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Oberluusißer ^lr.2 kleidet. Nach der Revolution von 4948 schied er aus der Ge- meindevertretung aus mit dem Beinerken: „Uns brauchen se ni mehr, mir senn ze dumm; de Rutn senn ne ock neunmol, nee sugoar zahnmol klug, die senn ja su rut, -doaß se warn bale oabrenn; mit Vernunft is mit dan ne vill ze machn." Hänsel-Traugott ivar von gutem, altem Schrot und Korn uns bei jedermann beliebt nnv geachtet. Er besaß gute Kennt nisse und hatte jahrzehntelange Erfolge, insbesondere in der Heilung von Knochenbrnchen, hinter sich. Auch verstand er innere Krankheiten zu behandeln. Er hieß durchweg „Hansel- Ducht-er", während man den im Orte noch ansässigen prak tischen Arzt einfach beim Familiennamen nannte. Seine Hauptmedizin, die er verordnete, war Kamillentee. Daher sagte der Volksmund: „Soll Dukter-Hansl a Rezept verschrcibm, do muß Komille de Krankheet vertrcibm." Vom Schicksal wurde er insofern schwer heimgesucht, als gegen Kriegsbcginn seine Frau mW eine in den besten fahren stehende Tochter plötzlich starben und 4946 der Blitz, in seine Scheune schlug, die völlig eingeäschert wurde. Ich den letzten Lebensjahren hatte er seine Landwirtschaft verpachtet und widmete sich nur noch seiner Heiltätigkeit, die er auch bis zum Lebensende treu und gewissenhaft ausgeübt hat. * Er war bescheiden in seinen Forderungen hierfür und hat wohl manchesmal, insbesondere bei ärmeren Volksgenossen, ge sagt: „Na, lnß ock heute gut senn." In allen Krankenkassen der Umgebung war er zugelassen, insbesondere auch von der Löbauer Ortskrankenkasse und den Innungskrankenkassen. Im Alter von 80 Jahren ist er nach kurzer Krankheit am 25. Dezember 4928 in Schönbach verschieden und unter mili tärischen Ehren und reger Anteilnahme der örtlichen und aus wärtigen Bewohnerschaft zur letzten Ruhe beigesetzt worden. Sein ruhiges bescheidenes Wesen, durch das oft ein ge sunder und kerniger Humor brach, wird noch manchem Volks genossen auf Jahrzehnte hinaus in guter Erinnerung bleiben. ZU fängt Mi Tag oa Wennch nfgestann friehinurgns bie, Do gihch zirirscht zun Fauster hie Und m-achs nao beedn Seitn uf und guck amol an Hinr-ml ruff. WoaS iech do oalls zu guckn hoa! Denn jeder Tag fängt andersch oa. Durt gitt -de Nacht. Hie kömmt dr Tag. 's wird lichte, -woas an Dunkln lag. Moanchmol, do wird dr Hnnml bloo, vill iftersch aber bleibt a groo; Mol is dr Tag zeitg -ufgewackt, Mol hoatch de Sunne ganz verstockt. Na, schennt de Sunne, do is gukt, Weilch do oalls lechter machn tutt. De Wulkn stöern su vill wie nischt; Die warn ganz ecfach weggewischt! Gibts goar ann dickn Nablbrei, Do tu'ch nu o ne fluchn glei. GäbS niemoals schlaichtes Waater rnöh, Sähg kee Mentsch grüß uffs schiene hie! Su denke iech! Und doas re-echt aus. Und do kömmt stets de Sunne raus. Vu frischn gitt de Oarbeit lus. — Nu soi mer mol, wie machst'n dus? Ewald Eichhorn. H Lied kirn pulterobd Durch Nubbersch Hunte Wiese Gmg unse Anneliese. Do koam a junger Schmied vorbei, Dar sproach: „Itz wirst de meine glei!" Sie soite: „Nee, mei Pinkepank, Dei ewges Hoammern macht miech krank! Aus dir mach'ch mer nischt draus! Iech such mer ann schinnern aus! . . . a junger Schuster . . . Sie soite: „Nee, mei Meester Paich, Dei Knieröem is mer goar ne raicht!" . . . a junger Schneider . . . Sie soite: „Nee, mei Meester Meck, Wench amol niese, floigst de weg! . . . a junger Fleescher . . . Sie soite: „Nee, mei INcester Blutt, Ba dir, dv roaicht mersch goar ne gutt! . . . a junger Täpper . . . Sie soite: „Nee, mei Mrester Lehm, Du -brengst mer zu wing Luhn mit heem! . . . a junger W aber . . . Sie soite: „Nee, mei Meester Leömd, Denkst wühl, doaßch Harch und Abern reimt? . . . . a junger Tischer . . . Sie soite: „Nee, mei Meester Spoan, Iech will und moag kenn hölzern Moan!" . . . a junger Gloaser . . . Sie soite: „Nee, mei Meester GloaS, Du biss zu steif, verstihst kenn Spoaß!" . . . a junger Bittner. . . Sie soite: „Nee, mei Meester Buttch, Du puchst zu vill und tust zu duttch!" . . . a junger -Garber . . . Sie soite: „Nee, mei Mrester Loh, Du nähmst mir oalle Lodn o!" . . . a junger Färber. . . Sie soite: „Nee, mei Meester Foaß, Dei Hamberch is mer goar zu noaß!" . . . a junger Blöcke verbei, Dar sproach: „Itz wirst de meine glei!" Do soit sie: „Lieber Bäcke du. Uff diech kummch groadeaus drufzu! Du hoast mer o vu oalln An bestn stets gefoalln!" 2lnin.: Es wird von jedem Liebsten eine^Strophe gesungen. Die letzte gilt immer dem Auserwählten.