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Sieh mich, Heilger, wie ich bin eine arme Sünderin. Ach, so trübt und quält ich ihn und so ist der Arme hin, Schwebt in Kummer, Angst und Not, verloren — er ist tot. Sieh mich, Heilger, wie ich bin eine arme Sünderin. Lied eines Bauersmannes Ich bin ein flinker Bauernjung, was kümmert mich die Von ihren Leckerbissen wird der Magen nimmer satt. fStadt, Ich tanz und springe kreuz und quer, uneingeschränkt von Zwang, Und gerne hört mein lauschend Ohr der Vögel Lobgesang. Der Vögel Grußgesang Sobald die Morgensonne früh beginnt den raschen Lauf Und in mein Kammerfenster blickt, spring ich zur Arbeit auf. Des Vaters schwacher Blick belohnt den Schweiß, der mir entquoll Und o! wie schmeckt nach frischem Trunk die Ruhe doppelt wohl. Der faule Städter kränket nur und trägt ein blaß Gesicht, Mir weicht bei steter Arbeit doch das Rot der Wangen nicht. Die Mädchen all im Dorfe sind dem kleinen Jürgen gut, Die schenkt mir einen Strauß an Latz und die ein Band zum Hut. Wer weiß, was all noch aus mir wird, versteht sich mit der Zeit, Nutz ich mir flink und brav zu sein nur die Gelegenheit. Vielleicht noch Richter hier im Dorf, wie sollte das mich freuen, Dann müßte die Frau Richterin mein blondes Kätchen sein. Aria Warum gibts djer Tränen unterm Mond so viel Und so manches Sehnen, das nicht laut sein will. Nicht doch, liebe Brüder, ist das unser Mut? Schlagt den Kummer nieder, es wird alles gut. Aufgeschaut mit Freuden, himmelauf zum Herrn, Seiner Kinder Leiden sieht er garnicht gern. Er will gern erfreuen und erfreut so sehr, Seine Hände streuen Segen genug umher. Nur dies schwach Gemüte trägt nicht jedes Glück, Stößt die reine Güte leicht von sich zurück. Wies jetzt ist auf Erden, ach, so solls nicht sein, Laßt uns besser werden, gleich wirds besser sein. Der ist bis zum Grabe wohlberaten hier. Welchem Gott die Gabe des Vertrauns verlieh. Macht das Weltgetümmel dieser Welt nicht heiß, Der gestraft zum Himmel aufzuschauen weiß. Sind wir noch vom Schlummer immer nicht erwacht? Dieses Lebens Kummer dauert nur eine Nacht. Diese Nacht entfliehet und der Tag bricht an, Eh man sichs verstehet, dann ists wohlgetan. Wer nur diesem Tage ruhig harren will, Kommt mit seiner Klage ganz gewiß ans Ziel. Endlich ists errungen, endlich sind mir da, Droben wird gesungen ein Viktoria. An den Mat Der du dich im Erdenkleibe zärtlich wieder eingestellt, O du bringest Edensfreude wieder zu uns auf die Welt. Schöner Mat, o laß dich fühlen, wie dein Einfluß fesseln kann, Noch auf seinem Sterbepfühle lacht der Greis dich einmal an. Du erscheinest mit Gepränge, das kein Erdengott besitzt, Hain und Lüfte sind Gesänge, wenn der Tau im Grase blitzt. Dich besinget Philomele, wenn der junge Tag erwacht, Und ihr Lied berauscht die Seele durch die ganze Früh lingsnacht. Schöpfer, laß mich dich erleben, du, mein Schöpfer, schufst den Mai, Gibs doch, daß mein ganzes Leben heiter wie der Frühling fei. Dich will ich im Gräschen finden, Schöpfer meines Lebens dich Und als Kind es schon empfinden, der dies Gräschen schuf, schuf mich. Klagelied eines Bauers Das ganze Dorf versammelt sich zum Kirmestanz und Reigen, Es freut sich alles, aber mich kann fürder nichts erfreuen. Für mich ist Spiel und> Tanz vorbei, das Lachen ist vorüber, Ich hasse Lieder und Schalmei und Klagen sind mir lieber. Denn ach, mein Hannchen fehlet mir, wie kann ich sie nur missen, Ich weiß zu gut, was ich an ihr für einen Schatz besessen. Unschuldig war sie wie ein Lamm, tat niemand was zu Leide, Sie lebte fromm und tugendsam zu aller Menschen Freude. Wie bin ich neulich noch mit ihr im Maientanz gesprungen, Bis an den Morgen tanzten wir und schäkerten und sungen. Da nahm sie meinen Hut und wand, geschwinder als ich dachte, Um ihn ein apfelgrünes Band und sah mich an und lachte. Ach Gott, wär hätte das gedacht als ich sie dankbar küßte, Daß ich die apfelgrüne Pracht in Schwarz verwandeln müßte. Nun darfst du, liebes Band, um mich nicht mehr im Winde rauschen, Herunternehmen muß ich dich und gegen Flor vertauschen. Den Gottesacker will ich mir zum liebsten Ort erwählen Und manchen Abend mich von hier zu Hannchens Grabe stehlen. Da will ich es mit Majoran und Maaslieb übersäen, Ein schwarzes Kreuz mit Versen soll in der Mitte stehen. Ein Myrthenkranz soll an der Wand in unsrer Kirche hängen Und neben ihm das grüne Band zum Angedenken prängen. In jeder Predigt sitz ich dann dem Kranze gegenüber, Seh ihn mit nassen Augen an und härme mich darüber. Bis endlich, wenn es Gott gefällt und mir mein Wunsch gelinget, Daß er mich auch aus dieser Welt zu meinem Hannchen bringet. An das Veilchen Blühe, liebes Veilchen, das ich selber zog. Blühe noch ein Weilchen, blühe länger noch, Weißt du, was ich denke, Lottchen zum Geschenke Pflück ich nächstens dich. Blümchen freue dich. Lottchen, mußt du wissen, ist ein gutes Kind, Sollt ich Lottchen missen, weinte ich mich blind. Lotte hat vor allen Mädchen mir gefallen, Die ich je gesehn, das muß ich gestehn! So ein schmuckes Mädchen gibt es weiter nicht, Zwar hat Nachbars Gretchen auch ein schön Gesicht, Doch ich muß nur sagen, würde man mich fragen, Willst du Gretchen frein, sicher sagt ich nein. Aber da die Kleine liegt mir in dem Sinn, Anders nehm ich keine, wenn ich älter bin. Ach der lieben Lotte nebst dem lieben Gotte Hab ich doch allhie nichts so lieb wie sie. Manche, die mich kennen, spotten dann und wann, Wenn sie Lotten nennen, sehen sie mich an. Tut es, und ihr Leutchen, Lotte wird mein Bräutchen, Künftig sollt ihr schön mit zur Hochzeit gehn. Aber du mein Veilchen sollst für Lotten sein, Blühe noch ein Weilchen hier im Sonnenschein, Dann will ich dich pflücken, Lottchens Brust zu schmücken Und dann küßt sie dich und — vielleicht auch mich. Der Freundschaftstempel Schön war der Abend, hell und rein der blaue weite Himmel Und lud die Nacht zum Feiern ein sein ganzes Stern gewimmel.