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ttr.6 Oderlsusitzsr tteimar Auf »em (Wege dahin laden mehrere von frischem Laub grün umgebene Bänke zum angenehmen Verweilen «in. Ein zur Linken abzweigender Weg verweist uns nach dem Aufgang zu einem von Laubholz umschlostciien Plätzchen, wo wir fern von Straßenlärm und Alltagstreiben uns für ein 2Deilchen der beschaulichen Ruhe Hingeben können. 2Dir folgen nun unserem /Pichen auf einem östlich verlaufenden 2Daldfahrwege. 2Do ver Wald links sein Ende erreicht, betreten wir eine geschichtlich denkwürdige, durch ein ErinnerungSmal kenntlich ge machte Stätte. Eine Steinsäule trägt die Schrift „Dorf Neu sorge 4591—l636". Die kurzen Worte wollen besagen, daß wir uns daselbst am Orte eines im Dreißigjährigen Kriege untergegangenen Dörfchens befinden, demnach auf Grund und Boden einer „2Düsten Mark". Staötbaö in Reichenbach GL. Wir haben damit den äußersten Punkt unserer Wanderung kennen gelernt und wenden uns nun rückwärts durch ein ehe maliges Teich- und Waldgelände dem vor uns liegenden un bewaldeten Töpferberg zu, zu dessen breitem Rücken uns Wiesen pfade mühelos emporführen. Dieser Töpferberg ist eine in süd-nördlicher Richtung streichende Granithöhe, dessen nördliche Erhebung 282 Meter beträgt und die gegen 40 Meter über dem Marktplätze von Reichenbach gelegen ist. Seine unteren Hänge gehören dem diluvialen (eiszeitlichen) Schwemmlande an, das an der West seite aus Lößlehm besteht, während an der Ostseite der Ge schiebelehm vorherrscht, der zahlreiche größere und kleinere Bruchstücke nordischer wie auch einheimischer Gesteine enthält. Auf der Höhe des Berges befindet stch ein 2D indmühlen ge h ö f t, das seit 4907 nur noch der Landwirtschaft dient. Die fünffl ü g e lige 2D i ndmühle, die als ein weit hin sichtbares 2D ahrzeiche n von Reichenbach gilt, ist vor einigen Jahren seitens der „Gesellschaft für Heimatkunde" unter ^Mithilfe der Stadt und des Staates in ihrer äußeren Gestalt erneuert worden. Nahe dabei ist der erwähnte Denk stein von 4843 aufgerichtet. Von der Gesellschaft für Heimat kunde stammt auch eine steinere Tafel mit Angäbe der wichtig sten von hier aus sichtbaren Berge. An geschützter Stelle ist zu dem noch für Gelegenheit zum Ausrühen gesorgt. Eine einfache Gaststätte, die schon mehrfach angeregt worden ist, würde gewiß vielen Heimat- und Wauderfreunden willkommen sein. Ein überraschend schöner Ausblick auf das emporstrebende Städtchen Reichenbach und bei klarem Wetter eine weite Sicht ist uns von der Gipfelfläche des Töpferberges aus beschieden. Nur einige der entfernt gelegenen, den Gesichtskreis abschließen den Höhen mögen hier gewannt sein. So erblicken wir >im Nord westen das Elstra—Kamenzer Bergland bis zu seinem äußersten Ausläufer, dem Kamenzer Hutberg. Im nördlichen Hügellande begrenzen der Stromberg bei 2Deißenberg, der Baruther Schaf berg und die Großradischer Höhen das Gesichtsfeld. Hinter den Nachbarhöhen der Landeskrone und den Iauernicker Bergen baut sich der Hohe Iserkamm mit seinen höchsten Erhebungen, Heusuder und Tafelfichte, auf. In südöstlicher und südlicher Richtung erscheinen der Ieschken sowie Hochwald und Lausche im Blickfelde. An den Löbauer Berg im Westen schließen sich die Waldkuppen des Mittellansitzer Berglaudes, die in Schleif berg, Hochstein und Huhberg gipfeln. Es ist fürwahr ein reicher Höhenkranz, der sich von unserm, in Wirklichkeit nur als Hügel geltenden Töpferberg aus dem Auge bietet. Den Abstieg nehmen wir an der Nordwestseite. Wir be rühren hier abermals ein geschichtliches Erinnerungszeichen, das wir gleichfalls der Gesellschaft für Heimatkunde verdanken. Es ist der 4930 gesetzte Hussitenst ein, der an die denkwür dige Hnssitenbelagerung unseres Städtchens vom 26. Dezember 4430 bis zum 40. Januar 4434 erinnern soll. Der Denkstein trägt die Inschrift „Ketzergrube 4430 — 4930". Darunter befindet sich ein Pfeil mit ider Angabe: 70 Mieter. Da der Ort der ehemaligen Ketzergrube, in der die Körper der gefallenen Hussiten begraben werden sind, nicht auf städtischem Grund rmd Boden liegt, hat inan diese Art der Bezeichnung gewählt. An mehreren Ruhebänken vorüber gelangen wir am Waisen hausgrundstück hin auf die Gersdorfer Straße, an der sich in langer Heile die städtische Krieg erheimstättensied- lung, der ersten dieser Art in Deutschland, hinzieht. Am Elektrizitätswerk und dem kirchlichen Gemeindehaus vorüber gelangen wir nach dem „Alten Ring", von dem wir mit wenig Schritten den Markt und den reizvollen „Alten Kirchhof", auf dem u. a. das malerische Hnssitentor, der Grabstein des Ober- lausitzer Geschichtsschreibers Käuffer nnd eine von der Gesell schaft für Heimatkunde geschaffene Gedenktafel unsere Aufmerk samkeit verdienen, erreichen. Unsere RuudwaNderung hat ungefähr eine Stunde Heit beansprucht, das Markierungözsichen, das uns geleitet hat, ist ein blauer Strich auf weißem Aelde. Nach dieser eingehenden TOanderschilderung sollen noch einige andere bezeichnete Ausflugs- und Wanderziele behandelt werden. Neue Volksschule in Reichenbach GL. Bahnhof—Sohland—Rothstein (Niederbischoorf—Wendisch emmers- und Paulsdorf—-Löbauer Berg). Dieser vielbegangene 2Deg führt westlich von den neu geschaf fenen Bahnhofsanlagen hin, überquert die Bahnstrecke nach Löbau nnd später dü Straße nach Sohland, um dann östlich von Niedersohland auf dem Essigsteige (Escheusteige) das Mitteldorf zu erreichen. Oberhalb des Gerichtskretschams führt unser Weg an Schule, Pfarrhaus und Kirche vorbei in kurzer Hebt nach dem Walde und hier auf dem sogen. „Mittelwege" und sodann auf steilansteigendem Pfade aufwärts. Wir berüh ren auf diesem Hugangswege das Ehrenmal des Sohländer Turnvereins, die abenteuerliche Basaltfelssäule des „Teufels steines" und den eine anmutige Ausschau bietenden „Fernblick".