Volltext Seite (XML)
nicht nur die Heranwachsende Jugend, sondern auch die Alten, die nach Abklärung ihres jugendlichen Tatendranges allen Bucherzeugnissen dieser Gattung mit einer gewissen Skepsis gegenüberstehen. Das neue Werk von Richard Bla sius ist ein wertvolles Kulturbild und darf auch vom künst lerischen Standpunkt willkommen geheißen werden. Bruno Reichard. * Der junge Fritz, Friedrichs des Großen Weg zum Thron. Verlag Neufeld L Heniüs, Berlin SW. 11, Grotz- beerenstr. 94. In Halbleöer M. 6,—, in Ganzleinen M. 4,80, in Broschur M. 3,—. Willy Norbert, dessen historische Romane große Anerkennung und Beachtung gefunden haben, legt uns sein neuestes Werk vor. Die Art, in der der Dichter seine Fi guren schildert, zeugen von tiefgehender Kenntnis, von jahrelangem Studium und von einem feinen, bis in die Einzelheiten gehenden tiefen Empfinden. Die Jugend Fried richs des Großen steht unter einem unseligen Stern. Schwere Kämpfe, die der von frühester Jugend an selbst ständige Knabe mit dem Vater zu führen hat, bedingen harte Entbehrungen, und der durch alle Kampfesphasen zwischen Vater und Sohn hinöurchgehende Kronprinz findet erst nach seiner Thronbesteigung die Ruhe und Sicherheit wieder, die zur Regierung des damals in schweren Krisen befindlichen Preußens notwendig war. Diesen hochdrama tischen Lebensabschnitt Friedrichs des Großen spiegelt der Roman in unerbittlicher Wahrheit und mit einer Eindring lichkeit wider, mit der nur ein Dchter, der zugleich hervor ragender Historiker ist, zu schildern vermag. Das große, teilweise hier zum ersten Male verwandte historische Mate rial wurde in jahrelangen Studien langsam Stück um Stück erarbeitet und zu diesem packenden Kunstwerke vereinigt. * „Das Christkindlspiel aus dem Vöhmerwald," Nach alten sudetenöeutschen Überlieferungen, bearbeitet von Fried rich Jaksch. Nachwort und Musikdurchsicht von Walther Hensel. fZehn männliche und zwei weibliche Spieler.) Buch 1,75 Mk., Rolle 1,50 Mk. Bühnenvolksbund-Verlag, G. m. b.H., Berlin 1929. Ein inniges, volkstümliches Hirtenspiel, das so ganz von der religiösen Tiefe und von dem Melodienreichtum unserer deutschen Vorfahren im Sudetenlande zeugt. Es ist eine sehr glückliche Entdeckung, die neben das „Ober- uferer Paradeisspiel" ein mindestens ebenso schönes, aus bauernhafter deutscher Volksart kommendes Weihnachts spiel hinstellt. Nicht nur für Sudetendeutschland, sondern für den ganzen deutschen Osten und Süden, besonders auch für Österreich ivird dieses Singspiel eine an alte Spiel- und Liedkultur anknüpfende starke Bereicherung für die volkstümliche Bildungsarbeit bedeuten. „Die Auffüh rung selbst kann im äußersten Falle ohne jegliche Zutat bloß mit Gesang fja sogar mit Verzicht auf die Zwei stimmigkeit) vor sich gehen, soweit nicht durch den Wort laut des Stückes Hilfsmittel wie Pfeifen, Pauken, Trom peten gefordert werden." (Aus dem Nachwort von Walther Hensel.) Nicht nur die spielfrohen Gruppen der Jugend bewegung und der neuen Singbewegung, sondern auch die sing- und musikfreuöigen Vereine werden dieses wert volle kleine Weihnachts-Oratorium freudig begrüßen. Unsere Leser machen wir auf ein Buch aufmerksam, das in keinem Hause fehlen sollte. Es ist dies das „Kleine Staatsbürger-Lexikon", das alle rechtlichen und staats bürgerlichen Angelegenheiten behandelt, die jeder Staatsbürger unbedingt wissen muß. Was sonst aus einem Dutzend Bücher mühselig zusammengesucht werden muß, ist hier in einem Buch zu finden. Es ist behandelt: Zivil- und Strafrechtliches, Ber- waltungs- und Berfassungsfragen, das gesamte bürgerliche Recht, Steuern und Zölle, Klage und Prozeß, das Gewerbe s wesen, Handel und Verkehr, Geld-, Bank- und Börsenwesen, Ehe- und Testamentsfragen, Schulwesen und Berufswahl, die soziale Gesetzgebung, Post- und Eisenbahntarife, Gerichts- und Anwallsgebühren, Einwohnerstatistik, Rundfunk und Luft schiffahrt, Heer und Marine, Versailler Vertrag, Völkerbund usw. usw.; außc.dem enthält das Bnch interessante statistische, geographische und astronomische Angaben. Das einzigartige Buch, das nur 3 Mark kostet, kann durch alle Buchhand lungen oder direkt vom Verlag A. Vollmer, Münster i. W., bezogen werden. NütHtttryes SrsedyofüiSyN. Mondensilber geistert durch die Birken Und umzittert weißen Leichenstein, Während irgendwo im Totenhain Traumverloren müde Vöglein zirpen. Sternengolö irrlichtert um die Grüfte Und gespenstisch bleich der Grabmarmor Zwischen schlanken Stämmen grau hervor — Totenhügel atmen Blumendttfte. Und ein Lüftchen hebt sich wild und leise. Flüstert durch das Reich der Friedensruh Allen Schläfern rasch ein Grußwort zu Und fliegt weiter dann auf seiner Reise. Heimlich winkt durchs hohe Bogenfenster Lampenschein vom Totengräberhaus — Schwirrend flattert eine Fledermaus, Wie die Botin nahender Gespenster. Und die Uhr vom stillen, kleinen Orte Kündet dumpf und schwer mit erznem Mund Den Beginn der großen Geisterstund — Schaudernd eil ich heimwärts durch die Pforte. I. Nußbaumer. L«faM-Veser«er Laßt -re sveVlsmftheo SeSmat-SekSiMS nicht n-w rn -em Lefezresel M-utteeen. - Ms -en Slnzel - De)Äg Antes -en KMgtte-een Neu erschienen: GefOtivtei» a«» etner «eine« «epuvltt Verfasser Franz Rösler, Schirgiswalde Preis 1.50 Mark Zu beziehen durch die „Oberlausitzer Heimat-Zeitung". Unserer heutigen Nummer haben wir einen Prospekt der bekannten Buch- und Zeitschriftenhandlung Ernst Kunze, Dresden-Radebeul, Carolastratze 2—4 betreffend die illustrierte Zeitschrift „Das kleine Familienblatt" beigefttgt. Diese be liebte Familienzeitschrift erscheint bereits im 11. Jahrgang und bringt neben Romanen der bekanntesten Schriftsteller hauswirtschaftliche und gesundheitliche Plaudereien, Rätsel, Anekdoten usw. Trotz des reichen, anerkannt guten Inhaltes kostet ein Heft bei Zustellung nur 20 Pfg. Die Bestellung eines Jahresabonnements kann bestens empfohlen werden.