Volltext Seite (XML)
in seinem Geiste aufbauten, die nach außen drängten und nach -Loben verlangten. Friedrich brauchte nicht nach ^Worten zu suchen: die Ge stalten brachten ihre Sprache gleich mit, ein Fehlgreifen im 2lusdruck war damit so gut wie ausgeschlossen. Kraftvoll und stolz steht Friedrichs umfangreiches W>crk vor uns: heute, am 75. Geburtstage seines Schöpfers, zehn Jahre nach seinem viel zu frühen Tode noch ebenso frisch und unver altet wie damals, als es ins Leben trat. Wenn sich die stürmisch drängenden Wandlunaen der /seit so stark erweisen sollten, daß trotz aller liebevollen Betreuung. Stützung und Stärkung des Volkstums der /ferfall des dörflichen und landschaftlichen ge bundenen Lebens und Denkens so weit fortschreitck, daß sich Sitten, Bräuche und Sprache entscheidend ändern, dann wäre damit vielleicht auch die /seit sür ein Werk wie das Friedrichs — weniastens nach seiner wesenbaften Eigenheit — vorüber. Dann aber bliebe es doch der Gegenwart und den künftigen Geschlechtern eine Erinnerung und eine Sehnsucht- nach einer gemeinsamen Urheimat und nach einer starken Vergangenheit. Wir grüßen unseren unvergeßlichen Volks- und Heimat dichter DÄlhelm Friedrich als einen der großen und 'unvergeß lichen Söhne unserer lieben Oberlausttz. Uns, den Lebenden, übergab er sein 2Verk. und den kommenden Geschlechtern legen wir es ans Herz, daß sie es bewahren als kostbares Erbe und Vermächtnis. Julius Palme / Reichenau Spielleiter und Bühnenbildner brachte sämtliche Btihnenwerke des Heimatdichters Wilhelm Friedrich mit der Heimatspielschar in Reichenau zur Ausführung Aufnahme: Haustmann, Reichenau fius üem Süülausjher Vinkel Unsere Lausitzdörfer haben meist ihre eigene lMundart, frei lich vermag sie nur das aufmerksame Ohr des eingeborenen Lau sitzers zu unterscheiden, /s. B. im letzten Haus in Seitendorf hört man einen anderen Dialekt wie im ersten Haus im an schließenden Dornhennersdorf. Von ganz besonderer Art ist der nur eine reichliche Wiegstunde von Reichenau entfernt lie gende Ort lWeigsdorf mit seiner Nstundart, wovon nach stehende Skizze von ^Wilhelm Friedrich einen Beweis gibt: D'r Täifu an hoa—us! D' Bargboa—nern kriegt an Tudsschrock, wie se mit an Faßo Schwiäneabcrn i) an Stoa—u?) körnt, ond's hoppt a koh'schwoarzes Koa—ubn ^) mit an schluhwäßn Punkt of dr Störn öm se röm. — Os Türg'wäno ^) muß sech onha—un °), sonst wärsche hieg'schloin. Oa—nn °) Vermuck Hot se verlurn, ond koan o kee Glied rührn. Doas ös Häreräi, doas Hot ons ees oag'ton, ös ehr örschter G'dank. — Drämo schpät ^) se oauö, danno kömmt er d' Sprooch ivicder. „Se—auma ^)," ruft se an Ka—uer ^) nonner, ,,Se—auma komm oak hortg amo ruff." -— „Ja doa." schrät die vo drom. „muß aläi i°) sän?" — „Komm oak koamm, wörschts wu sahn." Wie die nn rusfg'kraiot ii) kömmt, giehts Gejeser") vo noain Ins. „sssefuhoaö, fu an Sach muß do warn. Waas warn oak d' Loa—it sein? Die denkn doach gläi, mer ha—uns mit'n Läbboaftg'nk." O de Seauma derschröckt ivie a Voarr, wie se de Bescheerq sihtt. „Rke su a scbwoarrer Täifu")," meent se, „oak vo wächer dar säin muß." Ond of emo kriegt ses roa—us, doaß a Koa—übnkanbu ") ös, doas woar nn oarscln dopput ") schlämm. Die Koa—ub ") must roa—us oas'n Stoa—u, die ös verhört. öS ehr Oaiocht. „Mäi ") Troam oas'n /swäuf- naichten ^)." hot's de Boafcherssroa'u derfür, „vo dan arußn Schrock gieht a d' Ersö—una"")!" „Ob'cb amo zu Hoan- friedoS "i) Gottliebu'n sprina?" froit de Se—auma. „Dar koan inieher wie Brut frassn!" — .Onwerstiehtch oak, mit dann Taifnsbotn bläibch ne alleen. Wenn oak wingstns ees vo dan lMoanln drbeem wär. Oaaust ös an Bosch, ond die Kuaicht säin o an Buusch annoch." Die Wäbfn rokscbloin hie ond har, ond wössn ne, woas le machn sö—-un ^"). „Hu ^^) mer oak a Töpu "^) ka—n ^^) Wioaster roa—US. mer wärd of emo goar huwdsarmoich ^^)," sprächt de Bargboaern. D' Se—auma sprinat hortch dernoock. derwäil kleckt d' Boaerschsroa o schonn öm. Doas Koanbu ctber macht ao Stoa—u die örschtn Gieb- ond Stiehversuch. kämt goar trezzerlich ror Stoa—utür roaus bis zor Boaerschrroau bie. ond do sich ne rührt, scbnup- perts ao. ond laikt se of dr Störn. Doderdorch kömt se wieder runch, ond wie se dan schwoarzn Täifu verch stiehn sihtt, schtißt se an Goa—u "^) oauö, dar a der ganzn Rkobberschoaft zo hiern ös. ond macht hortg zor HoauStür näi. D' Se—auma bot nischt äilgersch"") zo tun, oas schwoapvt doas Töpfu ^i) Wioaster dann Koanbu übern Koov, doas schnnabt ond schüt- t'ot'ch "^), macht grüß' Auan ond tremvot ^ ) wieder an Stoau. — Of dan Goa—u hie säin aber d' Istobbersäbloit uf- rührsch a'wnrn ond ees ao'n annern kräibt d' Veuscbierakcct zon Hoof räi. Dr a—u ") Stiesu-"")Leumer kömt mit a häu wrn i") Stuußsprätz a'sprungn. doaß'n orndtlich d' -suug zon Hoa—us "i) roa—ushänat a denkt ne annerscb. oas 's brennt. — Dr Schmied mit an Hoammer, ond dr Stä—umacher ^°) mit a lWoinrnnq komm'n zo Hö—uf"°) g'roaßt. 2l korrer -^äit ös dr Hof vu—er neuschierger Loit mit änastoichn i") G'söcbtern. 's guckt ömmer ees 's armer oa, ond kees weeß nischt, bis d' Bargboaern 's Hausfanster ufmacbt. ..Ebr Loit," sprächt se. ..doaß dersch oak wäßt. mer hoann 'n Täifu an Stoau." Aeißka't ii) leefts dann lWäbsn übern Bncko driber nonner, a poar räißn schonn aus. Dr Schmied macht äm Säbenin nömm, a Hots derfür, a hätt' a 2leisn an Feuer liegn. Dr Stä—u- macher, dar bau Hnlan'n g'dienk Hot, willch ne groad fer ferter- lich ha—un lost», guckt zor Stoautür näi, wie aber doas schwoarre Koa—ubn ofn zuspringt, äs'» doach ne ännerlee, hortg fchmäßt a d' Tür zu ond verroammo't ") se. 2l oa—u ^) dann kämt aber dr Bargboa—er zon Hof rä, ond Nstba'l ond