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aus: er wird natürlicher, echter, heimatverbundener, den ideellen Dingen des Lebens mehr zugeneigt. Die immer wiederkehrenden Erlebnisse unserer Dvanperfahrten führen uns einem neuen Lebensstil zu und dieser Lebensstil ist gut. Die Lebensauffassung des rechten Wanderers ist die beste Grundlage für eine gute Volksgemeinschaft und die deutschen ^Wanderer dürfen mit Recht und mit Stolz für sich in Anspruch nehmen, unbewußt Träger nationalsozialistischen Gemeinschaftsgeistes gewesen zu sein, lind auch heute noch müssen wir ^Wanderer eine Brücke bauen hin ein ins Herz des Volkes und so müssen wir für den Gedanken der Volksgemeinschaft wirke,«. Wir können das am besten durch regelmäßiges Wandern, also dadurch, daß wir unserer Haupt aufgabe dienen. Unsere Fweigvereine müssen rechtzeitig Wanoerpläne auf stellen und ste müssen diese durchführen, auch wenn einmal das jWetter nicht gerade so ist, wie man es sich wünscht. TLer glaubt, nur im Sommer und nur bei Sonnenschein und auch dann nur bei nicht zu starkem Sonnenschein und bei nicht zu warmem TLetker ivandern zu können, der ist kein rechter !Wan- dcrer. ^Wandern kann und muß man bei jedem V2etter und zu jeder Jahreszeit, denn die Natur ist immer schön und immer beispielhaft und immer ist es unsere schöne Heimat, die wir durchstreifen. Ob die Natur im Frühling zu neuem Leben er wacht, im Sommer ihre Kraft entfaltet, im Herbst zu Früchten reift oder im Winter ausruht und schläft, immer ist sie groß und gewaltig und immer bietet sie und die Landschaft dem, der Augen hat zu sehen und Ohren zu hören, unendlich viel. Darum «rändert bei jedem TLetter und zu jeder Jahreszeit, wandert auch, wenn sich einmal nur zwei oder drei beteiligen. Es ist trotz dem schön und «venn ihr dann den andern erzählt, wie schön es war, sind es das nächstemal schon wieder mehr. Die Manderpläne dürfen nicht einseitig sein. Unsere Wan derungen müssen einen Inhalt haben« man muß von jeder T8an- derurig etwas mit nach Hause nehmen. Neber« billigen M?ande- rungcn in die Umgebung (die nicht in Spaziergänge ausarten dürfen!) soll der Iahrcöplan ^Wanderungen enthalten, die zu besonders begehrten und schönen, entlegenen fielen führen. Auch heimatkundliche, forstliche, pflanzenkundliche, geologische usw. Lehrgänge und „TMnterwanderungen auf Schneeschuhen" dür fen in einem guten Wandcrplan nicht fehlen. Früh- und Nacht wanderungen bilden eine gern empfundene Abwechslung. Dann und wann darf man denen, die gern verächtlich vom „gemäch lichen Wandern" sprechen, zeigen, daß wir Wanderer auch marschieren können, wenn das notwendig ist. So bin ich Ende Februar mit 400 Stuttgarter Albvereinlern mit nur einer kur zen Rast im freien von Stuttgart nach Vaihingen a. d. E. marschiert und das nächste Jahr marschieren wir von hier nach Metzingen. iWir können das und Nsarschtritt macht uns Freude; aber eine ^Wanderung im rechten Sinne ist das nicht. Auf unseren "Wanderungen wollen wir auf schmalen iWander- wegen und nicht auf Asphalt oder Pflaster gehen und wir wollen Feit haben, nach jedein Blümlein zu schauen. T8ir lieben das besinnliche Wandern und für uns ist Wandern in erster Linie Schauen. Die Wanderpläne der Fweigvereine müssen enthalten die Himmelfahrts-Sternwanderung, eine Wanderung zur Jahres versammlung und zur Gedächtnisfeier des HauptvereinS und die Sternwanderungen der Verbände. Gerade bei diesen gemein samen Veranstaltungen könne» und müssen wir unsere Einigkeit und die Stärke der deutschen Wanderbewegung zeigen. Jeder Verband und jeder Fweigverein soll einen TLander- wart aufstellen. Kür die Besetzung dieses Amts gilt dasselbe, was ich am Eingang für das Amt des Hanptwanderwarts ge sagt habe, Im August oder September werde ich die mir ge meldeten TLanderwarte zu einer Tagung auf eines