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Die Geschichte der Litauer Schützenfeste. Festschrift zum Die Löbauer Gasthöfe. — Oberlausttzer Heimatkalewder 1921, 3. Oberlausttzer Bundesschießen am 5.—9. August 1928. S. 62 ff. Eine Samnrluug von Siegeln und Handschriften im Löbauer Die Entwicklung des Feuerlöschwesens in Löbau. — Oberlau- Ratsarchiv. — Festschrift des stppenkundlichen Landesvereins für die gesamte Oberlausitz, Görlitz, 1937. Kalender und Ver sch »edenes : Eine .Bittschrift des Ebersdorfer Schulmeisters Hach-arias Nkahu an den Rat zu Löbau. — Oberlausttzer Heimat kalender 1920, S. 50 ff. sttzer Heimatkalender 1922, S. 133 ff. Löbaus Beziehungen zu Zittau im 16. und 17. Jahrhundert. — Hittauer Geschichtsblätter 1926, Nr. 8. Hauptquellen zur Fantilienforschung in Löbau. — Der Famr- licnforscher in der Oberlausitz, Görlitz 1936, Nr. 10. Der Löbauer Ratsweinkeller. — Neues Lausitz-isches Magazin Band 113, S. 1—35. kelix >Vi1deIm Beiträge rur Nekormattonsgeschichte von Wittichenau Die handschriftliche Chronik des Adolph Rachlitz (in Pri- vatbesttz) berichtet auf S. 142—144 über die Reformation in Wittichenau folgendes: Anno 1619 hat sich zu ^Wittichenau, einem Städt chen an der Schwarzen Elster, etliche Mailen von Bautzen ge legen, folgendes begeben: Die Einwohner, von denen viele evangelisch waren, wur den auf Befehl der Aebtisstn des Klosters Marienstern, zu welchem das Städtlein gehörete, aufs härteste und grausamste turbieret, so daß oftmals die Sterbenden ohne Abendmahl ver stürben, alldieweil die katholische Klerisei selbiges nicht in bei den Gestalten verabreichen wollte. Auch wollte sie den Evan gelischen nicht die Kinder taufen, ließen sic ohne Gesang und Geläute begraben und warfen zuletzt den evangelischen Pfarrer von Särchen mit Steinen aus der Stadt und sagten ihn ins Feld. Als nun die Conföderation (gemeint ist der NsajestätS- brief des Kaisers Matthias, der beiden Bekenntnissen freie Religionsübung znstcherte) errichtet, und solches denen Direk toren bekannt worden, taten sic die Verordnung, daß, weil in Wittichenau zwei Kirchen wären, sollte den Evangelischen das Kirchlein zum Kreuz, vor der Stadt gelegen, da die Katho lischen selbige nicht gebrauchten, außer, daß sie an den Kreuz tagen Messe darinnen läsen, cingeräum-et werden, doch den Katholiken am Tage ihrer Verrichtung unbeschadet. Dies taten die Defensores (Landstände des ^Markgraftums Ober lausitz) der Frau Aebtisstn kund. Als sie sich aber dazu nicht bequemen wollte, schrieben die Defensoren an -st-e also: „Unfern freundlichen Ehrengruß, Ehrwürdige, An dächtige, besondre gute Freundin! Euch ist sonder allem Hweifel mehr als zuviel wissende, was maßen dis zu iWittichen-au wohnhafte A. C. (Augsbur- gisch-cc Consesston) zugetane Bürger bei -den Herrn Ständen von Land und Städten, über den zeithero in Verübung ihres Religions E.rerc-itii '(Gebrauchs) zugcfügten Hw-an-g sich beklaget, und umb Einräumung der kleinen Kirchen -vor dem budisstnischen Tore gebeten, rind was hierauf am 19. Dez. a. pr. 1619 sowohl am 30. Ian. instehendeu Jahres, damals von den gcsambten Ständen und den verordneten Defensoren mit crhabtem weisem Rate ungeordnet, daß nämlich den armen, bedrängten Einwohnern zur Verübung der freien Er-ercitiä A. C. nach Laut und