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M OberlLufliLer jileimäi ^sr. 9 ^»«ZIZSlWWlSlSILLIlZMIL Adolf Horner: „Egerländer Dämmerstunde" (Echalaiioa Sitzwal). Gedichte und Geschichten in Egerländer Mnnv- art und in hochdeutscher llebertragung. Ntit vier Zeich nungen von Toni Schönecker. Erschienen als Band 16 in der Reihe „Stimmen der Landschaft", Bastei-Verlag, Dresden-A. Der Verfasser hat seinen in Mundart geschriebenen Ge schichten und Gedichten die hochdeutsche llebertragung beige- gcben. Man möge sich ctber dadurch nicht verleiten lassen, nur die bequemeren geraden Seiten zu lesen, sondern man greife nur dann auf sie zurück, wenn man mit den ungeraden einmal nicht zu Fache kommt. Das Einlesen geht besser als man anfangs meint und gerade das Mundartliche stellt Landschaft und Landsleute greifbar vor uns hin. Dem Geschick der beiden Alten aus dem Stöckmacherhäusel können wir unsere Teilnahme nicht versagen. Wie ein schreckhafter Waldgeist ersteht vor uns das Bild des gewalttätigen Pochhammergirgel. Im „Khanaöfeia" führt nnö Horner zu einem Egerländer Iohannisfeuer und macht uns dabei mit dem Brauchtum seiner Heimat vertraut. Das Feinste des Büchleins ist aber wohl die Geschichte „Wöi amal 's Christkinde! am zweitn Feiatoch kumma is". Sie strömt einen Duft ans, der an Storms „Pole Poppenspäler" erinnert. Den V2ert des Büchleins erhöhen Toni Schöneckers feingeschaute Zeichnungen. So reiht sich das Heft den bereits erschienenen würdig an. Es bleibt ein Verdienst des Verlages, uns nicht nur die Stimmen der sächsischen Landschaft, sondern darüber hinaus auch die des artverwandten Sudetewdeutschtumö vorzuführen. Rudolf Gärtner. Abriß des Deutschtums im Ausland und in den deutschen Kolo nien. Von Dr. Paul Rohrbach. (Schaeffers Abriß aus Kultur und Geschichte. 7. Heft.) l. Auflage 1938. 73 Seiten. Kartoniert 1,80 RM. Bei Sammelbestellun gen wesentlicher Preisnachlaß. Verlag W. Kohlhammer, Abteilung Schaeffer, Leipzig C 1. Dr. Paul Rohrbach, der bekannte Verfasser auslandskund- licher Schriften, gibt in diesem Abriß eine lebendige Darstel lung deutschen Volkstums in aller Welt. Er zeigt zunächst, Ivie die geschichtliche Entwicklung des Deutschtums im Aus land mit der baltischen Kolonisation und der Besiedlung Siebenbürgens im Mittelalter beginnt und bis zur Massen auswanderung nach Amerika «im 19. Jahrhundert anhält, und verbindet damit eindrucksvolle Feststellungen der wirtschaftlichen und kulturellen Bedeutung dieser Ströme besten deutschen Blutes für ihre TFahlheimat. Sodann schildert er das leid volle Schicksal, das durch Versailler Diktat und Bolschewis mus über die Volksdeutschen Gruppen an den „blutenden Gren zen" des Reichs, im Kaukasus, an der iWolga und in allen Teilen der Erde gebracht worden ist, um zuletzt auf die innere Stärkung aller dieser Volksdeutschen durch die Taten dies Führers und die Errichtung des neuen großdeutschen Reiches hinzuweisen. Daran schließt sich noch die Darstellung des Wer dens unserer Kolonien und der völkischen und wirtschaftlichen Entwicklung des Kolonialdeutschtums bis zur Gegenwart. Alles in allem eine knappe und einprägsame Wiedergabe von Ge danken und Tatsachen, die für jeden Deutschen wissens- und lesenswert sind. * Dresden. Von Martin W eise. Verlag Ludwig Simon, Berlin. 