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Nr. 26 Gbsrlausitzer Helmaizsltung 4S Der Borsitzende der Vereinigung, Herr Oberlehrer i. R. S ch ö n e - Löbau, hieß vor allem den Vortragenden will kommen und erteilte ihm hierauf das Wort. In 1^ stün diger fließender und recht verständlicher Weise machte er die zahlreichen Anwesenden mit seinem Thema an Hand vieler Lichtbilder vertraut. Bon der älteren Steinzeit aus gehend, die er eingehend behandelte, ging der Vortragende auf die mittlere Steinzeit über, deren Zeitdauer man von 12 000 bis 4000 v. Chr. ansetzte, um alsdann die jüngere Steinzeit zu behandeln. Interessant waren seine Ausfüh rungen der Bronzezeit, die man von 2000 bis 800 v. Chr. hatte. Er streifte sodann die Eisenzeit (800 bis 400 v. Chr.), die römische Kaiserzeit 400 bis 1 v. Chr. und die Wenden zeit (600 bis 1200 n. Chr.). In seinen weiteren Ausführun gen besprach er bann die Sklavenzeit und führte die An wesenden mit Hilfe der Lichtbilder, um den Vortrag ver ständlicher. zu machen, durch die vorgeschichtliche Ver gangenheit unserer Heimat. Der Vortrag wurde mit gro ßem Beifall aufgenommen. Nach einigen kurzen geschäft lichen Mitteilungen durch den Vorsitzenden der Vereinigung wurde mit Dankeswvrten an den Herrn Vortragenden der interessante und sehr lehrreiche Abend geschlossen. GeorgKrautwurst» Bautzen Wsactisollsc Ersbsn 2 (8c>ks Stsinstn), 8s'cnimt2815 8c!sctigciogtcscnclscl?sc:tiissngslsgsniisiisn Vsccmttswng bsl Lcuoctstücks-Zln- onci Vscllsotsn blypotbsksobssLtisttun gWIW8» Spontsntikel t-sclenkSsirlung I-susnsedadsn 10 Aeberlcmsitzer Brief Christkiudlsunntg 1929. Mei lieber Kvrle! Du meßt wull a dr Stoaöt gvarne, woas a Brenn- koalender is? Dvas is kee Koalenöer vu vurgn Juhre zun Verbrenn — nutwendg wärsch. Doas is a Koalenöer, dann de Urtsbehvröe ufstellt und 'n Monde vierschreibt, wie ar ze schein'« Hoat. Dvas is a Vertrag zwischn 'n Strooßn- loampm und 'n Monde. Lach ue! 's gibt ficke Verträge a ganz Deutschland und o mit Deutschland. Doaßch dr Mond n» moanchmool ne su retfinn koan, doas koau mern ne su iebl nahm, weil dar moanchmool a Braat — nee, ich meene, weil dar moanchmool Wulkn vern Kuppe hoat. Aber de Strooßnloampm, die do anne ganz verständge Drfin- dung sen tun, die mächtnch do a dann Vertrag, a daun Brennkvalenöer reifinn. E, Gntt behitte! Die brenn v, wenns no Tag is oder wenns schunn Tag is. Aber wenns paichfinster is, öv brennt moanchmool ue anne eenzge. Doas lait aber ne a dann, dvas lait an Monde, weil dar vu raichtswaign ze schein hoat. Jtz woarch dr amool a er Ecke vnn Dürfe, wu ne grvade de Äberschtn verkehr» tnn. Is wvar im sechse rim, nee im achtzn rim, do wulltch mit menn sechsjährgn Majöl heemgiehn. Doas woar dr cefach ne ze machn, sn finster woarsch und 's Mäjdl toatch fertn. Do hoa'ch nv gewvart't und weeß dr hule, do woar drno im dreivirtl siebm rim Licht gemacht wurn. Heemzu hoa'ch menu Majdl drzählt, üoaß de Strooßn loampm ungefähr zwee Stunn Zeit brauch«, bis se de Dummheet vun Moude eigesahn hoann. — Nee, doaßch ue lüge! Doas hoa'ch menn Majdl ne dr- zahlt, doas hoa'ch mer ock su gebucht. Menn Majdl hoa'ch gesojt, doaß.su finster senn mißte, doaß de Christkindl ne gesahn würdn, wenn se Zeug eikeefm giehn. Na dvas Christkindl! Dies Juhr hoatchs de Seidnflurstrimpe ganz granatg verkleckert und bespritzt und 'n Schnuppm hoats o gekrigt. 