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nachträglich eingeführt und auf genommen ivorden und stammt aus dem Griechischen. Es fand erst im Oer Name „Hainewalöe" hainewalöe mit Breiteberg Bild: C. Wcigner Söhne, Zittnu Mittelalter, besonders im 44. und 46. Jahrh., Eingang und Ver breitung im Deutschen. Bei der närrischen und bedauerlichen Vor liebe der Deutschen für alles fremdländische erfreute sich der fremde Eindringling bald größ ter Beliebtheit und weitester Ver wendung, nicht nur bei der Schrei bung der Diphthonge, wie ey und ay, sondern ganz allgemein. Den besten Beweis hierfür liefern die Schöppenbücher von Hainewalde. Nicht nur, daß viele gute deut sche Worte, die bisher folgerichtig nach ihrer Entstehung und Ablei tung mit ,,i" geschrieben wurden, nun häufiger und zuletzt stän- von haake hainewalöe (Mittelöorf) Bilö: Oskar Werner, Hainewalöe Wenn in den folgenden Heilen eine Erklärung über Ent stehung und Bedeutung des Namens Hainewalde ver sucht wird, so liegt der Grund hierzu darin, daß in dieser Be ziehung irgend ein gültiges UntersuchungSergebuiö oder sonstiges abschließendes Endurteil bisher nicht vorliegt und die lMeinun- gen über die ^Wortbedeutung des Ortsnamens Hainewalde weit auseinandergehen. Die zudem vielfach geübte uneinheitliche Schreibart des TLorteS Hainewalde, namentlich in früheren Heiken, läßt solches Beginnen erklären und rötlich erscheinen. Die Schöppenbücher von Hainewalde zeigen den buntesten "Wechsel in der Schreibweise des WdrteS Hainewalde, und zwar nicht etwa periodisch abgegrenzt, sondern gleichzeitig, jeden falls nach Willkür und Belieben oder Laune und Geschmack des jeweiligen Schreibers. So finden wir in den Schöppen büchern des Ortes Hainewalde bald als: Henewalde, Heine- walde, Hainewalde, Heynewalde, Haynewalde gefchrieben. Hwangsläufig drängt sich da die frage auf, welches ist denn die richtige und damit gültige Schreibart. Da sei vorerst darauf hingewiesen, daß der Buchstabe Hpst- lon, den wir jahrhundertelang bis zum Ausgange des vorigen Jahrhunderts in dem Namen Hainewalde verfolgen können, ursprünglich im deutschen Alphabet sich nicht fand, wie auch der für Npfilon oft gebrauchte Namen „fremd — I" beweist. Das deutsche Alphabet kannte von Haus aus nur die Buch staben „i" und „j", und zwar „i" als Selbst- und „j" als Mitlaut. Bpsilon ist als Lehnbuchstabe in das Deutsche erst dig und dauernd mit „y" auftraten, nein, man schreckte auch nicht vor kühnsten, oft spaßig anmutenden iWortverstümmelun- qen und Verbalhornungen zurück, deren Komik aus sprachlicher ilnkenntuis dem Schreiber garnicht zum Bewußtsein kam, alles, um nur das fremdländische 2) in Anwendung bringen zu kön nen. Namentlich gern wurden hierzu fremdworte, deren Be deutung und richtige Schreibweise dem Schreiber ganz unbe kannt waren, als willkommenes Objekt benutzt. So erscheint die Nsehrzahl des ^Wortes „Kreditor" in einem Kaufbriefe des 47. Jahrhunderts als „Ereditoriy", in einem anderen das aus dem Lateinischen stammende Wort „onera", im Sinne von Lasten, Steuern, fronen, gar als „oneribily". Das N hat sich im hiesigen Ortsnamen, eisenbahnbehörd lich anerkannt und praktisch angewendet, bis zum Ausgang des vorigen Jahrhunderts behauptet und erhalten, zu welcher Heit es noch im Stationsnamen am Bahnhofsgebäude weithin sicht bar prangte. Noch im Jahre 4888 beschloß der damalige Ge meinderat von Hainewalde nach einem Sitzungsberichte dieses Jahres, die Kgl. Generaldirektion der Sächs. Staatseisen bahnen angehen zu wollen, um die einheitliche Schreibweise der Ortsbezeichnung Hainewalde zu erzielen, daß sie Bestimmung dahin treffen wolle, Hainewalde künftig nicht mit y, sondern mit i zu schreiben. Heute tritt das 2) offiziell wohl nur noch in dem Namen Bayern aus. Da das 2)pfrlon sprachgeschichtlich mindestens erst 200 Jahre nach Besiedlung unserer bergwald geschmückten Südlausitz Eingang in die deutsche Sprache ge-