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Oderlsusltzer 55 ^r. 4 schütt als Buckel hervor und bieten allgemein wenig Besonder heiten. An einigen Bergkuppen finden sich auch größere Block- anhänfungen, auf dem Sybillenstcingipsel außerdem noch Gra nitklippen, die erhaltenswert sind. Interessanter iß der kleinkörnige Iweiglimmergranit. Seine matrahenförmigen Blöcke bedecken die Bergzüge des Schleif berges, Hochsteines, Dahlener Berges, des Huhberges, Mönchs- walder-, Balten-, Keulenberges ü. a., teilweise blockmcerartig. Da und dort ragen dazwischen einzelne Steingruppen in einer dem Elbsandstein ähnlichen Bankung als malerische Klippen hoch auf. Da dieser Granit wegen seines ungleichmäßigen Kornes und seiner zahlreichen Einschlüße fremder Gesteine als technisch minderwertig angesehen wird, dürften die schönsten Klippen und Blockmeere ohne Schwierigkeiten zu erhalten fein. Es ist jedoch Ilügelschlag und schallende Kiebihrufe belebe» wieder Wiesen und Weiden. Das Hauptausgabengebiet der Vogelschutzwarie Neschwitz ist ver „Bogelscbutz im Walde". In den öden gleichaltrigen uno gleichartigen Beständen der Forsten war der Vogelwelt der Lebensrauin genommen worden, während Schadeninsekten, wie Nonne, Aorleule, Spanner uns Blarkivespen, Gelegenbeit sausen, sieb ins Ilnermeßliche zu vermehren. Das Ziel hieß da- ber: lllückkehr zu einem natürlichen Waldausbau unter Ein beziehung der gesamten bisher verstoßenen Tierwelt des lWaldes, an erster Stelle jedoch der heimatlos gewordenen Vogelwelt. Anfgchängtc Nistkästen, Einlage von Hecken nno Vogelschutz- gehölzen soivie Fütterungen und Tränken sollten diese Aufgabe verwirklichen helfen. Und welches waren die Erfolge? Schon im ersten Jahr wurden die Nisthöhlen in großer Zahl angenommen, uns in Ser Aolgc stieg sie lUkenge Ser Brut paare immer mehr an- um sich nach drei bis vier Jahren aus gleicher Höhe zu halten. Intensiver Vogelschutzarbeit war es gelungen, im Laufe weniger Jahre die vorher verschwundenen Höhlenbrüter wieder in den Wald Hineiuzuziehen -und ihre Zahl um ein Vielfaches zu vermehren. Meisen aller Arien, Trauer fliegenschnäpper und Vdaldrotschwänzc hatten wieder eine Hei mat gefunden und gingen nun mit vereinten Kräften an die Be kämpfung der Schadinsekten. Am eindrucksvollsten ist wohl die Iunahme des Trauerfliegenschnäppers, der sich von einem Brut paar im Jahre 1928 auf 147 im Jahre 1937 vermehrte. — Selbst die trockensten Walsteile wuroen ivieser besiedelt, und Tränken, die gern zum Trinken und Baden aufgesucht werden , halfen dabei. Neben jener erfreulichen Vermehrung ses Bestandes trat auch eine Bereicherung der Arten ein. Seltenheiten wie Blau rake und Wiedehopf bezogen einige Kästen, und sogar die eigen artige Schellente konnte erfolgreich ihre Brut ausbringen. Die Beschäftigung mit der gehegten Vogelwelt brachte es mit sich, daß der Lebensweise der einzelnen Arten nachgegangen wurSe. Mit Hilfe des Beringungsverfahreus wurden Einblicke gewonnen, die besser die Zusammenhänge der Lebensgemeinschaft des WalSeS erkennen ließen. Alte Meisen wurden jahrelang in dem einmal auserwählten Nistrevier angetrofsen. Ja, der gleiche Vogel wählte immer wieder denselben Kasten zum Brü ten und im Winter zum Schlafen. Die meisten Altmeisen hängen derartig fest an ihrem Revier, daß sie sich auch bei ihren räglichen Nahrnngsstreifen kaum mehr als drei Kilometer entfernen und abenos wieder dahin zurückkehren. — Im Gegen satz zu den ortStreuen Altmeisen zeigen Iungvögel den Trieb, neue Gebiete in der näheren und weiteren Umgebung aufzu suchen und sich dort anzusiedeln. In Sen letzten Jahren hatte das Neschwitzer Schutzgebiet einen jährlichen Geburtenüber schuß von annähernd 1000 .Meisen, die sich ans weite Nach bargebiete verteilten. Vogelfchutzmaßuahmen wirkten sich auf diese Weise auch befruchtens auf die Umgebung ans. — Offen brüter, die in Hecken und Büschen Nistplätze sanden, und Höhlenbrüter erreichten im Neschwitzer Revier eine Besied- lungsstärke, die bis fünfmal höher ist als