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dert (Ebersbach) und der Vertreter des Riesengebirgsvereins, Wanderfreund Gründer (Marklissa). Neu in den Verband ausgenommen wurden der Gebirgs verein „Heimatfreunde" in Weißenberg, der am 17. Juni d. H. nach einem Wierbeoortrag von Oberlehrer Hänichen (Bautzen) gegründet wurde, und der Heimat- und Verkehrs verein in Großpostwitz. Die anwesenden Vorsitzenden der beiden neuen Verbandsvereine, Kantor Seibt und Bürgermeister Rietsch-el (Großpostwitz), sowie der neu gewählte Vereins führer des Gebirgsvercins Klosterberg in Demitz-Thumitz, Ober lehrer i. R. Pauli, wurden durch Handschlag für ihr Vereinsamt verpflichtet. Ein weiterer neuer Verein wird dem nächst in Elstra erstehen. Die Versammlung erhob stch zu ehrendem Gedenken für die verstorbenen Mitarbeiter Professor Dr. Wehder (Hittau), der 10 Jahre lang den Verband Lusatia leitete und sein Ehren vorsitzender war, des früheren Vorsitzenden des Gelnrgsvereins Reichenau, Lehrer Oskar Leupolt, und des sehr verdienst vollen Wiegemeisters des Gebirgsvercins Valtenberg, Bernhard Hähnichen (Ncnkirch). Bürgermeister Rentsch (Oberoderwitz) und die Leiter der beiden Oderwitzer Verbandövereine, Lehrer W ätzig vom Humboldtverein und Oberlehrer Förster vom Gebirgsverein Spitzberg wünschten der Tagung besten Verlauf. Interessieren dürfte in diesem Zusammenhänge, daß die Humboldtvereine von Oberoderwitz, Ebersbach, Rumburg und die „Saxonia" in Großschönau im Jahre 1865 erstmalig eine gemeinsame Wianderversammlung in der Kottmarschenke ver anstalteten. Die damit geschaffene Verbindung zwischen den gleichgerichteten Vereinen blieb bestehen. iWeitere iWander- oersammlungen diesseits und jenseits der Grenze wurden durch geführt. Lusatiaversammlungen fanden in Oberoderwitz 1877 und 1899 stakt. Prof. Dr. Lampe übermittelte die besten Grüße des Nach barverbandes. Er betonte die jahrzehntelange sehr engen Be ziehungen zwischen den beiden Verbänden und dankte er dem Geschäftsführer des Verbandes, Lehrer stNartin Köhler (Großschönau), der sich hierfür besonders verdient gemacht habe. Als äußeres Zeichen des Dankes überreichte er ihm das goldene Vereinsehrenzeichen des Gebirgövereins für die Sächsische Schweiz. Die Versammlung begrüßte dies mit starkem Beifall. Sie betrachtete dies als eine Ehrung des ganzen Verbandes und seiner Tätigkeit im Dienste der geliebten Heimat. Wander freund Köhler dankte mit bewegten Worten für diese uner wartete Ehrung. Schriftliche Grüße hatte der Vertreter des Landesvereins Sachsen vom Riesengebirgsverein, Wanderfreund Rolle (Löbau), gesandt. Darauf erstattete Geschäftsführer Köhler den Halb jahresbericht über die Verbandstätigkeit. Das vergangene Sommerhalbjahr war besonders arbeitsreich. Abgehalten wur den fünf Äorstandssitzungen, sechs Sitzungen des Bauausschusses, eine Vortragsbesprechung und eine Prcsscvorbesprechung vor der Weihe des Breitebergturmeö. Der Verband war durch die Vorstandsmitglieder Hranz, Hänichen und Köhler beim Deut schen Wandertag in Eisenach vertreten. Mit besonderer Freude kann auf die Vollendung des ersten Gemeinschaftswerkeö des Verbandes im neuen Reiche zurückgeblickt werden: den Bau des Dr.-Heinke-Turmes auf dem Breiteberg bei Hainewalde. Bis jetzt, also innerhalb von acht Wochen, haben 5200 Personen einschließlich der Schulkinder den Turm bestiegen und waren des Lobes voll über die herrliche Aussicht von dort oben über die >fchöne Lausitzer Heimat. Bemerkenswert ist auch die Weihe des Landheimeö vom Bautzener Gebirgsverein in Taubenheim, das bis jetzt 750 Uebernachtnngen aufzuweiscn hat und allen Ver- bandsmitgliedern offen steht. Der Gebirgsverein Globus in Hit tau hat sich mit dem dortigen Gewerbevcrein vereinigt, aus dem er einst entstanden war. Die Vertiefung der Verbandsarbeit zeigt sich auch in der Ausgestaltung der Monatsschrift „Grenz land Oberlausitz", für die namhafte Wissenschaftler als Mit arbeiter gewonnen werden konnten. Die Höhepunkt« der Ver bandstätigkeit waren außer der Turmweihe die Hauptversamm lung des Verbandes m