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Obsrlsusitzer ^24 7 sich die sogen. Großhennersdorfer Kuppenlandschaft. Auf der weitläufigen, allgemein nach Norden sich abdachenden Unterlage der Lausitzer Granitplatte sind eine Reihe basaltischer und phono- lithischer Kuppen aufgesetzt. Die höchste Erhebung bildet unter diesen Kuppen die breite (Masse des Sonnenhübels, im Volks munde kur; „Königsholz" genannt, im Südwestern Es ist oben ganz aus Klingstein aufgebauk. Mm gegenüber in Richtung auf Schönbrunn zu gelegen ist der basaltische Große Berg. Seinen Nachbar stellt der Großhennersdorfer Waldberg oder der „Ober wald" dar. 'Weiter schließt sich jenseits des Höllenbaches (weiter unten Güterbach geheißen) in breiter Talung der gleichfalls basaltische Buchberg an. Erst gegen den linksseitigen Neißetal- hang streicht diese hier erscheinende Basaltdecke aus. Ihrer ganzen geologischen Beschaffenheit nach gehören diese Groß hennersdorfer Kuppen wohl noch zur umfangreichen Basaltdecke von Neugersdorf—Leutersdorf—Spitzkunnersdorf als ihre Aus läufer auf dem linken Rande der Landwassertalioanne. A-euer- glutende, aber auch hinreichend dünnflüssige Lava durchschlug das einstige Granitdach, breitete sich zunächst deckenförmig aus und setzte zuletzt noch besondere Ouellkuppen auf. freilich ver decken heute eiszeitliche Lehm-, Sand- und Schotterablagerungen auf weite Strecken hin auch im Raume um Schönbrunn das ursprüngliche Entstehungsbild. Aufschlüsse an den verschiedensten Stellen über die Knppenlandscbaft bin aber können uns zeigen, wie dieses altehrwürdige (Werden unserer heutigen Erdoberfläche vor sich ging. Auf dem (Wege vom Oberdorfe Großhennersdorf zirm Spitzen Berge und nach Schönbrunn ;. B. sehen wir, wie der sog. „Rumburg-Granit". ein reckt grobkörniger Granit, die Unterlage abgab für das spatere lleberwallen mit glutflüssiger Lava. — Deutlich verraten auch die Basaltblöckc am „Steiner nen (Meer" aus dem Großen Berge (438,l m), die Basalt klötze und -kugeln, wie die Basaltgerölle am Oberwalde (427,7 m) die Herkunftöaeschichte. Von fern schon denket die weithin sichtbar werdende Bewachsung der Kuppen um Großhenners dorf—Schönbrunn auf die geologisch bedingte Verwandtschaft bin. Am Buchberge, am Sonnenhübel erkennt man dadurch schon gleichsam ans der Aerne den vulkanischen Bodenursprung, indem die prächtigen Buchenbestände beider Givsel selbst die „Vulkgnflora" unserer Heimat a«neigen. — Sickerndes und abrinnendes Wüster die Wirkungen des (Windes. die Spalten fröste und andere Nakurphänomene haben im Verlaufe von Aahrmillionen gleichfalls das Antlitz der Großhennersdorfer Kuppenlandschaft weiterhin verändert. — An jüngster Erd- bildunaszeit. unmittelbar vor der geologischen Gegenwart, haben stch die mächtigen Eisüröme des Nordens über unser Gebiet binwegaelchöben. D>e Gescbiebelehme. Sande und Schotter an den verschiedensten Stellen, besonders im Vorlande nördlich von Schönbrunn, die ans der Südseite des Großen Berges anae- bäuften Basalttrümmer berichten mir <u deutlich von der Eis bedeckung unserer Heimat. — Die manninfackücn Kräfte sind so an der Ausbildung der Großbennersdorfer Kuppenlandschaft tätig gewesen. Auf verhältmSmaßia engem Raume haben sie eine kleine Landschaft eigener Prägung rind von besonderem Reue hervorgebracht. An ibrer gegenwärtigen Gestalt reinen die Berge rund nm Großhennersdorf — Schönbrunn anSacvräate Kupveuformen. N,re mittlere Höbe beträgt 425 in. Ilber das umgebende Gelände raaen sie von Süden und Südoüen her nur nm 50 bis 100 m emvor. Dieses Vorgelände im Süden stellt eine oft eigentüm liche Hochfläche mit emrelnen ganz flachen (Mulden dar, die zu Ouellmnlden für kleinste Inflüste rinn Laudwasser. zum Eckartsback. rur Neiße und mm Erlicbtbach (Pließnitz) wer den. Deutlich markiert wird der Rand dieser Hochfläche vor den Großhennersdorfer Knvven durch eine Linie vom Hntbera bei Niederoderwik mm Dferdebera bei Oberberwigsdorf. zum Ober- seifersdorfer Rnndteil an der Reicbsüraße. rum Schanzberg bei Oberseifersdorf. Alu Rand ist zugleich der Rand hin zum fit taner Becken, rinn Landwaster-. (Mandan- und Neißetal. Kein Wunder, daß dieser Rand der vorgelagerten Hochfläche vor den Großhennersdorfer Knvven überall herrliche Ausblicke auf den weiten fittaner Talkessel, die ibm zustrebenden Talungen und