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-13. August 1813, nebst einem Zeugnis für den Rat, daß die schuldig verbliebene Summe einstweilen bestritten worden, d. d. Zittau, 4. August 1814. 2. Eine Rechnung des Hufschmicdc- meistcrs Gröschel über 42 Rtlr. 4 gr. für gelieferte Schmiede arbeit an den Herrn Obrist des 3. polnischen IllancnregimentS d. d. 30. August 1813 nebst einer Beglaubigung in polnischer Sprache. 3. Hwei Rechnungen des Goldarbeikers Rosenkranz über 8 Rtlr. für gelieferten goldnen Ring an Herrn Kapitain Korsniz von den Sappeurs und über 6 Rtlr. 8 gr. für eine Forderung an Herrn Obristleutnant Soecolsnv in Krakau für verschiedene Arbeit. — Beglaubigt Hittau, den 5. August 1814. Malinowski colonel . . . und nach zwei leeren Seiten auf der 4. Seite noch die sorgfältige, fast zierliche Unterschrift: Gene ral U m i n s k i. Er gehörte auch zu den Heimkehrern, von denen spürst Oginski folgende aufzählt: Dombrowski, Kniaziewicz, AOoyczinski, Sokolnicki, Ehlopicki, Wielhorski, Kamieniecki, Paszkowski, Krukowiecki, Uminski Vincent und Isidor Kra- sinski, Galkowski, Kurnatowski, Redel, INalletski, Tolinski, Rautenstranch, Sicrawski, Kasimir UM Stanislaus Mala- chowski. Sic werden es auch betrieben haben, daß sich Ritter Hermann in 28 arschan , der frühere Bevollmächtigte des polnischen Korps, 1818 nach Hittau begab und d i e Li- auidierung des Aufwandes für das polnische Korps 1813 verlangte. Es handelte sich im ganzen um 62 421 Taler, bei einem Gesamtaufwand der Oberlausitz von 1 201 768 Taler. Das wäre für Hittau und siele arme Landgemeinden, die noch lange an der Schuldenlast zu tragen hatten, eine unschätzbare Hilfe gewesen. Aber die Verrechnungs bons waren über die Aemter von Bautzen nach Dresden an die Landeskommisston wcitcrgegebcn worden und waren nicht wieder zu erlangen So erhielt man nichts von den Polen, und man mußte sich mit ihrer Dankbarkeit begnügen. Tobias, Hittau. I. 125, 126. UnterpfSnöe ües Sippenglücks Alter Ueberlieferung nacherzählt von A. Sieber Auf einem Schlosse der Oberlausitz lag die Schloßfrau nach der Geburt eines Knaben krank im Bett. Als sic einmal allein in der Stube war, hörte sie in ihrer Nähe ein seltsames Geräusch. Sic guckte aenan hin. woher das Rascheln kam, und sah, wie unter dem Ofen ein kleines Loch an der Wand ent stand, als ob sich dort eine Maus dnrchknabberts, aber keine Nlans kam heraus, sondern ein kleines, graues Nlännel. Das schritt auf das Bett zu, machte ein paar artige Verbeugungen, redete gar höflich und bat, ob hier in der Stube eine Gesell schaft ein Gastmahl halten dürfe. „War wollen auch erkennt lich sein für die Erlaubnis," sagte der Kleine. Die Scbloßfrau war neugierig geworden und willigte ein. Da knisterte und raschelte es wieder in der Osenecke, und ein ganzer Huq kleiner grauer Gestalten erschien. Manche schleppten Stühle, andere Tische, wieder andere Körbe mit Speise und Trank. Das ord nete sich alles, daß es eine Lust war zuzuschauen. Jetzt mar schierten sogar Mmsikanten herein und hinter ihnen ein langer, langer Hug. Die Gesellschaft nahm an den Tischen Platz; das kicherte und schwatzte, wispelte und summte, aß und trank, während die Musik spielte. Nach dem Essen wurden die Tische und Stühle zur Seite gerückt, die Musik spielte zum Tanz auf, und die Paare drehten und schwenkten