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Förderer der Heimat und Ehrenvorsitzender des Vereins der Heimatfreunde Neusalza-Spremberg. Darauf wurde Kammerherr von N o st i tz - iW alIwiH zum Ehrenmitglied des Verbandes Lusatia ernannt. Es soll damit die Verbundenheit der Lausitzer Heimatfreunde mit dein alten Markgrafentum Oberlausitz und seiner Ver waltung zum Ausdruck kommen und zugleich der Dank für die segensreiche Tätigkeit des Geehrten als Führer der Oberlau sitzer Landstände bekundet werden. Kammerherr v o n N o st i tz - !W allwitz dankte mit herzlichen Worten für die Ehrung und versprach, die Bestrebungen der Lusatia zu fördern, so weit es in seinen Kräften steht. Im Vorjahr war grundsätzlich die Schaffung eines neuen Ehrenzeichens beschlossen worden, des Lan- s i H d a n k e s , der allen für die Heimat besonders verdienten Mmnnern verliehen werden soll, während man die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft auf ganz wenige Fälle beschränken will. Erstmalig wurde diesmal der Lausitzdank an 15 bewährte Hei matfreunde verliehen. Zunächst an Oberlehrer Zeise-Seif- Hennersdorf, Ehrenvorsitzender des dortigen Huinboldtvereins und langjähriger Betreuer des Heimatmuseums und weiter an Karl Apelt - Großschönau. Dessen Vater war 1849 Mit begründer der Saxonia, des ältesten Verbandsvereines. Er hat volle 50 Jahre im Vereinsvocstand mitgearbeitet. Sein Sohn übernahm 1899 das Erbe seines Vaters als Pfleger der Ver einssammlungen mW hat diese Aufgabe mustergültig erfüllt. Es ist hier der wohl einzig dastehende Fall zu verzeichnen, daß Vater und Sohn zusammen fast 90, Jahre lang dem Vor stand ihres Heimatvereins angehören. Den Lausitzdank erhiel ten weiter Oberlehrer Kantor Kern- Kottmarsdorf und In spektor Kühn- Mittelherwigsdorf, beide sehr verdiente lang jährige Leiter ihrer Vereine, ferner Bäckermeister Kurt Gör - lich, der bewährte Führer der Baukolonne des Zittauer Globus und Betreuer des Kammweges im Zittauer Gebirge, Oberlehrer Hentschel- Demitz-Thumitz für seine Be treuung des Wandergebietes um den Klosterberg, Oberlehrer Bauer- Jonsdorf, der Erschließe! und Erforscher der Ntühl- steinbrüche Jonsdorf, Oberlehrer Schöne- Löbau, der un ermüdliche IWerber für die Heimat und Wegemeister im Löbauer iWanderraum, zugleich auch für seine umfangreiche Tätigkeit für die Lausitzer Heimatbeilagen, Oberlehrer Kantor Mi ichel - Hirschfelde, der Erschließe! des NeißetaleS und langjähriger Leiter des Globuö-Hirschfelde, Lehrer und Heimat schriftsteller Schwär- Dresden für seinen Leineweberroman, Rudolf Gärtner- Hellerau für seine jMundartdichtungen, Lehrer Piehler - Zittau, der Dichter und Vertoner des OberlausikliedeS, das nunmehr in ganz Deutschland bekannt ge worden ist, und die drei Verfasser des Werkes „Naturdenk mäler der Oberlausitz", D r. I o r d a n und Oberlehrer Mi ilitzer - Bautzen und Forstmeister von Vieting- Hoff-Riesch in Neschwitz. Dieses Werk, zum 90jährigen Jubiläum der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft „Isis" in Bautzen herausgegeben, wird geradezu als mustergültig und bahnbrechend für ganz Deutschland beurteilt. Am Schlüsse der Ehrungen wurde mit großer Freude das Oberlaüsitzlied ge sungen. Hieran schloß sich die Vorführung des Heimatfilmes für Oppach, den der Heimat- und Verkehrsoerein zu Oppach zur 600-Jahrfeier der Grenzgemeinde Oppach in diesem Jahre geschaffen hat und der mit großem Interesse betrachtet wurde. Die 600-Jahrfeier soll im Juli stattfinden, nachdem bereits im Februar eine Vorfeier in Form von Heimatabenden abgehal ten worden ist. Nach der Pause erstattete der Verbandsgeschäftsführer Lehrer Köhler- Großschönau den Geschäftsbericht für das 55. Verbandsjahr. Die Haupttätigkeitsgebiete