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HrenrlanZ Oberlsuslt? 29i 2. Vom Löbauer Bahnhof über Bernstädter Straße und Wcndisch-Paulsdorf nach dem Rothstein und dem Bahnhof Zöblitz Vom Bahnhof geht die Reichsstraße nach Görlitz an der Löbauer Zuckerfabrik, dem Schlachthos und der „Kopserei" durch eine weite Nkmlde, in der das vorn Löbauer Arbeitsdienstlager regulierte Löbauer LDassec fließt. Am Abzweig nach der Lö bauer Jugendherberge folgen wir der Bernstädter Straße, auf der wir am Ende des an die Straße herantretenden Wald randes den vom Löbauer Berg kommenden Weg mit dem Drei- kammzeichen erreichen, dem wir nun bis zum Sohlander Spitz berg folgen. Von der Apfelbaumallee biegt scharf vor der deutschen Bock windmühle der mit Kirschbäumen bepflanzte Feldweg nach dem Horken ab. Ein umfassender Ruuoblick bieret sich von der Kuppe aus, aus dem wir den Einschnitt von Laucha als Eintrittsstelle und den Paß von Zöblitz im Osten als Austrittsstellc der nach Löbau in weitem Boaen führenden Eisenbahnfernstrecke als bemerkens wert herausgreifen. Nach einem Hohlweg biegt der Weg scharf an der Ritterautsmaucr von LVendisch-Paulsdorf nach dem Rothstein nm. An der südlichen NLauer des iWendisch-Eunners- dorfer Gutes führt die Straße über die Auen des Grundwassers nach dem durch seine Pavvelreihe im Landschaftsbilde leicht er kenntlichen Staatsgut Niedcrbischdorf. An einem Brunnen unter sichten steiat der Aeldwea den Rothsteinabhang aufwärts. Die Bank am Eingang des iWaldeS bietet einen malerischen Blick aus den in wuchtiger Domvulkanform erscheinenden Löbauer Berg. Die an sich schon beherzigenswerte Mahnung einer LDarnunastasel, nichts abruvslücken, ist auf Rothstein- boden ein besonders wicbtiaes Gebot, denn der Berg ist als Naturschutzgebiet dem Schutz der Gesetze unterstellt, folgen wir an einer Dreikaminwegzeichenteiluna dem nördlichen Grenz- wea. so wandern wir an einer varkartig aufaeteilten Berg wiele mit einer Aülle deutscher LDaldbölzer entlang: Kiefer, Duckte, Eibe. Eiche. Esche Buche. Abnrn. Birke, Dappel. Holunder, Maulbeerbaum, LDildkirlche, Schlehdorn. Der auf dem Kamme führende Wea durchrieht dann dos Leberblümchen gebiet. das im zeitiaen Arübiahr so manchen Berasreund schon rum Rothstein gelockt hat. Vereinzelt noch im freien, sonst im Beraoarten. kann man zu gleicher Zeit die rartrosa Blüte des Seidelbastes seben. Kurz vor dem letzten Aufstieg zur Berawirt- lcbaft öffnet sich rechts über eine Blöße hinweg ein gefälliger Blick nach dem LDaldrücken des Georaenberaes. über dem der Löbauer Bern mit der fick am Abhanae anschmieaenden Stadt zu sehen ist. Lieber einer alten Eiche baut sich die Ezornebohkette ans, wäbrend im Süden über der Koktmarsdorfer Kirche stch mit dem Wdlfsberae schon die böhmischen Berae zeigen. Vom Gasthause aus unterlasse» wir es nicht, die wenigen Schritte nach dem eisernen, vom Löbauer Humboldtverein errichteten Ausstchtsturm rn neben. Ein umfassender Rundblick, in dem die beschriebenen Einrelblicke entbalten sind, lohnt die kleine Nkübe. Nach Osten rn beherrscht die Görlitzer Landeskrone das Bild, wäbrend im Norden die Köniasbainer Berae und die Hohe Dubrau in dem sonst flach verlaufenden Horizont der Niedsr- lausitzer Heiden als bemerkenswerte Höben erscheinen. Die Sattelform des Löbauer Beraes, die Domvulkanform des Schafberaes, diese Hufeisensorm und die Traverform der Landeskrone rea-m uns an, über das Spiel der Natur beim LVerden dieser Balaltkuvveu nachrudenken. Hier maa wobl ein dünnllüssioer Balalterauß der Wstnduna eines ebemaliacu Tales im Granit gefolgt sein. Die zerstörenden Kräfte haben den Granit der Uferhöhen beseitigt und das einstige Tal ist durch die Härte der Eraußmassen rum Berae aeworden. Bei Löbauer Bera. Schafberg und Landeskrone sind wohl Ausbrüche zäherer Maste an Ort und Stelle anrunebmen. während der Soh lander Spitzbera — im Osten als nächstes Ziel unserer Wande rung für uns besonders wichtig im Landschaftsbild — als Rest einer Decke anzunehmen ist. ^e nach der Zeck und den Plänen, führt auf dem Kamm zurück ein kurzer Bergweg nach dem Haltepunkt Zöblitz oder das Dreikammzeichen zum Sohlander Spitzberg. 