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Einblick in die säulenarkige Ausbildung des Gesteins. Sehr lehrreich ist der vom Schotterwer? nach dem Steinbruck) füh rende tiefe Einschnitt. Von außen nach innen wird der in losen gelben Grus zerfallene Granit immer fester und endet an der Basaltgrenze als harter Granitfels. Einige Meter vor der Grenze durchzieht den Granit ein vom Hanpkmagma abzwei gender Basaltgang. Er hat sich in dünnen horizontalen Lagen zwischen die durch die Eruption zerborstene Granitmaste einge quetscht, wie dies an der Ostseite des Einschnittes sehr schön aufgeschlossen ist. 2. Die Eiszeit. Die endgültige Ausgestaltung des heimatlichen Landschafts bildes erfolgte erst in der jüngsten geologischen Vergangenheit. Besonders wirkte das Eiszeitalter umgestaltend auf die Land schaftsbildung ein. Aus Ursachen, die die (Wissenschaft bisher noch nicht eindeutig klären konnte, vergrößerte steh die Eiskappe der nördlichen Halbkugel in ungeheurer (Weise. Das Inlandeis, besten Reste ja heute noch die Gebiete um den Nordpol um geben, und besonders Grönland vollständig bedecken, breitet sich immer weiter nach Süden aus. Die unmittelbare Ursache hier für ist darin zu suchen, daß die Sommerwärme nicht kräftig genug war, nm die im Winter gebildeten Schnee- und Eis masten vollständig weazutauen, so daß diese von Jahr zu Jahr immer mehr anwuchsen und in Jahrtausenden zu einer unge heuren Eisdecke wurden. Man hat festgestellt, daß das Ab- stnken unserer mittleren Jahrestemperatur um weniae Grade genügte, um dies zu bewerkstelligen. Die sich auf den Hochgebir gen Norwegens bildenden Gletscher begannen, sich unter dem Druck ihrer eigenen Last vom Gebirge her Langsam abwärts zu bewegen, der Gletscher floß. So ist die damals auf Hun derte von Metern angeschwollene Eismaste immer weiter gen Süden und über die norddeutsche Tiefebene gewandert. Unter dem Einfluß des eistaen Klimas wurde die Pflanzenwelt vernich tet. Die kahlen Flächen wurden von der Verwitterung er griffen, der Schutt von den Müssen verfrachtet und, da das Eis nach Norden eine Sperrmauer bildete, irgendwo wieder abgelagert. Schließlich rückte das Eis selbst in unsere Gegend ein. Die von den norwegischen Hochgebirgen nach Süden vor rückenden Gletscher nahmen alles lose Gesteinsmaterial, das sie auf ihrem Wanderwege erfassen konnten, in ihren eisigen Leib auf und trugen es mit steh fort. Bergknppen und Berghänge wurden unter dem ungeheuren Druck des darüber hinwcgglei- tenden Eises stark abgehobelt. Wenn man bedenkt, daß fast alle unsere Lausitzer Berge und Täler unter dieser dicken Eis maste begraben lagen, kann man entfernt ahnen, wie lange dieser Prozeß gedauert haben mag. Als die Sonne wieder kräftiger zu arbeiten begann, schmol zen die Eismassen allmählich ab und der Eisraud zog sich nach Norden zurück. All die fremden Gesteine, Sande und Tone, die in die EiSmastcn hineingebacken waren, fielen zu Boden. Diesen Gletscherschutt bezeichnet man als Grundmoräne. Sie besteht aus kratzigem Lehm mit Gesteiusstücken von allen for men und Größen bis zur Zentnerschwere. Die beim Abtauen dauernd frei gewordenen Wassermengen flössen entlang des Eisrandes, zerstörten zum größten Teil die Grundmoränen wie der und trugen das Material weiter zu neuen Lagerplätzen. Go finden wir Sand nun in verschiedenen Höhenlagen an den Talhängen, je nach der Dicke des Eises, das unter