47 S. 1,25 M. In der Reihe der „Deutschen Bücher" darf der Band, der die sächsische Landeshauptstadt schildert, besondere Beachtung fordern. Die 45 Aufnahmen sind bezaubernde Blicke in das von Natur und Künstlerhand harmonisch gestaltete Bild der Stadt an der Elbe. Sie werden trefflich ergänzt durch den Text. Weises knappe und klare Darstellung zeigt, wie schönheits sinnige Laudesfürsten und geniale Architekten, Bildhauer und Maler Dresden mit vielen Meisterwerken schmückten. Er kenn zeichnet mit dem Werden des Stadtbildes zugleich den Geist, das innere Wesen dieser Stadt. Die Worte des kundigen Füh rers geben den Bildern so eine geschichtliche Vertiefung, so daß der Betrachter nicht nur einzelnes Schauwürdiges, sondern in der Stadt im Ganzen ein Kunstwerk sieht, das der Wille zur Schönheit in Jahrhunderten entwickelte. O. S. * „Bautzen, die Hauptstadt des Sechsstädtebundes in der Oberlausitz". In der Folge „Familiengeschichtlicher Wegweiser durch Stadt und Land", herauögegeben von Dr. phil. Friedrich W-ecken, ist bei Degener « Co., Familiengeschichtlicher Verlag, N2arktschellenberg (Berchtesgaden), Heft 11 mit obenstehendem Titel erschienen. Bearbeitet wurde das Heft von TLilly Men del. Alles, was über die Gechöstadt wichst,, ist zu wissen, be handelt das Heft: 1. Jur Geschichte von Bautzen und der Ober lausitz; 2. Staatliche und städtische Behörden, Parteigliede rungen, Garnison; 3. Archive (Stadtarchiv; Archiv der Land stände; Staatliches Fweigarchiv sKreisarchivfj der Oberlausitz: Domstifts-Archiv; Stadtmuseum; Städtische Bücherei); 4. Kir chen, Friedhöfe, Domstift; Schulen; 5. Kulturelle Vereine; Lausitzer Familienkartei; 6. Besondere Eigenarten der Ober lausitz; 7. Schrifttum. Das 16seikige im Oktavformat erschie nene Heft kostet 1,30 RM". und ist durch jede Buchhandlung zu beziehen. * M ax Schmerler : „Aus dem Mnsikwinkel". Vogtlän dische Erzählungen. Erschienen als Band 18 in der Reihe „Stimmen der Landschaft". Bastei-Verlag, Dresden-A. Mit fünf Erzählungen führt uns Mar Schmerler in seine vogtländische Heimat, in der seine Väter schon seit vier Jahr hunderten saßen und der seine ganze Liebe gilt. Hat chn auch fein Beruf aus der Landschaft nach der sächsischen Hauptstadt verschlagen, das Heimweh brennt ihm tief in der Seele und treibt ihn oft auf seine heimatliche Scholle, um sich dort neue Kraft zu holen. Ernstes und Heiteres wissen die Geschichten zu berichten, und da sie uns die Landschaft in plastischer Treue auf bauen und die wörtlichen Reden in Mundart bringen, sind wir bald im Vogtland daheim. Von Liebe, von Schuld und Fehle, von Waldheimat, von Auswandern, Heimweh und LDiedcr- kommen, von einem Alten, der wohl sterben aber nie alt werden konnte ist die Rede und auch von einem köstlichen Rechenfehler. iWer die Geschichten liest, wer sich von der „Stimme dieser Landschaft" anrufen läßt, der muß das Vogtland lieb gewin nen. Richard Grimm (Sachsenberg) zierte das Bändchen mit Holzschnitten. R u d o l f G ä r t n e r. * Der Weg der Sudeteudeutschen. Ein Volksbuch von A. Schmidt m a y e r. Adam Kraft Verlag, Leipzig. — Leinen 3,75 RMi. Was die Sudeteudeutschen in langen Jahrhunderten auf geistigem, kulturellem und wirtschaftlichem Gebiete geleistet haben, wie sie sich zu den großen Fragen der Feit gestellt und wie sie im Wettstreit mit den Nachbarvölkern und Nachbar ländern, ja im Kreis der Sudetenländer selbst, ihre Stellung behauptet, verloren oder verstärkt haben, davon gibt das neueste und letzte Werk Alfred SchmidtmayerS Kunde. Von der Feit der „grauen Mouche" bis über den Untergang des alten Habs burgerreiches hinaus zeugt in diesem Buche Blatt um Blatt von dem Kampf mit Not und Gewalt um das Löbensrecht. Aber immer harren die Sudeteudeutschen unverzagt und un gebeugt aus, getragen von der Hoffnung auf den Wandel der Feit und im Vertrauen auf ihren Fleiß und ihre Ausdauer. Feiten des äußeren Niederganges bedeuten eben in der Volks tumsgeschichte Stunden der Sammlung. So auch hier. Wissen schaftlich unanfechtbar begründet, wird auch dieses letzte Werk SchmidtmayerS zu einem Volksbuche des deutschen Hauses werden, denn noch nie wurde die innere Entwicklung der Sn- detendeutschcn dem deutschen Volke so anziehend geschildert wie hier. Das Werk ist vollkommen selbständig und doch öi-ne Er gänzung zu dem ersten Werk Alfred SchmidtmayerS „Ge schichte der Sudetendeutschen", so daß man es als 2. Band dazu bezeichnen könnte.