Oppach,, die Sternwanderung zur Himmelfahrt auf den Ezorneboh mit der Polenz-Gedenkfeier vorher in Obercunewalde und die Sommerwanderversammlung in Hainewalde am Tage nach der Turmweihe. In diesem Hu- sammenhange wurde der Oherlausitzer Presse der herzlichste Dank dafür ausgesprochen, daß sie sich so tatkräftig für die Belange des Verbandes eingesetzt hat, wie es besonders bei der gut besuchten Pressebesprechung vor der Turmweihe zum Aus druck kam. Erstmalig wurde in der Berichtszeit der „Lausitz dank" an besonders verdiente Mnnner der Heimatbewegung verliehen. Hür die Verbandsehrenmitglieder wurde ein sehr ge fälliges vergoldetes Ehrenzeichen geschaffen. Die Stellung den Behörden gegenüber hat eine weitere Stärkung erfahren. Das ist besonders durch den tatkräftigen Einsatz des Neichsverbandes der Deutschen Gebirgs- und TLandervereine zurückzuführen. Bei der Reichsbahn wurde eine erfreuliche Verbilligung der Wunoer- fahrten erreicht. Von jetzt ab erhalten bereits Miandergruppen von acht Teilnehmern Ermäßigung von 33 Prozent. Sie sind also nicht mehr an die fcstgelegten Sonntagörücksahrkarten ge bunden. Im neuen Reichsforstgesetz werden die Wünsche der Wanderer mit ausgenommen, wie der Vertreter des Reichs forstmeisters auf dem Deutschen Wundertage ausgeführt hat. Die Schaffung von Wianderpfaden genießt die Förderung des Generalinspektors für das Reichsstraßenwesen. Es gelang dem Verband, die vorgebrachten Hahrplanwünsche in Erfüllung gehen zu sehen. Die Verbandsvereine wurden aufgefordert, weitere Wünsche bei der Verbandsleitung einzureichen. Mit ganz be sonderer Hreude wurde die Mitteilung begrüßt, daß der deutsche Wanderführer, BAmisterpräsident a. D. Prof. Dr. Mi erner (Darmstadt), versprochen hat, die !Wanderversammlung des Verbandes am 17. Januar in Hittau zu besuchen. Der Ver band betrachtet diesen Besuch als eine ganz besondere Auszeich nung für seine unermüdliche Arbeit für die Heimat! Hm zweiten Teile seines Berichtes ging lWanderfreund Köhler auf die Tätigkeit der Verbandsvereine im zurück liegenden Hahre auf Grund -der eingereichten Tätigkeitsberichte ein. Ausführlich wird darüber in der Monatsschrift „Grenz land Oberlausitz" berichtet werden. Der Verband Lusatia um faßt gegenwärtig 52 Vereine mit zusammen 7500 Mitgliedern, hat mithin einen Huwachs zu verzeichnen. Korporativ ange schlossen sind weiter fünf Gesellschaften, die Gesellschaft für Lausitzer Schrifttum in Bautzen, die Naturwissenschaftliche Ge sellschaft „Isis" in Bautzen, die Gesellschaft für Geschichte der Oberlausitz in Schirgiswalde, die Naturwissenschaftliche Gesell schaft in Hittau und die Deutsche Heimatschule in Olbersdorf mit zusammen 1000 Mitgliedern. Prozentual am stärksten zugenommen hat der Gebirgsöerein Oybin, der einen Huwachs von 80 Prozent zu verzeichnen hat. Rund 20 Prozent der Ein wohnerschaft dieser Gemeinde gehört dem Gebirgsverein an! Der stärkste Verbandsverein ist nunmehr der neue Hittauer Heimat- und Gebirgsverein mit 600 Nkitgliedern. Die Ehrung der Vereinsjubilare erfolgt zukünftig durch die Vereinsleiter. Heder Verbandsverein hat ein Stück der Heimat zu betreuen. Die iWanvertätigkeit hat erfreulich zugenommen. Manche Vereine haben bis zu 15 Wanderungen durchgeführt. Der Gebirgsverein Schirgiswalde hat sogar eine Wandergruppe, die allwöchentlich wandert! Die Vortragstätigkeit ist naturgemäß zurückgegangen. Der Anschluß an KdH. wurde empfohlen. Geworben wurde für stärkeren Bezug der Monatsschrift „Grenzland Oberlausitz". Heder Verein hat das Organ des Reichsverbandes „Deutsches Wandern" in wenigstens einem Exemplar zu beziehen. Der Oberlausitzer Heimatkalender ist nunmehr zum dritten Male erschienen. Seine Verbreitung ist bestens zu fördern. Allen Oberlausitzern in der Hremde möchte er zugesandt werden. Den Kassenbericht erstattete Verbandskassenwart Kittel (Hittan). Die Verbandskasse hat sich erwartungsgemäß ent wickelt. Als Verbandswegemeister wies er darauf hin, daß der Saar-Oberschlesien-Weg nunmehr einheitlich onrchmarkiert wird. Hm Verbandsgebiet macht sich «in« t«ilw«ise Verlegung