224 Orenrlsnä Oberlsusitz k^r. 9 Otto Eagelharüt-KMHäuser Ich bin 32 Jahre alt. Ein sechsjähriges intensives Kunst studium in Kastel, Berlin und Weimar gab mir das technische Können für mein späteres künstlerisches Schaffen. Mele Stu dienreisen im In- und Ausland schlossen sich an und weiteten den Blick. Starkes Empfinden für die Linie und die Form führten mich früh zur Graphik, zur Radierung. Ueber 200 Platten kratzte und ätzte ich. Landschaft, Figürliches, Bildnis und Komposition beschäftigte» mich gleich stark. Das führte zum Illustrieren einer Reihe von ^Werken. Da kam der Krieg. Ich bin nicht als Kriegsmaler ins Feld gezogen, sondern als Soldat. Nicht die rein malerischen Eindrücke der Front allein waren es, die mir mit unwiderstehlicher Gewalt den Pinsel und den Stift in die Hand drückten, sondern vor allen Dingen das Erleben der ungeheuren lebendigen Kraft, in der ich mitten drinsteckte. Diese ungeheure seelische Energie und stärkste Männlichkeit, die die Kameraden ausstrahlten, elektrisierten mich und gaben mir die Nerven und die Kraft, selbst im tollsten Kampfgetöse Skizzen zu machen. Meinen Kameraden verdanke ich also die mit heim gebrachten 800 Frontarbeiten. Einen Teil der Arbeiten (rund 200) faßte ich mit verbindendem Text zu dem Buch „Born" Dokumente deutscher Frontkameradschaft (Verlag E. A. Starke, Görlitz) zusammen. Ich wurde ein geladen, zur Zeit der Olympiade im Staatlichen Zeughaus in Berlin Unter den Linden eine Sonderausstellung von 450 meiner Frontbilder zu veranstalten. Am Eröffnungstage hatte ich 40 600 Besucher. Infolge des beispiellosen Besuches hat mich das Zeughaus gebeten, die Ausstellung noch zwei Neonate hängen zu lasten. Edmund Vauh Mte Linde in Königshain bei Görlitz Eömunü Vauh 4884 in Görlitz geboren und dort noch ansässig, kam ich nach meiner Scbulzeit an die Kunstakademie nach Dresden. 4898 fand ich bier in Professor Freye, Professor Richard Müller und besonders in Professor Dr. Karl Bautzer Lehrer, die mir viel für mein späteres Schaffen mit auf den Weg geben konnten. Mit der Bautzerschnle machte ich auch zwei viermonatige Studienreisen nach Hessen mit. Durch meine Begabung erhielt ich verschiedene Auszeichnungen, u. a. einen Wettbewerbspreis unö ein Stipendium auf drei Jahre. Zum erstenmal kam ich ans Tageslicht in einer der Ausstellungen des Lausitzer Künstler bundes im Jahre 4922, als Professor Feyerabend eines meiner Bilder erwarb. Ich gehöre jetzt zum Stamm der Görlitzer Künstlerschaft. In den letzten Jahren waren meine Oelgemälde auf fast allen Ausstellungen unserer Heimat anzutreffen. Arbeiten von mir befinden sich in den Museen von Görlitz, Bautzen und Aue. Ferner habe ich eine» sächsischen Staats ankauf zu verzeichnen. Vorstehende Abbildung zeigt eine größere Arbeit von mir, die Lindenallee vom Rittergut in Königshain bei Görlitz.