelstes deutsches Volksgut ist, zu schützen uno gegen /Wanderer, die im Walde rauchen oder ihn durch Wegwerfen von Papier verschandeln, durch sofortige Anzeige cinznschreiten, bringt der Jahresbericht ebenfalls. Neue Wege werden markiert Die Gebirgsarbeit wurde bestimmt durch die Markierung des „Saar-Schlesien-Weges" (blaues Kreuz), der als Symbol für die geeinte deutsche Wanderbewegung im Auftrage des deut schen Wanoerführers Ministerpräsident a. D. Professor Dr. Werner (Breslau) durchgeführt wurde. Die vielen Einzelarbei ten können hier nicht aufgezählt werden. Außer der tätigen Mit arbeit erhielt die städtische Forstverwaltung noch einen Betrag für die Unterhaltung der Wege im Jonsdorfer Revier. Im neuen Geschäftsjahr wird der Sudetengau an das bestehende Netz der Wegebezeichnung des Zittauer Gebirges neu ange schlossen werden, vor allem durch die /Wiedermarkierung des „Blauen Ringweges" vom Kammloch über Forsthaus 6 um den Hochwald nach dem Hain, ferner soll der alte Weg zur „Grazer Höhle" am Töpfer erneuert und gangbar gemacht werden. Die Vortragstätigkeit wurde mit neun Vorträgen nnd 2062 Gesamtbesncherzahl regelmäßig durchgeführt. Die Verträge sind „verbreitende Volksbildung im Rahmen des Deutschen Volks bildungswerkes", dem der Verein mit seinen Vortragöveranstal- tungen untersteht. Von den Vorträgen im neuen Geschäftsjahr sollen Sie folgenden Veranstaltungen hervorgehoben werden: am 24. Januar: Oberstleutnant Kraut, „Ostafrikaner im Kampf und am Pflug"; am 9. März: Professor Dr. Dovisat „Musso lini". Der Jahresbericht bringt am Schluß ein ausführliches Verzeichnis seiner 753 Mitglieder. * 90-Zahrleier des Drohschönauer Heimat vereins „Saxonia" am 8. Zanuar Die „Saxonia" hielt zur offiziellen Feier ihres 90. Ge burtstages am Sonntagvormittag mit geladenen Gästen einen Festakt in dem mit de» Mahnen der Bewegung und frischem Grün geschmückten Saale der Volksschule ab. Einleitend spielte Lehrer Krause auf dem Flügel mit eindringlicher musikalischer Gestaltungskraft Beethovens Sonate Pathetique opus 13, uno Oberlehrer Günther sang mit seiner schönen, geschulten Stimme Löwes Ballade „Archibald Douglas". Hierauf ergriff der „Saxonia"-Führer Hugo /Werner das Wort zu seiner Festrede, in der kurz auf die Geschichte und auf die segensreiche Tätigkeit des Vereins innerhalb von neun Jahrzehnten ein gegangen wurde. Der Heimatverein „Saxonia" wurde in der unruhigen Zeit des Jahres 1848 ins Leben gerufen. Am 1. Mai 1889 gründete man den Verein für Ortskunde, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, wertvolle Gegenstände zu sammeln, während die „Saxonia" naturwissenschaftliche Vorträge und Wanderungen, besser Lehrgänge, pflegte. 1902 kam es zur Verschmelzung der beiden Vereine. Beim Bäu der neue» Schule im Jahre 1904 wurde das Krumbholzmuseum gegrün det. Damaligei: Vorsitzender war der jetzt in Bad Schandau lebende Oberschulrat i. N. Dr. Zesch. Innerhalb der letzten 15 Jahre hat der Verein rund 45 000 RM. für kulturelle und gemeinnützige Zwecke anögegebeu. Während dieser Zeit haben 60 000 Personen die Vortrags- und Konzertabende des Vereins besucht. 180 Wanderungen wurden durchgeführt. In neuerer Zeit treibt die „Saxonia" Verkehrswerbung, organisiert Sonderzüge der Deutschen Reichsbahn nach Großschönau und sorgt für die Verschönerung einiger verkehrsreicher Plätze in der Gemeinde. Die Zahl der Mitglieder stieg von 102 im Jahre 1920 bis auf 473 im Jahre 1933 und sank bis ans 360 im September 1938. Wegen der vielseitigen und wertvollen Ziele und Aufgaben müßte eigentlich jede erwachsene Person von Großschönau Mitglied des Vereins werden. Im Jahre 1937 wurde, der Gemeinde Großschönau von ihrem Ehrenbürger Theo dor Haebler in Neuyork ein altes schönes Patrizierhaus, das sogen. „Kupferhaus", zu Museumszwecken geschenkt. Der Verein ernannte dafür diesen /Wohltäter der Gemeinde und des Vereins in oieser Stunde zum Ehrenmitglied der „Saxonia". Den Reigen der Beglückwünschungen eröffnete Bürger meister Neubauer (Großschönau), welcher den Jubelverein als den Hauptträger der örtlichen Heimat- und Kulturpflege feierte und als den Verein bezeichnete, der mit der Gemeinde am innigsten verbunden sei. Er beglückwünschte ihn dazu aufs herz lichste, daß gerade in seinem Jübilänmsjahr die KupferhauS- Mstseumswünsche verwirklicht würden, da infolge der nunmehr gesicherten Mittel der Umbau des Kupferhauses bald begonnen und bis zum Frühsommer durchgeführt werden könne. In ähnlichem Sinne sprach der Landesmuseumspfleger Dr. Lamprecht, der am Schluß seiner Ausführungen den Wunsch aussprach, daß die „Saxonia" auch weiterhin wie bis her Pfleger und Hüter der heimatlichen Vergangenheit und /Wegebereiter für die Ideale sein möge, für die uns der Führer das Ziel gegeben hat. Studienrat Franz (Zittau) überbrachte die herzlichsten Glückwünsche des Verbandes und zugleich des Zittauer Heimat- und Gebirgsvereins. Mit dem Wunsche, daß die bisherige freundnachbarliche Zusammenarbeit auch in Zukunft weiter be stehen möge, gab er bekannt, daß der Verband dem Jubelverein als Festgabe eine Bank gestiftet habe. Den Schluß der vormittägigen Gratnlationsconr machte Professor Dr. Lainpp , der die Grüße und Wünsche des Nach barverbandes Sächsische Schweiz übermittelte und die „Saxo nia" als den rührigsten nnd ältesten sächsischen, ivenn nicht gar deutschen Heimatverein feierte. Mit den von Oberlehrer Gün ther meisterhaft gespielten „Waldszenen" von Schumann, dem von ihm gefühlsinnig gesungenem „Heimweh" von Wolf und mit der Führerehrung, der sich der gemeinsame Gesang der Nationallieder anschloß, fand die Feier ihren würdigen Abschluß.