die der best besiedelten Waldgebiete ohne Vogelschutz. Die Erfolge einer solchen Arbeit konnte» kaum ausbleiben, Merlaulitjer Veltein und Naturschutz Von Hermann Ändert In der Isis Budissina Bo. 13 (Bautzen 1936) gibt Är. K. Jordan eine Zusammenstellung der geologischen Naturdenk mäler der sächsischen Oberlausitz, verteilt nach Amtshauptmann schaften. Hier soll nun untersucht werden, in welchem Umfange die Oberlausitzer Gesteine überhaupt schutzbedürftig sind. Unter Weglassung der Schwemm- und 'WinSgebiloe des Tertiärs und Diluviums kommen in Betracht Grauwacke, Granit und deßen Ganggesteine, Kreioesandstein, Basalt und Phonolith. Grauwacke tritt nur im nördlichen Teile der Ober lausitz auf. Sie verwittert allgemein tiefgründig, Ielsgebilde nsw. treten an der Oberfläche selten hervor. Nur an den Steil hängen der Weißenberger und Gröditzer Skala ist das Gestein von der Natur gut angeschnitten. Der Landesverein Sächsischer Heiniakschutz hat -das prächtige Engtal von Gröditz, das sich auch durch einen üppigen Pflanzenwuchs auszeichnet, angekauft; es ist Vas neueste Naturschutzgebiet der Lausitz. ^Wichtig sind ferner änige gute Aufschlüße, in denen das Verbandsverhältnis Zwischen Granit und Grauwacke gut erkennbar ist, seien es Grauwacken schollen im Granit oder auch Granitgänge und Granitapophysen in dcr Grauwacke. Aür den Teufelstein bei Biehla, einem mäch tigen Granitblock mitten im Grauwackengebiet, ist bereits Au ftrag zur Aufnahme in die Naturdenkmalsliste gestellt. Zwischen Pulsnitz und Elstra trifft man Granit und Grauwacke in Auf schlüßen eng nebeneinander vergesellschaftet. Irüher war beson ders der Anbruch am Schwsdenstein sehr lehrreich, jetzt dürfte der Burkauer Berg hierfür in erster Linie in Irage kommen. Es möchte aber gesagt sein, daß bei einem längeren Ruhen des Steinbruchbetriebes durch Ueberzug mit flechten und Dunkel färbung der Gesteinsoberfläche die wertvollen Grenzen der beiden Gesteine bald verschwimmen dürften. In der Granit landschaft schätzen wir in erster Linie geo logisch wie landschaftlich die Engtäler der Spree oberhalb und unterhalb von Bautzen, des Löbauer Wassers bei Georgewitz und der Neiße zwischen Hirschfelde und Ostritz. Auch im Sprem- berger Rittergutspark (Neusalza-Spremberg) hat die Spree den Granit steilwandig angeschnitten. Hier ist die romantische Wirkung besonders durch Beteiligung von einigen das Granit tal quer durchsetzenden lamprophyrischen Ganggesteinen ent standen. Die sächsische Oberlausitz hat wenig derartige Schmuck stücke. Sie bedürfen deshalb eines besonderen Schutzes, daß ins besondere der Steinbvuchbetrieb davon ferngehalten wird. Auch im Elbfandsteingebirge hat man im Elbtal schon feit langer Zeit den Steinbruchbetrieb in die Seitentäler mit Erfolg abzu drängen versucht. (Mit Ausnahme des dem Ifergobirgsgneis zugercchneten grobkörnigen Granites im Neißetal besteht der Lausitzer Granit im allgemeinen aus zwei Hauptarten, aus dem mittelkörnigen Hauptgranit und dem kleinkörnigen Zwei- glimmcrgranit. _ , , , Der Hauptgranit verwittert an der Oberfläche infolge feines und so ist denn auch der Neschwitzer Wald dort von Insekten- gleichmäßigen Kornes ziemlich gleichmäßig. Nur wollsackähnliche schaden verschont geblieben, wo Vogelschutz und natürlicher abgerundete Blöcke treten da und dort aus dem Verwitterungs- Waldaufbau ineinander greifen. Die große wirtschaftliche Be deutung des Vogelschutzes als ein Teil der biologischen Schäd lingsbekämpfung tritt damit klar in Erscheinung. Rückblickend läßt sich erkennen, daß sowohl auf ideellem wie auf wissenschaftlichem und wirtschaftlichem Gebiete beachtliche Fortschritte und Erfolge zu verzeichnen sind. Die Vogelschutz warten und ihre freunde, in erster Linie der LandeSöerein Säch sischer Heimatschutz, das Reichöforstamt und die Deutsche For schungsgemeinschaft sind weiter an der Arbeit mit dem Ziel der Wiedergesundung des deutschen VdaldeS und damit der deut schen Landschaft, deren wesentlichstes belebendes Glied die Vogelwelt ist. '