Volltext Seite (XML)
tige F estzug, der sich mit Tausenden von Teilnehmern am 46. Juli nachmittags durch Hirschberg bewegte, wird allen Be teiligten unvergeßlich bleiben. Der Festzug enthielt wundervolle Trachtengruppen und an die sechzig Festwagen aus dem Rie sengebirge. Wie sehr die Oberlausitzer Trachtengruppen am Teige vorher angesprochen hatten, zeigte sich bei dem Festzuge, wo ihnen immer und immer wieder unter anerkennenden An rufen zugejubelt wurde. Daß das Oberlausitz-Lied von Piehlec des öfteren gesungen und applaudiert wurde, war etwas Selbst verständliches. Eine Kundgebung auf dem überfüllten Marktplatze, bei der der deutsche Wanderführer und Gauamtsleiter M ü l - lers sprachen, schloß sich an. Auf dem Adolf-Hitler-Platze wurde zur Erinnerung an den Wandertag eine Hitlereiche geweiht, wozu Staffelläufer Wasser von' der Elbequelle und Erde von der Schneekoppe brachten. — An den ^Wandertag schlossen sich eine größere Reihe von Wanderungen in das Riesengebirge, auch eine siebentägige Fahrt in Großkraft- wagen durch den Sudetengau und Schlesien an, die den Teil nehmern dieses herrliche deutsche Land unter sachkundiger Füh rung zeigte. — Die ganze Tagung war ein erhebendes Be kenntnis zum deutschen Heimatgedanken, zur unerschütterlichen Geschlossenheit und ewigen Kraft deutschen 2DandertumS; sie wird allen Teilnehmern unvergessen bleiben. Als Ort des nächstjährigen Wandertages wurde Passau bestimmt. So ist unsere Oberlausiher Heimat Bei dem ersten großdeutschen (48. deutschen) Wandertag war natürlich auch der Oberlausitzer Heimatverband mit seinem Verbandsführer Kreisleiter Pg. Reiter und einigen Ver tretern des Heimatwerkes Sachsen, u. a. Pg. Dr. Barth (Löbau), sehr stattlich vertreten. Auch der 86jährige Hermann M a y aus Hörnitz befand sich unter den Lausitzer Gästen. Bei dieser Gelegenheit wollte man aber auch den Tausenden von Wanderern ans den übrigen Gegenden Deutschlands einen Ein blick in unser Oberlausitzer Volkstum geben. Denn auch wir in der Lausitz brauchen uns mit unseren prächtigen Mundart liedern, mit unseren echt empfundenen Heimat- und Volksdich tungen vor den anderen bestimmt nicht zu verstecken, im Gegen teil! Es sei nur an die verschiedenen erfolgreichen Sendungen im Rundfunk erinnert. Nicht zuletzt gehört freilich, um nach außen hin wirkungsvoll in Erscheinung zu treten, eine wirklich stil- und geschmackvolle Tracht, nun, unsere neuerstandene Ober lausitzer hat in Hirschberg, nm es gleich vorwegzunehmen, große und anerkennende Beachtung gefunden. Doch wir wollen hübsch der Reihe nach vorgehen: Also ha waren für die Fahrt nach Hirschberg als Oberlausitzer Trachten gruppe die Oppacher mit Herbert Ändert aufgeboten, dann fuhr mit die Großschönauer Volksspielkünstgemeinschaft mit der Blaskapelle, weiter gehörten noch dazu Oskar Nolle (Löbau) und nicht zuletzt einige Madel in der schmucken neuen Ober lausitzer Tracht. Diese „Propagandatruppe" für die Obcrlausitz konnte sich bestimmt sehett lassen, und als diese, mit dem Kreis leiter an der Spitze, unter den Klängen der Blaskapelle aus Großschönau am Sonnabendnachmittag in Hirschberg einmar schierte und einen kleinen Propagandamarsch für unsere Ober lausitz veranstaltete, wurde ihr überall ein herzlicher Empfang zuteil. Besonders fein war cs, daß unsere Oberlausitzer Trachten gruppen allein aufmarschiert waren, so wurden sie von den Hirschbergern und den vielen auswärtigen Passanten gewisser maßen erst einmal allein beachtet, man wurde auf sie aufmerk sam, und das war gut so. Abends wurde bekanntlich von allen anwesenden Trachten gruppen aus Großdeutschland ein Marktfest durchgeführt, das die sinnvolle Kennzeichnung trug: „Deutsche Wanderer aus allen Gauen tanzen und singen". Hier konnten unsere Volks tumsgruppen so recht einmal zeigen, wie markant, wie kernig, wie echt unsere Oberlausitzer Volkstums- und Wesensart ist. Herbert Ändert (nun, der hat ja auf diesem Gebiet die beste Erfahrung und das richtige Fingerspitzengefühl dafür, wie mau bei aller kurzen Auswahl doch einen lebendigen Ouerschnitt geben kann) hatte für eine sehr eingängige Vorkragsfolge Sorge getragen, die allenthalben starken Beifall fand. Da boten die Oberlausitzer Volkstumsgruppen alte heimatliche Tänze dar, da wurden unsere wunderschönen Mundartlieder gesungen, da er freute Oskar Rolle mit einigen seiner humorerfüllten Mund Oberlausiher ^rachtengruppe beim Zestzug zum 1. Großöeutschen wanöertag kn Hirschberg i. Rsgb. 2 Ausnahmen: H. U. Siegert, Hlrschberg i. Rsgb. artvorträge, ja, unsere Oberlausitzer konnten sich in jeder Hin sicht sehen und hören lassen. Abends war man dann schön „unter sich", das heißt, die eben erwähnten Trachtengruppen fanden sich nach Beendigung des Marktfestes mit anderen Oberlausitzer Wanderern im Garten der „Postschenke" zusammen, wo man einige Stunden in froher und echter Kameradschaft, wie es nun mal unter Landsleuten Brauch ist, zusammenblieb. Sonntag früh konnten sich unsere Volkstumsgruppen weiter für ihre Heimat einsetzen, und zwar bei dem offenen Singen, das unter großer Beteiligung der Hirschberger und von Wan derern aus unserem deutschen Vaterland in zwangloser Folge von statten ging. Die dargebotenen Oberlausitzer Lieder und Tänze ernteten aufrichtigen und starken Beifall. Dann, nach mittags, bei dem großen Festzug, waren die Oberlausitzer meh rere hundert Mann stark, dazu unsere Trachtengruppe und eine eigene Kapelle,, die Großschönauer Bläser, also recht beachtlich vertreten, und fanden bei den zahlreichen Anschauer» wie bei den anderen Festzugsteilnehmern verdiente Beachtung. Von der sonstigen großen Bedeutung dieses ersten groß deutschen Wandertages abgesehen, wurde an diesen beiden Tagen in Hirschberg auch Tausenden von Volksgenossen und Wande rern ein Einblick in unser Oberlausitzer Volkstum geboten und ihnen damit sinnfällig gezeigt,- was man unter echtem Volks-