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Im Oktober gab es wieder so viel Schnee, daß man das Vieh nicht weiden konnte. Dagegen trieb man die Schaf herden zu Weihnachten ins Freie. 17 71 war wieder außer ordentlich kalt, noch um Ostern siel ein großer Schnee, der an manchen Orten 2 Ellen hoch lag. Unter den Armen herrschte große Not, weil ein Scheffel Korn um Pfingsten schon beinahe 0 Taler, nach Johannis sogar 9 Taler 12 Groschen kostete. Handel und Wandel lagen darnieder, das Stück Garn galt 6 Groschen 3 Pfennige und noch weniger. In vielen Häusern waren Leute vor Hunger krank und Kinder, denen die Eltern nichts geben konnten. Alle eß baren Kräuter wurden gesucht und gegessen, wenn sie auch noch so bitter schmeckten. Kleie und Quecken wurden ver zehrt und reichten doch nicht aus. Im Jahre 1803 war im Januar und Februar eine heftige Kälte, daß der Wasser mangel groß war, selbst im Mai gab es noch viel Schnee. Der lange frost- und kältereiche Winter 1812 zu 1813 ist bekannt. In der Nacht vom 24. zum 25. Juni des letzt genannten Jahres trat nochmals starker Frost ein, daß Bäche und Teiche mit Eis bedeckt waren und die meisten Gartenfrüchte erfroren,. jDer Winter von 1829 zu 1839 zeichnete sich wiederum durch außergewöhnliche Kälte aus, er währte vom 2. November bis zum 28. Februar und soll der härteste des ganzen Jahrhunderts gewesen sein. Das ziemlich plötzlich eintretende Tauwetter Hemmte allen Ver kehr, riß Brücken ein und verursachte auch sonst großen Schaden. Im Mai trat ein für diese Jahreszeit sonst un gewohnter Sturm auf. Die strenge Kälte des Kriegswinters 1917 ist gewiß noch in aller Erinnerung, es folgte ihm ein warmer Sommer ohne besondere Witterungserschei- uungen. Wenn auch den meisten der im vorstehenden er wähnten ungewöhnlich kalten Winter ein außergewöhn licher Sommer uachgefvlgt ist, so haben wir für 19 29 immer noch keinen Grund zur Besorgnis, denn nur zu oft bewahrheitet sich gerade in der Wetterkunde das Wort „Keine Regel ohne Ausnahme." O. Sch. Oer T'Zurv/nck /rö/rv/,— cO'e s/ken Zlck'e/ern skme/r Server,— von /erne^er //er^ e/ner6er'§e Lkö/rnk ein Deck, von /reifer Le/cksnsckrs/k ckur-ckrrvü/r/k, so §/ü/renck rvr'/ck unck se/rn§uckrksvc>// — so un§esO'//k ckas Oer^ einer 6ei§e üöeryno// unck s/ö/rni von /erne/rer,— ckr'e s/ken /i'/e/ern ak/nen sc/rrver. — lvetse. Der Wintersport bei Sohland a. d. Spree Von Alfred Montag, Sohland Seit Anfang Dezember vorigen Jahres bringt die Sächsische Landeswetterwarte auch die Wintersportberichte von Sohland a. d. Spree. Damit ist der bisher nur aus erwählten „Schönheitsgenießern" bekannten Gegend die Genugtuung geworden, auch von weiteren Kreisen zur Ausübung des Wintersports ausgesucht werden zu können. Bildet doch Sohland gerade die Mitte des Gebietes zwischen dem Valtenberg und dem schon in Böhmen liegenden Basaltmassiv des Pirsken. Als Gebirgsluftkurort im Som mer schon seit Jahren bestens bekannt, ist doch dies auch für Schneeschuhfahrer ideale, wellige Gelände mit wunder baren stundenlangen Waldlaufstrecken und vorzüglichen Lerngebieten bisher nur von Wenigen besucht worden, aber diese Wenigen haben stets betont, daß die Gegend um Sohland jeden Vergleich mit der im östlichen Erzgebirge wohl aushalte. Von Bautzen aus ist es deshalb seit Jahren auch schon rege ausgesucht worden. Die ganze Gegend zwischen Neukirch, Weifa, Wehrs dorf und Sohland ist bequem mit der Eisenbahn oder dem Kraftverkehrswagen zu erreichen und bietet vor allem Ge legenheit zu ausgedehnten Langläufen, wie z. B. nach dem Wolfsberg, dem Pirsken, der Sächsischen Schweiz (Wach berg, Tanzplan), nach dem Sportgelände um Neustadt usw., und es zeigt auch dem schönheitsöurstigen Naturfreunde prächtige Winterbilder. War doch jetzt zur Zeit des Rauh reifes das Gebiet zwischen dem Sohlander Turm und dem Spitzberg geradezu ein Märchen, der Wald ein Zauberwald! Trotz dieser den Eingeweihten seit Jahrzehnten be kannten Schönheiten verharrten Sohland und seine Um gebung doch immer noch im Dornröschenschlaf, weil der Gemeinde die Mittel zur Verkehrswerbung fehlen. Da es aber sicherlich Pflicht jedes Freundes unserer heimischen Bergwelt ist, solche Schönheiten der Allgemeinheit zu er schließen, bemüht sich die Gebirgsvereins-Ortsgruppe Soh land darum, diese Gegend mehr und mehr bekannt werden zu lassen. Die Ski-Abteilung des Gebirgsvereins hat eine Übungs-Sprungschanze gebaut, die schöne Sprünge bis zu 18 Meter zuläßt und im nächsten Jahr noch bedeutend ver bessert werden soll. Daß die Einheimischen den Schneeschuh sport sehr pflegen, beweist, daß sämtliche Knaben der oberen Klassen der Lessingschule in Obersohland ihn ausüben und meist auf Schneeschuhen zum Schulunterricht fahren, ähn lich wie in den bekannten Erzgebirgssportplätzen. Daß in einem Gelände, das von 280 bis 480 Meter ansteigt, natür lich auch sehr viel gerodelt wird, ist selbstverständlich, doch ist der Bau einer kostspieligen Rodelbahn vorläufig noch unmöglich. Alle Freunde des Lausitzer Berglandes, die im Som mer das Grenzgebiet durchwanderten, mögen auch jetzt im Winter einmal ihre Schritte hierher lenken, — sie werden volle Befriedigung finden und begeistert werben für den Besuch der Lausitz im Winter! Arun rnSrv es Lenz Non H«l«n< H«Ibig-Trän>n«k ein Vogslstimmcben fand den ersten Laut, Sonst lastet Sülle durck verscbneite Torsten — Vock in dem kleinen Wässercken erscbaut Sein Bild ein Beb — sckon ist das Cis geborsten. — Wird's endlick Lenz, folgt Sieg des lzampkss Nackt? Bringt Leben uns der pkikk von einem Stare? O Sollen, das ein Tünkcben uns enüackt, vu wirst zum Blauben an Las Wunderbarel ein Sonnenstrakl kuscbt durck den eis'gsn Wald, Und Tlimmerscbnee stiebt vom Sezweig kernisdsr, Lin keuckter erdrück steigt empor, und bald Begt aucb das Bäcblein sick im Betts wieder. Und sieb, sckon rötet sick am Weidenstraucb Saktvol! die Binde, — keimendes Lrwacben Steigt aus den Birken, und am Solder aucb Nus braunen Süllen junge Bäuplein bracben. Nun wird es Lenz! Ls sagt's der Wolken Slug Vom Simmeisdom am ersten warmen Lage, ver Südwind, der auk leicbten Scbwingen trug Uns Bottes Nntwort zu auf bange Trage.