Besage der ab- gchandeltcn beschworenen Cowsöderation cingeräumet und zu- gcoignet werden solle, maßen dann ja in Eurem zu der ob- anaezogenen Conföderation getanen Iuramento gebührlich Folge geleistet und obgedachte Bedrängte am wenigsten keine fernere Beschwer zugefüg-ct haben wurdet, so kommt uns -doch mit nicht geringer Befremdung für, zu vernehmen, wie daß von Euch beschehener Euer eidlichen Versprechung zuwider demjenigen so diesfalls unterschiedlichen und auf vor gehabtem weisen Rat der Conföderation gemäß von den De fensoren ungeordnet, die ob-gedachten bedrängten Personen noch ferner beschweret und ihnen die Kirche bis zur gegenwär tigen Stunde nicht eingeräumet sein solle, Um dann viel erwähnte Untertanen bei der ihnen zuerkannten Kirchen billig zu schützen, wollten »vir Euch nochmals uns zu allein Ueberfluß hiermit endlich ermahnet haben, daß Ihr den A. C.-Verwandten die kleine vor dem budisstnischen Tore gelegene Kirche znk Verübung ihres Religionisexercitii als bald einräumet, und durch fernere Verweigerung nich Ansach gebet, damit wir wider Euch mit der, in dem von Euch der in Eurer Seelen geschworenen Iu-ramento ausgesetzten Strafe zur Erhaltung und Manuterierung der ungezogenen Con föderation »richt -verfahren und prorgdieret werden müßten usiv. Dat. Bndisstn, den 28. Fc'br. Anno 1620. N. N. anwesende Defensores. Der Ehrwürdigen und Andächtigen Jungfrau Ursula Weish-anptin, Aebtisstn des Iungfr. Klosters Marienster», unserer besonders guten Freundin. Auf solches rvar die Aebtisstn willig, -das Krenzkirchlein den Evangelischen zu überlassen, und erklärte -sich durch fo'- gcn-des Schreiben: iWohlg-eborne, Edle, Gestrenge, Wohlehrenfcste, Hoch- »,nv Wohlgelahrte, Hoch- und Wohl-weise, Gnädige, Groß günstige Herren und liebe Nachbarn! Gw. Gnad. Gestrenge und der Herren Schreiben der Evan gelischen halber zu Miitkichen-au habe ich zurecht erhalten. Und hätte »nich allbcreit, da sic die kleine Kirche der Stadt begehret, aller Gebühr bezeiget, bin auch erbötig, »venu solches von den Evangelisch en bei mir gesucht wird, den Conföderationsartikeln wach, schuldigstermaßen zu bequemen und oberwähnt-es Kirchlein vor dem budisstnischen Tore cni- rä-n-inen zu lassen. Ew. Gnad. Gestrenge und den Herren mich und hiesiges Convent zu guter Beförderung und Protektion uns aller seits göttlicher Allmacht treulich befohlen. Murienstcrn, den 1. Nlart. 1620. Ursula iW-eißhauptin, Aebtisstn daselbst. An die Herren Defensores Nsarkgrafentilmbs Obcrlansttz. Auf wiederholte, vernütige Bitten vcr Evangelischen über ließ endlich die Aebtisstn denselben das Kirchlein und übergab ihnen -dazu -die Schlüssel, »vorauf der Hoyerswerdaer Diakonus Matthäi zu predigen daselbst erwählt ward. Obgleich er an fangs aus Furcht vor den Drohungen der Katholischen nicht dahin ziehen wollte, zog er dennoch unter dem Schutze des Ober-amtsverwalters zn Budissin, Adolf Gersdorf, endlich nach Miitkichen-au, woselbst er eine evangelische Gemeinde von mehr als 300 Seelen fand. Aber nachdem die Conföder-ation infolge der Schlacht bei Prag (am 30. Oktober 1620) wieder aufhörte, wurde ihnen die freie Religionsübung wieder entzogen. Auf iWunsch des Georg Vrat, Abtes zu Königssaal, welcher Visitator und Commissarius generalis war, forderte die Aebtisstn durch eiu