besonders aus die jenseitige Begrenzung im fit tau er und Ieschken-Gebirge ergibt. So bietet der basaltisch« Hutberg bei Nioderoderwitz (405,3 m) die Aussicht vor allem auf die Land- wastertalwanne und den Westteil des fittaner Gebirges mit den feinen Linien des Kaltenberges (zum Kreibitzer Bergland schon gehörig), des Tannenberges, des Tollensteines, der f-iuken- koppe, des Weberberges, der Lausche, des Buch- und Ions- berges, des Hochwaldes bis etwa zum Pfaffcnstein. — Der Schanzberg (408,6 m) als östliche (Marke dieses Geländes er weitert den Blick vor allem über die Talaue des NeißetaleS hinüber auf die Berge des Ostteiles vom fittauer Gebirge und auf das ganze Ieschken-Gebirge mit dem Pfaffenstein, dem Trögelsberg, dem Schwamm- und Großen Kalkberge, dem Langen Berge, schließlich dem Ieschken. Er ermöglicht die Aus sicht vor allem auch auf die Berge des Isergebirges. — Ge nießen wir so beim Ueberschreiten des Vorgeländes vor den Großhennersdorf—Schönbrunner Kuppen schon einen herrlichen Blick auf die genannten höheren Gebirge jenseits der Land wasser-, (Mandan-, Neißetalfurche, -so haben wir auch von allen Kuppen rund um Großhennersdorf herrliche Durchblicke nach Süden. Immer wieder ergeben sich die bekannten Gipfelformen als prächtige Silhouetten gegen den Horizont. Ganz anders ist dagegen der Ausblick geartet, den wir von jeder der Knppen nach Norden zu genießen. Hier tut sich eine völlig anders geformte Landschaft auf. (Wir überschauen vom „Königsholz", dem Großen Berge, vom niedrigeren Spitzberge (393,4 in) vor dem Großen Berge, vom Obe-rwalde an geeig neten Punkten vor allem die weiten frnchtgefilde des „Eigen scheu Kreises". Jin Nahblick haben wir von den genannten Punkten die Fluren von Großhennersdorf und Neundorf vor uns, in ihrer Mitte die lange Häuserzeile des Hauptortes. Da hinter erheben sich als Begrenzungen des nördlichen Fernblickes der Herrnhuter Hutberg, die bewaldeten Höhen von Strah walde um den Wolfsberg, der Rothstein, der Iriedersdorfer Berg, der Schwarze Berg und der Kreuzberg bei Jauernick, dahinter die Kuppe der Landeskrone, der doppelqipflige Schö nauer Hutberg, der Kuorrberg bei Dittersbach, fwischen ihnen aber dehnt sich weithin der Blick auf der sich allmählich ab dachenden Fläche hinaus bis in die Gegend von Kohlfurt. — Auffällig ist nun an diesen Kuppen nm Großhennersdorf- Schönbrunn der Nordabfall. Hier erscheint die Böschung zwar vielfach abgerundeter, aber die Erhebung gegenüber dem um gebenden Gelände nordwärts ist wesentlich höher. Hier über ragen die Kuppen um lOO bis l50 m das unmittelbare Vor land. Dadurch wird ihre ganze landschaftliche (Wirkung von Norden her natürlich viel größer. Die einzelnen Knppen glie dern von Norden gesehen das Gelände bei weitem mehr als bei einer (Wanderung über die ihnen südlich vorgelagerte Hoch fläche. Kein Wunder, daß von Aussichtspunkten des Eigenschen Kreises aus sie als kräftiger südlicher Abschluß der ganzen Ge- fildelandschaft des Einens überhaupt erscheinen. Da sie infolge ibrer Höhenlage und Nordseite im Frühjahr besonders längere Schneebedeckung reigen für di« Bewohner des Eigens, erklärt sich der für -die Großbennersdorfer—Schönbrunner Kuppen er- baltene Name: Die Schneeberge. — Der stärkeren landschaft lichen (Wirkung von Norden her entspricht auch ihre Gliede rung durch die zwischen den Kuppen sich einschiebenden Sättel. An diesen Einsattelungen sichren allerlei (Wege hin. die teilweise bistorilchen Ebarakter tragen. So hat die Einsattelung zwischen dem Langen Berge und dem Sonneuhübel (Königsholz) die Straße nach Niedero-derwitz ausgenommen, die breite Einsatte lung zwischen dem Sonnen-Hübel und dein Großen Berae die Reichsstraße nach Iittau. lieber den hoch gelegenen Paß zwi schen dem Großen Berge und dem Oberwalde führt der alte Iittaner Steig, für die Dörfer des EiaenS ein alter (Markt weg. Endlich durchläuft der alte Klosterweg für die Ver bindung des Klosters (Marienthal mit dem ihm kirckenpatro- natsrechtlich unterstellten Oberseifersdorf die breite Einsattelung zwischen dem Oberwald und dem Buchberg (398 rn). Eigentümlich iü. daß die Großhennersdorf—Schönbrunner Kuppenlandschaft keine größeren (Wasserläufe hat ausbilden können, meist sind -es nur armselige Rinnsale, die zwischen diesen Kuppen hcrvortrcten. — llm so mehr stellt aber die Groß-