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Weihe neuer vereknswimpel von Lusatiavereinen auf dem Czorneboh während des Reichssternwandertages ^)inirnelfahri 1936 Photo: O. tNar)c, Reichenau Reichsverband der deutschen Gebirgs- und Wandervereine Zur Kundgebung am himmelfahrtstage (21. Mai 1936) 1. Alljährlich, am Himmelfahrtstage, wenn der deutsche Frühling seine Herrlichkeit ganz entfaltet hat, treten die zur Pflege bewußten Heimatwanderns in Vereinen zusammenge- fchlofsenen Volksgenossen an besonders ausgewählten und be stimmten Orten zu machtvollen Kundgebungen zusammen, nm von den seelisch-geistigen Werken, von der Schönheit und Tiefe des deutschen Wandergedankens und von der Bedeutung der Wanderbewegung für das deutsche Volk überhaupt Zeug nis abzulegcn. Wo immer auch am heutigen Tage der Reichsverband der deutschen GebirgS- und Wandervereine die Scharen seiner Anhänger und Anhängerinnen zur Himmelfahrtskundgebung entbietet, sei es im Alpenvorland oder an der TLasserkante, im Riesengebirge oder in der Eifel, im Thüringer Wald oder in den hessischen Bergen, in der Frankenalb oder der Schwaben- alb, im Frankenwald oder im Bayerwald, im Schwarzwald oder in der Pfalz, im Harz oder im Sauerland, in der Mark oder an der Mosel, am Rhein oder an der Lahn, im Vogtland oder im Erzgebirge, in der Sächsischen Schweiz oder im Glatzer Bergland, in der Oberlausitz oder im Saarwald, in Mainfran- ken oder in der Rhön — wo es auch immer sei: Ueberall wehen heute mit den Farben des neu erstandenen Reiches und des Reichöbnndes für Leibesübungen deutsche Wanderwimpel und Fahnen, leuchten frohe, deutsche iWanderaugen, marschieren Aehntausende deutscher, rüstiger Wckndererfüße, hämmern un gezählte, treue Wandererherzen abermals die Erkenntnis in das Bewußtsein hinein: Wandern ist not! Wander vereine sind not! Wundern ist not, weil wir es zum leiblichen Gedeihen und zum seelischen Befreien brauchen. Wandervereine aber sind not, weil sie zuerst und allein die unerläßlichen Vorbedingungen zur Erschließung und Erfassung der deutschen Landschaft in jahrzehntelanger stiller und zäher Arbeit, dem Ganzen zum Heil, geschaffen und das Geschaffene vorbildlich erhalten haben. 2. Diese Arbeit war nur möglich durch die selbstlose Hin gabe begeisterter Heimatfreunde, die zum großen Teil schon längst der Rasen deckt, durch lauterste Kameradschaft und eine als selbstverständlich empfundene Volksverbundenheit, die den Geist der Kasten und der Klassen als volksschädlich stets ab gelehnt und verbannt hat. Daher sind unsere Wanderertreffen und Wanderertagungen von vornherein ein Bekenntnis zur Ge meinbürgschaft aller redlich Schaffenden in Stadt und Land, ein Bekenntnis zum Bruder im Blut, zu einer Volksgemein schaft, deren Empfindung frei der Seele entströmt und die der Anordnung nicht bedarf. 3. Unser Tun aber gewinnt erst seinen Segen und seine letzte D3eihe durch die freudige, bewußte und selbstverständliche Unterstellung unter die beiden tragenden Gedanken alles deut schen Seins: Heimat und Vaterland! So wie der deutsche Wanderer in der Natur eine göttliche Botschaft und ein Heiligtum erkennt, anerkennt und verehrt, so war und ist er auch allezeit ein getreuer Hüter und Diener seines heimatlichen Raumes. Und aus der Heimatliebe und aus der Erkenntnis, daß die Heimat nur in einem Deutschland blühen kann, das geeint ist in seinen Stämmen und einen starken Staat nach außen dar stellt, erwächst uns ganz von selber „Das Heiligste der Bande, der Trieb zum Vaterlande!" Dann fühlen wir deutschen V3an- derer mit unendlicher Kraft, wie auch unser ganzes Wirken ausgeht von dem deutschen Menschen und einmündet in den deutschen Menschen. Deutschlands Wanderer wissen, daß sie auch bei ihrer un bestreitbaren zahlenmäßigen und sonstigen vielseitigen Bedeutung nur einen Teil des Volköganzen ausmachen. Aber gerade dieses Bewußtsein läßt sie die Richtigkeit und Notwendigkeit auch ihrer Arbeit und Mitarbeit in dem durch die große Tat des Führers neu erstandenen wehrhaften nationalsozialistischen Deutschland voll erkennen. Deutschlands Wanderer werden allezeit zur Stelle sein und an dem Platze ihre Pflicht bis zum Letzten erfüllen, -WUOWkMML-FülSeEAW. Deutschlands Wanderer und Wanderinnen grüßen sich heute mit dem alten, frohen Wandergruß: Frischauf! Deutschlands Wanderer und Wanderinnen grüßen heute Heimat, Volk und Vaterland in Liebe mit dem Bekenntnis: Deutschvolk, Deutschland über alles! Deutschlands Wanderer und Wanderinnen grüßen heute in begeisterter Hingabe und unwandelbarer Gefolgschaftstrcue den deutschen Führer und sein heilig-großes Werk: Sieg Heil! Darmstadt, 1. sMai 1936. Dr. Werner, Deutscher Wanderführcr. Moderne Weberei und Zärberei in Oppach Photo: K. pursche, «Oppach