dem Glet scherstrom noch das Tal ausfüllke. Schließlich wird nach dem Rückzüge des Eises noch eine längere Ieit vergangen sein, be vor ein dickes Pflanzenkleid wieder die toten Mächen eroberte. Hier waren es nun Wind und Stürme, die über das Land hinwcgfegten. das zwischen den Sanden vorhandene feinere Staubmaterial wcgtrugen und an den Hängen weit und breit anlagerten. So entstand der für unsere Landwirtschaft so wert volle Löß und Lößlehm. In Deutschland teilen wir das Eiszeitalter in drei große Abschnitte, die Elster-, Saale- und Weichseleiszcit. Jede die ser Eiszeiten stellt kräftige Vorstöße des Eisrandes nach Süden dar, zwischen denen der Gletscher jedesmal stark einschrumpfte und steh zurückzog. Nur in der ersten, der Elsterciszeit, drang Vas Gletschereis mit mehreren Schwankungen (Vorstößen und Rückzügen) bis zu unserem sächsisch-böhmischen Grenzwall vor, in der zweiten, der Saaleeiszeit dürfte es kaum die Grenze der sächsischen Oberlausitz gegen Preußen erreicht haben und in der (Weichseleiszeit blieb der Eisrand gegen tOO Kilometer jen seits unserer Landesgrenze zurück. In den zwischenliegenden Sei ten, den sogenannten Iwischeneiszeiten, wurde das Land abge tragen, die neu abgelagerten (Moränen und Schotter wieder zerstört und die Täler weiter vertieft. In der geologischen Gegenwart wurde das bereits an gelegte Talbild weiter ausgeformt. Auch die Klimaverhältnisse waren mehrfachem Wechsel unterworfen. Trockene Jetten wech seln mit feuchteren. Der Pflanzenwuchs, der Baumbestand ändert sich. Es gab Ieiten mit Vorherrschen der Birke, dann wieder mit Hasel, Kiefer. Eichenmischwald, Buche und Tanne, bis endlich die Mchte besonders unter dem Einfluß des Man schen die Wulder eroberte. Auch die Laubwälder waren keines wegs dichte Urwälder. Durch die Müsse und Bäche entstanden natürlich auch neue Ablagerungen, die als Aulehm die Tal böden anfüllten. Ans anderen Gegenden hat man feststellen kön nen, daß die Anlehmbildung hauptsächlich erst 800 v. Ehr. ein setzte. — Alle Bildungen der Eiszeit und Nacheiszeit, Grund moränenlehm, Sande, Kiese und Schotter der Schmelzwässer, Lößlehm und Anlehm finden sich im Oppacher Tale und be decken größere Mächen. Die Lehmgrube im 28 asscr gründe zeiat die ältesten Gebilde. In unterst liegt tiefblauer Ton ohne Memd- aestein, ca. t (Meter mächtia. darüber folgt blauer sandiger Lehm 0,75 Meter, und schließlich gelber sandiger Lehm, ca. 40 Mieter mächtig, durchspickt von größeren und kleineren Gc- steinsblöcken und Rollstücken. Hier wie auch in den anderen Auf schlüßen setzen sich diese zusammen aus oft seltsam geformten Feuersteinen von den Ostseeinseln, aus roten Graniten, Gneisen, Porphyren und Ouarziten aus Skandinavien, filmischem Kie- selschicfer und Braunkohlenquarziten ans dem sächsisch-preußi schen Grenzgebiet und vor allem aus einheimischen Material der nächsten Umgebung, besonders aus Granit und dem wider standsfähigen Ouarz. Jur Herstellung der Iiegeln in der an geschloffenen Iiegelei wird der blaue Ton mit dem Lehm ver mischt. Gezeichnet von R. höhne. Im tiefsten Gebiet des Oppacher Tales, am Damm- mühlte i ch , ist der Abhang durch mehrere Sandgru ben aufgeschlossen. Von der Rittergutsscheune ab war in der zweiten Sandgrube im Herbst 4935 eine prächtige grobe Block packung von 2 (Meter (Mächtigkeit aufgeschlossen mit ganz wenig Sand als Iwischenlage. Die größten, meist nur kanten-