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Mchokswerda, die Pforte der tächtikchen Laulitz, und lein Marktkelt Dort, wo von c>er bergigen Oberlausitz die Wescuitz ihr flnßbett hinführt zum flachwelligen, westlichen Vorland des Mrißner Hochlandes, liegt in landschaftlich herrlicher Um gebung Bischofswerda, die Pforte der sächsischen Lausitz, das westliche Tor zum Lausitzer Berg- und Hügelland.. Wallartig wird die Stadtlandschaft halbkreisförmig von den prächtig be waldeten, langgestreckten Bergrücken im Auge dos Butterberges, Klosterberges, Valtenberges, Rüdenbergeö und des Mittellaa- sitzer Berglandes umgeben und wirkungsvoll belebt. Noch vor wenig mehr als 400 Jahren war die halbinselförmig in die Wesenitzaue Hineinvagende Erhöhung der Altstadt von 47 Teichen verschiedener Größe umgeben. Von Vvald und Wasser ivar Bischofswerda immer reichlich umsäumt; heute liegt es nun hineingebettet ja einen Kranz herrlicher iWaldungen; Grä ben, Teiche nnd die Wesenitz umschließen noch den Stadtkern. Vischofsweröa: Rathaus mit Altmarkt Archiv: Stadt. Verkehrsamt vischofswerda Erstmalig wird die Ansel- und iWafserstadt des Bischofs Benno von Meißen urkundlich im Jahre 4227 erwähnt. An festlich würdigem Rahmen hat die Stadt Bischofswerda im Jahre 4927 die 700-Aahr-feier ihres Eintritts in die Ge schichte gefeiert. Wenn wir weiter die Ehronik durchblättern, finden wir zur Aeit des 44. Jahrhunderts schon reiches Leben in den Handwerkerzünften. So sehen wir Bischofswerda auf blühen zum zunehmenden ^Wohlstand und trotz harter Schick salsschläge war Bischofswerda bis zum Ende des vorigen Jahr hunderts eine reiche Stadt. Da gab es eine gute, alte Aeit, in der die Bürger keine Stovern zu bezahlen brauchten, sie be kamen sogar noch einige Raumnieter Holz ans den städtischen Walvungen unentgeltlich. Durch seine Lage an einer Heerstraße «hatte Bischofswerda in vergangenen Jahrhunderten alle Leiden und Rückschläge auf die Stadtentwicklung durchzukosten. Rauhe Kricgszöiten, Plün derungen nnd schwere Brände wurden der Stadt sticht erspart. Die Aeit der franzosenherrschaft (4806—4843) war nicht minder verhängnisvoll. Das Aahr 4 843 brachte das furcht barste, ivas die Stadt bisher erlebt hatte, die völlige Vernich tung durch den von den im Rückzüge begriffenen napoleonischen Truppen angelegten Brand. Nur der alte Stadtturin, die .jfronfoste und drei Häuschen der „Alten Gasse" sind die ein zigen überlebenden Zeugen jener Schreckensnachk vom 42. Mai 4843. Bischofswerda ist heute nicht allein ein in eine herrliche Umgebung eingebettetes Städtchen, sondern auch der vertraute Klang des werktätigen Schaffens ist öernchmbar. Alteingeses sene Gewerbe sind Tuchmacherei, Töpferei und Glasherstellung. Sie kennzeichnen im Verein mit den weiteren leistungsfähigen Industrien für Armaturen, Durchschroibebücher unv Natur steingewinnung (Granitbrüche) die wirtschaftliche Struktur der Stadt. Ihre Erzeugnisse mit dem Begriff solider Leistungs fähigkeit tragen den Namen der Stadt in alle Vielt. Am Aahre 4928 wurde inmitten der Stadt und doch ab seits vom Verkehr ein großes, neuzeitliches Schwimmbad mit reizendem Gondelteich geschaffen und in diesem Aahre erheblich verbessert, das sich in steigendem iMaße auch des Besuches aus wärtiger Badegäste erfreut. Viele Park- und Schmuckanlagen verschönern das Stadtbild und bilden einen Grüngürtel rings nur die Altstadt. Dieser wirkungsvolle Rahmen der Anlagen und Parks uni den Stadtkern rundet das Stadtbild gefällig ab: Schmucke Häuser, viele Grünanlagen, wohltuende Ruhe, viel stiller fleiß — das ist heute Bischofswerda. Wohlgepflcgte Wald- und Wanderwege führen den Erholungsuchenden durch die ringsum bis an die Stadt reichenden iWälder nach beliebten Ausflugszielen, dem 400 Nieter hohen Butterberg mit Aus- sichtsturm, dem Geburtsort des großen Philosophen Aohann Gottlieb fichte, Rammenau, dem Klosterberg, Valtenberg, Rudenberg und in die weitere Umgebung des Mittellausitzer Berglandeö und des Aitkauer Gebirges. Einen besonderen Anziehungspunkt für Ostsachfen unv dar über hinaus bildet das seit Aahren mit besonderer Liebe veran staltete Marktfest. Der schöne, geräumige Altmarkt ist so recht zu dern festplatz eines solchen festes geeignet und unermüdliche jMänuer arbeiten mit Eifer daran, das fest so schön als mög lich und den Aufenthalt des fremden angenehm zu gestalten. Das letzte Wochenende des Monats Avni ist alle Aahre der Aeitpnnkt des festes, die Tage, an denen die Nächte am kürze sten sind und an denen der Mensch geneigt ist, seinen Schlaf zu verkürzen, um die schöne Jahreszeit zu genießen (in vicsem Aahre 25. bis 27. Anni). Marktfest 1YZ7 in Bischofsweröa Archiv: Stäöt. Verkehrsamt Bischofswerda Und wenn der fernstehende glaubt, es sei ein Aahrmarkts- rummel, so ist es doch lohnend für ihn, sich ein solches fest an zusehen. Er findet das Gegenteil und wird angenehm über rascht nach Hanse fahren. Da wechseln schöne Anstrumental konzerte mit Mesangskonzcrten ,,nd Volkstänzen ab, da bietet das Vergnügungseck, die Kegelbahn und eine Riesentontbola Abwechslung. Es tummelt sich die Äugend, oft auch die ältere, auf der schönen, großen Tanzdiele unter der Lindengruppe bei herrlichen Tanzweisen bis in die Morgenstunden, und die feen hafte Beleuchtung des Marktes stibt so rechte festtagsstim- nlung. Die Glanznummern aber überraschen alle, die zu diesem feste kommen. Artistische Bestleistungen sind es, die in reicher Abwechslung alle Aahre gezeigt werden. Künstler, die sonst nur unter der Kuppel größter Airkusse oddr in den Vergnügungs palästen der Großstadt zu sehen sind. Da ist besonders die als beste deutsche Artisten geltende Artistenfamilie Klein aus Peters- Hagen bei Berlin, die im Vorjahre ihre hohe Kunst am Trapez