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moanu, ich koanii doas „a de Hiehe guckn" nemie ver- trojn. Nu hoa'ch no oalles unn rim reene ze machn. Nee, hirrt ock, wie mein Ziegn bläkn! Seit ock schtille, Hippl, ich gay euch glei woas ze saufm! Zunn Bäcker mutz'ch o uo fix loofm. De Anna is ju durte, aber 's is mer ock, doaß se mer de Kuchchn ne vertauscht. Ich hoatte groade no a bisst Ouoark ieberch und do macht'ch no a Blaazl drzu. — Ich kunnte ne amool Pfteckl reisteckn, su fix mußte 's giehn. Hoaste dei Maidl mit? — Murn schick'ch dr a Streefl riebr, doaß drn wingstns kustn kinnt." — Drno giehn mer ze Domasse frojn, ob Emil drheeme is. — Vurr dr Haussiere tratn a poar Gänse rim, de Schnoabl su schräg a de Hiehe gerackt, guckn os wie zer Diere rei, schnoattern su sachte fer sich hie, tratn su langst« no dr Hausecke zu, guckn sich falber oa — guckn'ch wieder im — schnoattern wieder su a bissl. — Jrscht woaru se dreie, nu senn se zwee. Eene hoann se reigehuhlt und die kimmt ne wieder raus, die kimmt ne wieder — — Wu Emil is? „Ich hoa'n no a bissl Beibste jBeifuß) zurr Richter-Louisn geschickt, die hoat su vill an Gartl stiehn und ich brauchte groade woas zer Goans a de Pfoanne. Nu kimmt ar ne heem, dar ahle Dinkerch. Wu werd ar denn senn oals an Kratschn. Wenn ar nur mir enn Handgrief machn soll, do siht ar, doaß e furtkimmt." Su res'niert de Hermine, 'n Rook hoat se vurne ruff- gebunn und hinn is ar an Virtl Meter länger. — Doas is ban Woaschn su. Su is jo o die neue Mode, die itz firr de vurnahmn Doamn aus Paris gekumm is: vurne kurz und hinn a Schwanz droa. Wahrscheinlich wulln die Oart Weibsn nu o wieder oafangn ze woaschn. — Na, mir warn 's 'n Emil sojn giehn, doaß ar heemkumm soll. Sieh ock, durt kimmt groade Kloß-Hermoann ba Wiednersch raus und hoat tichtg eigekooft. A Brut hoat ar o untern Oarme. Doas is a Biersichtger,' denn is koann poassiern, doaß — wenn dr Moann an Feiertag» anne Schniete assn will —, doaß do kee Bissn Brut an Hause is. Ban Bäcker hoann se o kees und de Froe spricht: „Du brauchst ock Kuchchn assn: aber woas werd's denn sein? Do hoaste gestern Obd wiedr rimgesuffm und nu stiht dr doas ne oa, woas do is. Ban Kratschn do bann se no Budn uff: de Reitschule is bale fertg und de Jungn zankn'ch schunn rim, ba wechchn Pfaare se schirgn dirfm odr eb se goar untern Reitschul- dache an Stangn loofm kinn. Richtg! An Kratschn sitzt Emil und hoat de Gruße ieber dann Wirrwoarr, dar dr heeme is. Dr ganze Stvammtiesch sitzt vuhl und Neum'n's- Guttlieb erzählt, doaß ar'ch beinoahe de Voaterbänder ausgedahnt hätte, wie ar mit senner Ahln 's Koannepee rausgeschoafft hätte. Na, mir setzn uns drzu und drno werd vu woas andern geredt. 'n Emil soin mersch drno später, doaß seine Froe ganz nutwenvg 'n Beibst brauchn tutt. — Kirmst is immer sichre schiene und wenn's Water ne fahlschlät, do is se irscht raicht schiene. Woas do su fer Leute mit'n Autobusse und mit dr Boahn oakumm tun und woas do fer Kuchchn oabnds wieder furtgeschoafft werd, do koannste dir goar kenn Begriff machn. Ihr a dr Grußstoadt macht euch ieberhaupt keene Gedankn ieber de Kirmst a dr Lausitz, sunst tätn se vu Drasn har mieher Ziege foahrn lussn. Denn 's is dr nischt, wenn de Menschn mit dann vuhln Magn su gedrange stiehn missn. Stell dir su anne Boahnfoahrt vier, wenn dr Hosnbunö su spoannt, weil de ze vill gegassn und getrunkn hoast. Do mußte ock zu dann Leutn, die dich su quetschn tun, sojn: is käm dr su weech a de Hiehe. Do werschte schun mieher Ploatz kriegn. — Doas is dr Bulksgesundheet goar ne dienlich, wenn de Leute au Autobusse oder a dr Boahn su zesoammgequetscht warn: do kennt» se wirklich enn mieher foahrn lussn. 