's is aber kee Wunder ba dar Poantsche. Und wenns su gejvit werd) denn 's is immer No su, doaß ba uns is Christkindl „gejoit" warn muß. Is gibt aber ne ock ee Christkindl —, do gibts an ganzn Haufm und die senn vur Weihnachtn immer unterwaigs, wenn se a poar Pfenge Geld an Fingern merkn und sahn immer, wu's an billgstn is und wu se an bestn kumm. De Schimmcher und Scheenbarger Christkindl und de Friederschdurfer und Aberschbächer Nupperche foahrn noa Leebau. Hoaste Be kannte a Leebau, do erfährschte, doaß de Leebauer no Gerltz foahrn tun und de Gerltzer — su is mer gesojt wurn — foahrn no Breslau. Doas is de natierliche Jmkehrung dr Urtsklossnurönung vu dr Besulöungsrefurm. De Rup- perschdurfer loofm amende no dr Eiwe und de Eibschn machn uf Gierschöurf, no Filippsdurf oder no Rummorch. De Uderwitzer machn no Zittau rei und de Zittauer no Gerltz. Woas aber richtge Geschäftsleute senn tun, die a Drasn ze tun hoann, die keefm glei a Drasn ei, woas Christkindl brauchn tutt und drheeme regn sich uff, doaß de Christkindl ne ban Eiheemschn koofm tun. Aber na an Christkindlsunntge warn oalle no woas Ins. Und drno gibts o anne Hard sicke Manner, die'ch ne viil örimhürm, eikeefm ze giehn und die besinnch irscht 'n Hellgoobd, dvaß se no fir de Frvc anne Schirze oder vern Jungn anne Trumpete koofm wulltn. Sunst liffm se no währnd dr Christnacht rim und joitn an eegn Dürfe no fix a bissl is Christkindl. Do hoann se aber doas Juhr vu oamtswaign viergebeegt. De Muttr hoat aber die vurnahmn Geschenke fir de Kinör schun ieher besurgt und ieberoall hie verstackt und woas Hermvann, dr Gruße is, dar hoat se lange schun ausgestankert und weeß woas fer ihne is. Weihnachtn is jn a dr Hauptsache fer de Kinder,- öc Ahln hoanns do nenne sn wichtg drmit. Woas senn muß werd gekooft, wenns senn muß. Su rüön de Leute, 's is ne immer su. Aber doas is wuhr, wu Kinder senn, do is orscht a richtges Weihnachtn. Miech koanns ock verdrißn, doaß de Geschenke fer de Kinder immer grußoartger senn missn. De Kindr tütn doas ne verlangn, wenn ses ne ieber- vall und ba jeön andern Kinde sahn tätn und wenn de grußn Leute, woas de Spielzeugfoabrikantn senn tun, ne immer vuruahmere Sachn ausheckn tätn. Und wenn de drno de Kinder mitn Puppn, Kinöerwajnln und Pfaarn schpielu sihst, öv kvannste gvar ne vill sozivaln Unterschied wegkriegn. Dvas is doas eenzge Gute drbei. A mvanchn Häusern koannste ver Weihnachtn siehre lange Licht sahn, bis im zivelfe vdr ees a dr Nacht, und moanchmool is, vals wenn de Nubbr 'nander nischt druffe loassn tütn. Do werd amool rausgeguckt und gesahn, ob Rtchtersch Guttlieb o noa leuchtn tutt und do denkt Hampls Emil, doasse o no a bissl wettr a dann Gartlzaum machn koaun, dar imm Christboom rimkumm füll. Guttlieb baut nämlich anne sicke Sandmihle, die 'n Christboom treibm füll, wie arsch ba AWerts Uvarln vurn Juhre gesahn hoat. Woas Bargersch Grutzer, dr Paul, is, dar baut fürr sei Majdl a richtges Puppmhaus, ar hoats Guttliebe drzahlt, und do macht a dar Ecke banohe a jeder su woas. Balzersch Willy hampercht fürr senn Jungn a an Loastauto rim — ar wills falber machn, weil fürr dann Karln nischt ne feste gennngk sen koann.