unserer Manderheime zusammenrufen, uin ihnen in Gemeinschaft mit «»einen Mitarbeitern das Rüstzeug zu geben für ihre Arbeit. Diese Arbeit ist schön und sie gibt dem, der ihr recht dient, echte Befriedigung. Seume hat einmal gesagt, daß alles besser ginge, «venn rnan mehr „ginge". Das wollen wir uns merken. Und Kreisleiter Mischer, Stuttgart, hat mit dem, was er auf dem Stuttgarter ^Wandertag sänke, vollkommen recht: „Es gibt keine schönere und dankbarere Ausaabe als die, die Menschen aus dem Niederdrückenden des täglichen Lebens hinausruführen in die Freiheit und in die Stille der ewigen Natur." Das wollen wir uns auch merken! Der »Naturpfad« um Khaa und der DeoloMe Dorten in Därten Von Dr. K. Jordan, Bautzen Es ist kein Wmnder, daß in der Reichshauptstadt Berlin, diesen« unendlichen steinernen Meer von Häusern, die Prägung des Martes „Naturpfad" erfolgte, den«« mancher Großstädter kennt nur gepflasterte Straßen oder höchst sorgfältig geglättete Parkwege. Ein Pfad, der noch nicht von der Hand des Gärt ners bearbeitet ist, der nur vom Forstmann begangen wird, ist für den Großstädter ein natürlicher !Weg, kurz ein Naturpfad. Doch ill die Bedeutung des Martes weiteraehend. Ein solcher Wag soll nicht nur Landschaftliches zeigen, sondern so auf be sondere Merkwürdigkeiten zoologischer, botanischer und geolo gischer Art Hinweisen. Im nördlichen Sudetengau. um das Dörfchen Khaa herum, hat Herr Kögler (Gärten) einen Pfad ausaearbcitet. der allen Anforderungen eines Naturpfades entspricht und soviel Besonderheiten bietet, daß hier ausdrücklich darauf bingewiesen sei. Südwestlich von Schönlinde liegt mitten im Walde ein ver lassenes Kalkwerk, Kalkofen genannt. Hier beginnt an einer crdgeschichtlich besonderen Stelle der Wag. Als im Tertiär die gewaltige Lansttzer Ueberschicbnng einsctzte. bei der die im Nor den liegende GesteinSmasse sich hob und über den südlichen Teil schob, wurden aus der Tiefe Jurakalk und Notliegendes empor- aepreßt. Geouetschter Granit und alatt geschliffene Sandsteine, soaen. Harnische, sind ein untrüglicher Beweis für die großen Gesteinbewegungen. Bei Kalkofen liegen auf engstem Raum Oäranit Sandstein. Kalkstein Basalt rind Porpkwr zusammen. Keine Stelle in der ganzen Lausttz und im nördlichen Böhmen dürfte eine ähnliche Fülle so verschiedener Gesteinsarten der artig eng beisammen zeigen .^ier grub inan noch vor wenig Jahren nach Kalk. Im „Alten Bruch" ist das Gestein be reits ausgebeutet, die Grenze zwischen Sandstein und Kalk darum nur noch schlecht zu sehen. Ilm so deutlicher zeigt das der „Neue Bruch", wo man an den senkrecht stehenden Kalkschich ten. die eigentlich entsprechend ihrer Entstehung im Iurarneere horizontal liegen müßten, den Kräften der Erdbewegungen nach spüren kann. — Da man früher hier auch silberhaltigen Blei glanz entdeckte, wurde im Bruch ein 36 Meter tiefer Schacht abgeteuft, der allerdings nur geringe Ausbeute brachte. An der Nordwand wird der Kalk von einem Basaltgang durchzogen, in dem man viel Hornblende, Feolith und Kalkmandeln findet. Daneben liegt ein eigenartiges Trüinmergestein, eine Breccie, die aus Basalt, Sandstein, Kalk und Porphyr zu einer festen Masse verkittet ist. Mitunter sind auch schön kristallisierte Kalkspate zu finden, und gar" nicht selten steht man auch dpn grünen Malachit. Kurz, hier findet der Mineraliensammler eine Reihe schöner und bei uns seltener Steine. — An der Ost seite des Bruches zieht stch ein Porpbyrgang entlang, der aus dem Rotliegenden stammt. Vereinzelt liegen Gesteinsbrocken umher, die beim Anschlägen die typische Porohyrstrnktur zeigen. Der Fülle des Gesteinsmaterials entspricht auch der Reich tum der Pflanzenwelt. Im Frühjahr leuchten unter den hell grünen Buchen die Blüten der Frühlings-Platterbse, der Schuppenwurz, der Neunblättrigen Fahnwurz, noch zeitiger in«