stch zierlich. Möklich stürzte ein neues Ouerpel in die Stube. Es schlug die Hände über dem Kopf zusammen und schrie klagend: ,.O große Not, o große Not, Die alte Mmtter Pump ist tot!" Mae ein Donnerschlag schlugen diese Worte ein. Hals über Kopf stürzten die Kleinen zum Ofenloch hinaus. Alle Sachen wurden eiligst fortgeschleppt. Die Stube war nun wieder leer und einsam, nur das kleine Manuel, das zuerst gekommen war, stand noch da. Es kam auf die Schloßfrau zu und erzählte ihr, daß der vlötzliche Tod der Ahnfrau sie in große Trauer gebracht habe. Dann bedankte er sich und übergab der Arau im Namen der Gesellschaft drei Geschenke: einen goldenen Ring, einen silbernen Becher und ein Weizenbrötchen. „Diese drei Geschenke sind von großer Wichtig keit," sagte das Männel, „denn solange sie alle drei in eurem Geschlechte vereint bleiben, wird es immer arößer, reicher und angesehener werden und Glück und Ruhm sein Teil sein!" Der Schloßfrau war es. als ob sie aus einem Traum er wache. Sie rief die ganze Sippschaft zusammen, erzählte den Vorfall und sie beratschlagten, wie man die drei Geschenke als llntcrpfändcr des Glückes am besten verwahren könne. Alle stimmten überein, daß am besten sei, einen festen steinernen Turm zu erbauen und Becher und Brot tief in seinem Innern zu bergen. Den Ring aber trug die, der er geschenkt worden war, immer an ihrer Hand. Nach ihrem Tode erbte er als ein Altenteil von Glied zu Glied fort, und das Geschlecht wurde immer mächtiger und angesehener. Aber wie es oft geschieht, daß einem das Glück, das man fest an den Flügeln zu halten meint, dennoch wieder entweicht, so ging cs auch hier. Einst war eine Besitzerin des Ringes so unvorsichtig, das Kleinod zu verlieren, und wie man auch suchte, es fand sich nicht wieder. Die ganze Sippe war in Aufregung, und als sie klagten und jammerten zog ein Gewitter herauf. Das ballte sich über dem Turme. Ein Blitz zuckte herab. Er spaltete das Bauwerk bis zum Grunde, llnd von Stund an war es aus mit dem Glück des Stammes. Sein Ansehen und sein Wohlstand minderten stch von Jahr zu Jahr. Deutschland! voaterlanü! Spruch in Oberlausitzcr Mundart von Oskar Rolle, Löbau War Deutschlands ganze Schienhect will begreifen, Dar muß durch seine stillen Wälder zieh». Dar muß — »abseits vu »allen Tun und Treiben —- Dvch ub'm uf 'n bichsten Berge stiehn. Durt wird 'n 's Herre ufgiehn! Glücklich machts an Jeden, Dar eemol über deutscher Landschoaft stand! Und ufricht'g wird a 'ch beede Hände drücken: Mir boau a grusses, schicucs Voatcrland! Und war de Menschen qoar uo will derkennen, Dar full verbeiaiehn a dr grüßen Stoadt. Doas laute Lab'm und doas irrge Treiben Kriegt jeder Eenzclnc bazeiten soat. Wu mcr derficr de Sensen hieren wetzen, Dr Schmied zun Hoammer grefft mit knurrger Hand, Wu 's Ardreich richt no Brut und Arntesaigen, Durt sticht dr Letzte ei fcr Vulk und Voatcrland! Wu lustge Lieder himmelufwärts steige», W>u Kindcrlachen durch de Strossen klingt. Wu Essen roochen, wo ,Moa schienen roasseln, A fleißgcs Vulk im Raicht und Hukunft ringt, ^Millionen Oogeu uf au Eeurgeu gucken, Dar niemols ne Verzogtsein hoat gekannt, Dar Deutschland is zu ieder Heit und Stunde, Durt! Durt iS unser heilges Voatcrland! Weiterverbrenung, Benutzung für Vortragsabende usw. nur niit Einwilligung des Verfassers gestattet.