3. Vom Haltepunkt Zöblitz über den Sohlander Spitzberg und durch das Steinbachtal nack Bernstadt Vom Haltepunkt dem bekannten Weg nach dem Rothstein folgend, biegen wir am Ende der Koppel, sofern wir nicht über den Rothstein wandern wollen, scharf links in den Verbindungs weg von Dalaowitz nach Sohland ein. Durch die Häuserreihe des NiederviebigS gelangen wir auf die Dorfstraße, die wir schöpsauswärts nach wenigen Mannten an der Schmiede ver lassen. Mstt einem weiträumigen Avfelbaumbestand die Sied- luugsslur des Dorfes verlassend, erblicken wir zur Rechten eine bolländstche Windmühle und links eine deutsche Bockwindmühle. Ein forschender Blick unterrichtet uns von den kennzeichnenden Unterschieden: dort ein massives, steinernes LValzenhaus, auf dem nur das kegelförmige Dach beweglich ist, hier ein von gewal tigen Balken gehaltener Bockpfahl, mit dem das gesamte, als Rcchtecker mir Prismendacb aus Holz gebaute Haus aedreht wird. Dort eine Zweite, kleine, zur Hauvtrichtung senkrecht stehende LDiudmüble am Dachrande, die selbsttätig die richtige Einstellung zur Windrichtung bewirkt, hier ein Göpel mit Steinen als ^Widerhaken. der von den Anstrengungen zur rich tigen Einstellung der Ntühle berichtet. Die Schäferei, das Breitwerden des iWegeS in Zwei bis drei Aahrgeleise und der Boden selbst verraten uns stärkeres Auftreten von sandigem Unterarund. E'nen freien, in die nördliche Gefildekreislandschaft auskling->nden Blick genießen wir noch von der Bank am!Wald- rande. Durch den Vwld südwärts wandernd, stoßen wir, dem Grenzweg Zwischen Sachsen und Preußen folgend, in eine eiaen- arriae Höbenruglandschaft vor. Zwischen weite Felder sind größere Waldstücke parkähnlicher Prägung cinaestreut. Kasta nien- und Lindenalleen unterstreichen den festlichen Ton. Sied lungen fehlen und die Soitzbernkuvve mit dem Zauernicker Höbenruae schließen den Blick nach Süden ab- in der Aerne ragt d.e Landeskrone herein, an derem nördlichen Abhanae die Kirchen von Görlitz zu erkennen sind. Der berafreudiae ^Wanderer wird den Ausstieg aus den Sohlander Svitzbera. der am besten von Süden aus über den Steinbruch binwea erfolgt, nicht auslasten. Hinter ortschgftsloseu waldbedeckten Hügelketten im Mittel gründe bauen sich der Zlerkamm. der Nscl'ken, der Kamm des Lausttzer Gebirges und die böhmischen Kurven eindrucksvoll aus. Auch die stattlichen Basaltsonlen im Bruche wie die Aus bildungen auf dem Grat der Kurve erfreuen den Naturfreund. Ein Blick in die Sandgrube unter der Basaltmassc lehrt die Entstehung der Kuppe als Deckenerauß. Am ersten Hans von Deutsch-Daulsdors. wohin der 'Weg zielt, verlaßen wir das Dre'kammzeichen. das über Zauernick zur Landeskrone führt, und folgen weiterhin der Grenze. Ans diesem Grunde müssen wir schon nach wenigen ^Minuten die auf der Höhe hirstübrende Landstraße, die mit zu den ältesten Straßen der Lanntz ZU rechnen ist, Verlusten und in einen Heide- wea einbieaen. Nach Erklimmen der Höbe wandern wir am Rande des d»m Kloster Murienstern gehörigen Nonnenwaldes entlang. Wäbrend hinter D-mtsch-Panlsdorf uns ein Blick nach 'Westen entrückte, wo der Löbauer Berg. Rothstein und Soh- lander Snitzberg wie riesige Schlachtschiffe in Kiellinie dahin- znseaeln schienen, baut sich nach Süden der mehrfach beschriebene Blick mit lo vielseitigem Vordergründe ans, daß das Auge ihn als neue Offenbarung genießt und der Kenner diele abseits ge legene Straße mit ZU den schönsten Blickstellen der Lausitz zählen dürfte. Ein Wcaweiser leitet in das zerklüftete, von Aelsvor- snrüngen eiuaeeuatc. von Staukeicken durchsetzte, romantische Steinbacktal mit seiner LDirtschafk im alten Sägewerk. Ein Alpenpfad führt an den Auen des Kemnitzhgches. der nach Un wettern oft lo verheerend mit seinen Seitenbäcben gebanst hat, nach der Löbau—Bernstädter Staatsstraße. Bald stehen wir vor der LVeltachsc aus dem Markt von Bernstadt und erkennen aus dem NLarkte, der Kirche im toten Winkel und der Straßen