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Und woas de Muttersch sen tun, die mahrn o su lange mitn Puppm rim,' denn 's gihtn gvar ne su richtg vuu'n Hann, aber frän tun se sich ürbei ba dr Oarweit. Wie de Kindr warn ver Freeöe gauxn, wenn ses warn untern Christboome liegn sahn. Woas se vern Juhre gekriggt hoann, doas muß o noa zesoamm geleimt warn, doaß a bisst gescheuter aussiht. Doas muß uu o no oalles a dr Nacht gemacht warn, wenn de Kindr schloofm,' denn die senn schun su wie su drhiuter har, doaß se woas wegkriegn kinn und schnoappm a jeds Wurt uff, ivvas geredt iverd. Nee, ich toaun mer o ne su vill Zeit oermahrn, a diech ze schreib:»,' denn du gleebst ne, woas no oalles bis zen Hellgovbde fertg warn füll. Du koaunst doas abm goar ne su verschtiehn, weil de keene Kinder hoast. Na tutt Euch vck gegnseitg mit dr Fron richtg beschenk», und iebersch Fuhr Lauste o anne Koarrete fürr denn Klenn. Ich wtusch dr a schie Christkindl und a gesundes und frühes Neujvahr. Wennch dr an ahln Juhre moanchmool a bissl uff de Zinn getratn bie, do nimm mersch ock ne iebl. Ich bie moanchmool su grvadraus, weilch det Äberlansitzer bleiben will. Buchbesprechungen Gerade noch rechtzeitig vor dem Feste hat der Landes verein Sächsischer Heimatschutz einen weiteren gut erläu terten Bilderatlas diesmal aus der Feder Paul Wag ners erscheinen lassen: Erdgeschichtliche Natur urkunden aus dem Sachsenlande mit 180 Ab bildungen (Dresden 1030, Preis in Ganzleinen 6,— RM.). Schon beim Durchblättern dieses wohlfeilen Prachtbandes, beim Betrachten der Bilder sieht man, „daß auch das starre Felsgerüst der Erde unerschöpfliche Anregungen bieten kann, daß auch in ihm ein „Leben" pulsiert — wenn auch mit langsamem Pnlsschlag —, daß in ihm eine Geschichte zu lesen ist von unvergleichlicher Großartigkeit." Das Buch ist in erster Linie für Laien geschrieben, und so führt der Text auf geringe Vorkenntnisse aufbauend in die tieferen Probleme ein. Zuerst werden die e r d g e st a l t e n d e n Kräfte geschildert, wie Gesteine entstehen und wie sie wie der zerstört werden. Dann führt der Verfasser in großen Zügen durch die geologischen Zeiten von der Ur zeit der Erde bis zum Alluvium der geologischen Gegen wart unter Darbietung einer man möchte sagen verschwen derischen Fülle von Bildern, die sämtlich vom bewährten Heimatschutzphotographen Nowack ausgenommen sind. Und diese 180 Aufnahmen bilden den Schwerpunkt des Buches und machen es so auch für den Fachmann wertvoll, denn keine Schrift bietet bisher solches ausgezeichnetes Bilder material. Gleichzeitig stellen diese 180 Bilder einen Aus schnitt aus dem reichen Bildarchiv zur Geologie Sachsens dar, das der Heimatschutz schon zusammen gebracht hat und weiter zu vermehren gedenkt. Unsere Oberlausitz ist hier bei recht gut weggekommen. Da sehen wir den prächtigen Kelch st ein bei Oybin, den Bubenik mit sei nem L ö w e n k ö p f ch e n, die Ostritzer Basalt rosen, die Jonsdorfer S a n d st e i n s ä u l ch e n, die Orgel, den Humbvldtfelsen, die Zschemelsch- ke, die Klippen der Klunst bei Ebersbach, unseren erratischen Block in Bautzen, die Gletsch er - schliffe bei Großschweidnitz, den Frosch bei Miltitz u. a. m. So ist, wie Wanderer treffend sagt, „eine Sammlung und meisterhafte Dar- und Zusammen stellung aller Quellen zu einem lebendigen und belebenden Strome entstanden, in dem sich der ewige Wechsel vom Werden und Vergehen unseres Heimatbodens in Bildern und Bildausschnitten von wunderbarer Schönheit spiegelt." Den