Volltext Seite (XML)
Geemland MsnatsrertfMvtft ftte Selmatfoefryung, Sermalpftoge «.Vevtetkeswervung ves„Overlausitrec Hekmat-Vevvandes", der Humboldt-, Helmut- und Geblegsoeoelne dee Overlausiy, sowle aurb der Gefellskbaft stiv Laufivev Srbvlsttum . unberechtigte Nachdruck aus „Grenzland Oberlausitz" wird strafrechtlich verfolgt. — Manuskripten ist Rückporto beizufügen, da sonst Anspruch k Nücklenduna nicht besteht. — Schriftleikung und Geschäftsstelle ist Reichenau, Sa., Fernsprecher: Reichenau 300. — Erfüllungsort und Gerichts stand für Bezieher u. Inserenten ist Reichenau.— Postscheckkonto: Leipzig Nr. 27 534. — Bankverbindung: Gewerbcbank u. Girokaffe Reichenau 444 B uasprcis - Vierteljährlich 75 Pf. — Für die dem „Lusatia"-Derband angeschloffenen Vereinsmitglieder stellt sich der vierteljährliche Bezugspreis auf nur 35 Pfg- Bei Nichtabbestellung spätestens 44 Tage vor Beginn eines Vierteljahres läuft der Bezug weiter. 14.KttgUst *93? «ttmmev 8 18.Jahrgang Krieürichs ües Großen Aufmarsch zu einer Entscheidungsschlacht bei Oittelsüors vom 16. bis 20. August 1757 von Sr. Martin Zäkel/ Dresden Wert mehr als durch das Gefecht von Hirschfelde am 20. Februar 4757 ') trat das „Städtchen" in den Vorder grund durch den Anmarsch Friedrichs des Großen -und seiner Armee von Bernstadt her. Denn wo er weilte, war damals der Blickpunkt Europas. Nach der Niederlage von Kolin am i8. Juni, nach oem unglücklichen Rückzüge seines Bruders, d-es Prinzen August Wilhelm, nach dem Verlust von Gabel am 45. Juli und der schönen alten Stadt Zittau am 23. Juli mit ihren preußischen stNehlmagazinen, die als die größten nächst Dresden 40 000 Ntann auf drei Wochen versorgen konnten "), war der Bruch des Königs mit seinem Bruder in Bautzen am 29. Juli erfolgt H Er -selbst hatte die Nachricht von Zittau auf der Rückkehr ans Lcitmeritz in Pirna am 26. erhalten und ivar herbeigeeilt, um in fieberhafter Schnelligkeit die Armee des Bruders neu anfz-übanen, die verlorenen Waffen und Geräte zu ersetzen und das kleine Bautzener IPagazin durch Trans porte aus Dresden und ans Leitmeritz -unter Generalfeldmar schall von Keith zum Stützpunkt der vereinigten Armeen zu machen. Schon am 27. Juli in Pirna stand sein Entschluß fest, in Sachsen eine Schlacht zu wagen. Trotz der Warnungen des Prinzen Heinrich sagte er zu seinem Vorleser Abba de PradeS: ,PIk e -i n e 'W ahl i st getroffe n. Ich will eine Schlacht liefern und sieggekrönt sterben^)." Der königlichen Familie und -der Gruppe der mißvergnügten D Vergl., den-Aufsatz des Verfassers -im Februar-Heft dieser Zeitschrift. ->. -Durch Hirschfelde kamen am 2. Juli von Lauban nach Zittau über 3000 vierspännige Ntehl- und Haferwagen mit 4800 'Mann Preußen als Bedeckung: am 3. Juli wieder 3000 Wagen mit 4200 Mann Infanterie und 4800 Mann Ka- vallerie; am 4. Juli 4000 Wagen mit Mehl und Hafer, 400 mit Pulver, 4000 Bagage- und Fonvagewagen mit 4600 Mann. — Pescheck, Zittau II. 646. P Graf Henckel von Donnersmarck, Militär. Nachlaß, herausgegeben von Karl Zabeler, 4. Abt. 253—265. Graf Henckel, 264. Generale, die gelegentlich elementare Zornesausbrüche des Königs auf sich gezogen hatten, erschien es als Selbstüber hebung und phantastischer Wahnsinn, daß sich der König an gesichts eines VierfrontenkriegeS noch in Sachsen halten wollte, statt in die .Mark znrückznkehren. Aber sein Genie und Helden geist spotteten aller zaghaften Bedenken und griffen weit dar über hinaus z-u dem neuen Plane, den Oesterreichern von Hirsch felde her in den Rücken zu fallen und sie von Böhmen abzu schneiden. Dadurch hoffte er freie Han-o für Unternehmungen in Schlesien und Thüringen zu erhalten. Für die Nachwelt schrieb er als Rechtfertigung Ende Juli 4757 „Die.Gründe meines militärischen Verhaltens" auf N Die Oesterreichcr wagten die großen Rüstungen des Königs nicht einmal zu stören, so lähmte sie seine Gegenwart. Ihre Durchführung binnen 44 Tagen konnte nur ein wahrer Hexen meister fertig bringen, der bisher schon immer das Unmögliche möglich gemacht hatte. Unheimlich erschien ihnen das Dämo nische seines Genies und die Unberechenbarkeit seiner Schöpfer kraft. Einem solchen Feldherrn war der Gegner nicht gewachsen. Prinz Karl von Lothringen war der Bruder des Kaisers Franz, „persönlich durchaus nicht ohne alle militärische Begabung, doch keineswegs ein starker, in sich abgeschlossener Charakter. Nicht ohne iM iß trauen gegen sich selbst, hörte er auf jeden, der sich ihm nahen konnte; die verschiedensten ^Meinungen fanden Ein gang bei -ihm, und -er geriet dadurch in ein Labyrinth sich wider sprechender Anschauungen, aus welchem er selbst keinen anderen Ausweg wußte als die Einholung von Verhaltungsbcfehlen^aus Wien Ihm ivar der große Zauderer, Fel-dmarschall Dann, der Sieger von Kolin, beigegeben, der ebenso wie der Prinz nur zu gern -den dringenden Rat -aus Wien befolgte, nichts zü unter nehmen, was nicht sicheren Erfolg verspräche und zunächst den Feind nur zu beunruhigen. Wegen seines hochfahrenden 'Wesens war er bei seinen Offizieren sehr unbeliebt?) und die Soldaten °) Die Werke Friedrichs des Großen, 3. Band, Der sieben jährige Krieg. Heransgegeben von B. Volz. I. Teil, 246. ") Alfred Ritter von Arneth, NIaria Theresia und -der siebenjährige Krieg. I. 204-