's is doch nemie wie frieher, wie's a dann ahln Verschl heeßt: Wenn Kirmst werd senn, wenn Kirmst werd senn, Do schlacht mei Bvadr an Book, Do tanzt de Muddr, do tanzt de Muddr, Do woackelt dr rute Rook. Itz werd ne ock a Book geschlachtet, baleibe, behitte! Und su a ruter Wullerook woacklt ban Tanzn o ne ock. — Itz tun se sich abm vill mieher ieber de Kirche frän, doaß se die domvols ver hundert oder zweehundert Juhrn schun eigeweiht hoann: destrhoalbm tun se o nu 'n Kirchweih tag richtg feiern. Wenn Kirmst werd senn, wenn Kirmst werd senn, Do kriggt de Muddr an Hutt, Do knurrt dr Voadr, do knurrt dr Voadr: Dr ahle wär no gutt. — Wenn Kirmst werd senn, wenn Kirmst werd senn, Do giht mei Voadr no Biehm, Do zücht de Muddr, do zücht de Muddr: Doas tät sich ne geziehm. Na, wenn de Kirmst verbei is, do is, ols wenn nischt ge- waast wär. Aber mir machn's su, wie 'ch dr schrieb. 's werd'ch ne renn! Bill kirmst-duftge Griffe vu denn Überlauf itzer. Nachrichten aus der Gberlausitz Bantzen, 16. Oktober. Die 600 jährige Wieder kehr der H u s s i t e i»»st ü r m e beging Bautzen am Mon tag abend in Form eines Festabends, den die Gesellschaft für Vorgeschichte und Geschichte der Oberlausitz im Saale des Hotels „Weißes Roß" veranstaltete. Neben einer zahl reichen Zuhörerschaft aus allen Teilen der Bevölkerung konnte der stellv. Vorsitzende, der bekannte Geschichtsfor scher Dr. Frenzel, zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Der Männergesangverein „Sängerbund" gab der Veranstaltung einen harmonischen Rahmen. Er sang die beiden Lieder „Muttersprache" und „Wo gen Himmel Eichen ragen", die dem Charakter des Abends angepaßt waren. Eine Dich tung von Lehrer Erich Klausnitzer-Bautzen, vorgetragen vom Schauspieler Martens vom Bautzner Stadttheater, stellte dar, wie verschiedene Dichter den Hussitensturm und besonders die Tat des Stadtverräters Peter Pretschwitz be handelt haben würden. Die Dichtung hinterließ einen nach haltigen Eindruck. Den eigentlichen Festvortrag hatte der Kamenzer Stadtarchivar Dr. Stephan übernommen, der für den erkrankten Prager Universitätsprofeffor Postri eingesprungen war. Er betonte, daß eigentlich Prof. Dr. Jecht-Görlitz der berufene Redner gewesen wäre und kenn zeichnete dann zunächst die religiösen, national-tschechischen und sozialen Ursachen der Hussitenkriege. Er schilderte ein gehend den Verlauf der verschiedenen Husstteneinfälle, unter denen besonders die Süd- und Ostlausitz schwer zu leiden hatten, und würdigte weiterhin die Bedeutung, die die festen Plätze von Zittau, Görlitz und Bautzen, die von den Hussiten mehrfach vergeblich belagert worden waren, für die endliche Überwindung der Hussitennot gehabt haben. Zum Schluß wies Dr. Frenzel noch auf Funde aus der Hussitenzeit hin, die im Kirschauer Museum ausgestellt sind. Cunewalde. Starkes Befremden erregte es hier, daß der Stadtrat zu Bautzen die N e u v e r p a ch t u n g der Berg wirtschaft auf dem Czorneboh öffent lich ausschreibt. Da die Bewirtschaftung in den Händen eines bewährten Wirtes, des Sohnes von Vater Kalauch, liegt, müßte man denken, daß die Stadt einen Wechsel gar- nicht in Erwägung zieht, wenn sich auch nur einigermaßen eine Verhandlungsbasis mit Herrn Kalauch findet. Es kann unmöglich im Interesse der Stadt Bautzen liegen, dieses Lokal, dessen schlichter Baudencharakter seinen Hauptanziehungspunkt bildet, in Hände kommen zu lassen, Sie mit der alten Tradition des berühmten Berglokals brechen. Auch der Familie Kalauch ist man wohl diese Rück sicht schuldig.