Schluß des Buches bilde» noch einige Natur schutz b e t r a ch t u u g e u zur Geologie uud ein Verzeichnis geologischer Natururkunden, nach den Amtshauptmannschaften geordnet, das allerdings/ wenigstens für die Oberlausitz, noch viele Lücken aufweist. Alles in allem, das Buch gehört auf den Weihnachts tisch jedes Natur- und Heimatfreundes und dürfte dort zu sammen mit dem „Führer durch die Oberlausitz und das nördliche Böhmen" (Bautzen 1926, Verlag des Bautzener Tageblattes, Preis 5,— RM.) nur reine edle Freude auslösen. So vermag es als Baustein der geo logischen Heimatforschung und als Wanöergenosse am besten der Heimatschutzbewegung neue Freunde zuzuführen! . Hans Naumann, Bautzen. Die Wunderfahrt. Verse von Albert Sixtus mit lusti gen Bilder von Bortnyik - Sandor. Verlag Alfred Hahn, Leipzig, 4 M. Mit einem Sixtusbuch werden die Eltern ihren Kin dern immer eine Freude bereiten, denn die echt kindertüm- lichen, weil rhythmisch-musikalischen Verse dieses Dichters umkreisen immer einen Stoff, der wie eine Sonne ins Kinderherz scheint. Welches frische, lebendige Kind hätte nicht seinen Spaß am Drachenstieg im Herbst, die sprossen lose Windleiter hinauf? Jedes Kind wird darum mit Lust auch verfolgen das Erleben dieser beiden „Sixtus-Kinder", die von ihrem Drachen mit in die Lüfte gezogen werden und dann auf weiter Fahrt so Seltsames und Wunderbares erleben, wies einem sonst nur der Traum beschert. Des Dichters Phantasie fliegt, und der Kindergeist fliegt nur zu gern mit. Hilde Deubner. Sixtus-Ritter,' Mäusehärrscheh 4 M. Verlag Hegel und Schade, Leipzig. Es wird nun naß und kalt. Da kommen die Mäuslein wieder in die Wohnungen der Menschen. Heute raschelte es bei uns im Papierkorb. Und gestern hat sogar eine beim Buben am Schulunterricht teilgenommen. Unterm Klassen schrank saß sie, und wenn ein Kind die Antwort nicht wußte, dann hat das kluge Mäuslein: „Piep!" gerufen. Also, das Interesse für die Mäuse ist jetzt da und erst recht für ein Mäusebilöerbuch von Sixtus. Denn der nimmt die Kinöerphantasie an die Hand und läuft mit ihr spazie ren ins Mi—ma—mäusemürchenland. Daß es ba nicht so grau und dunkel zugeht wie sonst bei Mäusens, versteht sich von selbst. Schön und bunt und hell und lustig ists da und fast wie bei Menschen. Wärs sonst ein Märchen? Könnts sonst das Kind liebhaben? Schenkts ihm und ihr werdet sehn, wie stchs freut! Hilde Deubner. Albert Sixtus: Schaut herein, das ist sein! Lustiges Tierbilderbuch. Verl. Leipz. Graphische Werke, Leipzig C 1. 1,50 Mark. Der niedrige Preis ermöglicht es, daß jeder seinem Kinde solch prächtiges Bilderbuch schenken kann. Denn Six tus ist der beste Kinderbuchdichter der Gegenwart. Seine Ge- dichtchen schreiben sich alle gleich ins Kinderherz hinein, weil er jedem Verse, und sei es dem kleinsten, seine Seele einhaucht. Hans Greinke hat sehr schöne, große, farbensatte Bilder dazugegeben, er weiß wohl, wie Kinder augen schauen. Zum Schlußbild dieses Buches, dem Reh bild, hat Sixtus dies gedichtet: „Heller Weihnachtsglockenton Läutet übers Land. Christkinds Rehe warten schon Hier am Waldesrand. Ei, wie werden sie dann traben, Hopp, auf schlanken Beinchen, Mit dem Schlitten voller Gaben Bis zu dir, mein Kleinchen!" Ja, bis zu dir! mit diesem Buch! H. D. Berichtigungen: Im Gedicht der Mensch (Nr. 23, S. 359) muß es nach der 13. Zeile heißen: „Ist unser Glück". — Ferner wolle man in der Buchbesprechung: Drei Lieder nach Gedichten Wilh. v. Polenz' (Nr. 24, S. 384, 12. Zeile) lesen Borwurf, nicht Vorbild.