des Ver bandes sind vie Erschließung der Heimat und die Verkehrswer bung, während die Vortragstätigkeit zurücktreten muß. Hervor gehoben wurde das gute Zusammenarbeiten mit den Parteidienst stellen, mit den Behörden, den Verkehrsvereinsverbänden und den Nachbarverbänden. Lediglich mit dem Riesengebirgsverein konnte noch kein Einvernehmen erzielt werden. Erstmalig war der Verbanv auch zur amtlichen Fahrplanbesprechnng in Baut zen eingeladen und vertreten. Unsere Tätigkeit findet die vollste Anerkennung des Deutschen Wanderführers. Besonderer Dank wurde der gesamten Lausitzer Presse ausgesprochen für die ver ständnisvolle Förderung der Verbandsbestrebungen. Jeder Ver ein hat auch ein Sommerprogramm aufzustellen, möchte Mit glied des Sächsischen Heimatschutzes sein bzw. noch werden uni) hak sich am örtlichen WHiW. zu beteiligen. Die Tätigkeit der Verbandsvereine ist im einzelnen aus den Uebersichten in der Oberlausitzer Heimatzeitung (OHZ.) zu ersehen, die dort laufend erscheinen. Die Verbandsleitung dankte dem Geschäfts führer herzlich für seine überaus treue Arbeit. Den Kassen bericht erstattete der Verbandskassenwart Kaufmann Kit tel- Zittau. Auf Antrag der Kassenprüfer, die der Oppacher Verein gestellt hatte, und die die überaus gewissenhafte Kassen führung hervorhoben, wurde dem Kassenwart mit herzlichen Dankesworten Entlastung erteilt. Der Verbandsbeitrag für 1936 wurde auf 25 Pfg. pro ^Mitglied festgesetzt. Unter organisatorischen Aenderrmgen wurde folgendes be kannt gegeben. Seine Tätigkeit eingestellt hat der Heünatver- ein in Dittelsdorf. Gestrichen wird die Gesellschaft der Heimat freunde in Herwigsdorf bei Löbau. Zu neuem Leben erweckt werden muß der Gebirgsverein in Kamenz. Der Allgemeine Bildungöverein in Zittau ist im Globus aufgegangen. Die Vereinigung der beiden Lnsatiavereine in Neusalza-Spremberg und in Oberoderwitz ist bereits vollzogen bzw. steht bevor. Als körperschaftliche Mitglieder werden geführt die Gesellschaft für Naturwissenschaften „Isis" in Bautzen, die Gesellschaft für Geschichte der Oberlausitz in Schirgiswalde, die Naturwissen schaftliche Gesellschaft in Zittau und die Gesellschaft für Lau sitzer Schrifttum in Bautzen. Die Verbandöarbeit wird ver tieft durch die Angliederungen von vier neuen Abteilungen, je eine fürGeschichte (Leiter Dr. von Schlicken- Lau benheim), für Naturwissenschaften (D r. Jor dan- Bautzen), für Volkskunde (Studienrat Sieber- Löbau) und für Schrifttum (Schriftsteller Schwär- Dresden). In den einzelnen Verbandsvereinen sind interessierte Mitglieder zn ernennen, die als örtliche Vertrauensleute für die Abteilungen tätig sein werden. Dem Verbandsführer wurde die Vollmacht erteilt, die Satzungen des Reichsverbandes mit entsprechenden Abänderungen zu übernehmen. In den engeren Verbandsvorstand wurden D r. von S ch l i e b e n und der Verleger der OHZ., Otto Marx-Reichenau, berufen. Der Bau des Breiteberg-Turmes ist nunmehr ge sichert. Die genauen Baupläne liegen der Aufsichtsbehörde zur Genehmigung vor. Der Heimatschutz wurde gehört. Zur vol len Deckung der Baukosten werden Bausteine in Form von Postkarten mit der Ansicht des Turmes an die Verbandsvereine zum Preise von 50 Pfg. ausgegeben. Um regen Absatz wird gebeten. Der Bau dürfte nach Ostern beginnen. Ueber die zukünftige Ausgestaltung der OHZ. berichtew ansführlich Dr. von Schlieben. Sic soll die Grundlage für die Uebermittlung wissenschaftlicher neuer Erkenntnisse darstellen, soll es aber in einer Form tun, daß sie allen Lesern verständlich bleibt. Das Gesicht der Heimat soll sich in der Heimatzeitschrift wider spiegeln. Gewünscht wurde, daß sich auch die Verkehrsvereine in ihren Veröffentlichungen der OHZ. bedienen, wie es neuer-