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Vorträge abzuhalten. Hierfür soll besonders geworben wer den. Die Vorträge sind öffentlich und hat jedermann gegen ein geringes Eintrittsgeld Zutritt. Trotz hoher Unkosten sind folgende Veranstaltungen geplant: Im Monat Novem ber ein Theaterabend des Dtlettantenvereins „Thalta"- Reichenau- im Monat Januar ein Vortrag des Kapitäns Finke über „In Schnee und Eis von Südamerika"- im Monat März oder April ein Vortrag von Lehrer Richter- Seifhennersdorf über „Eine Osterfahrt nach Tunis" und weiter noch ein Vortrag von Kauschka-Reichenberg über ein Alpenthema. Sobald die endgültigen Bortragszeiten festliegen, erhält jeder hiesige Verein einen Durchführungs plan zugestellt. In der Hoffnung, daß diese Neneinführung allseitig Unterstützung finden wird, hat der Verein keine Kosten und Mühe gescheut und verbürgt mit dem vor genannten Programm für eine angenehme und inter essante Unterhaltung im kommenden Winterhalbjahr. Wegen einer beabsichtigten Wegeverlegung im Hinterdorfe werden die Vertreter im Verkehrsausschuß die Angelegen heit vorbringen. Ein nach Zittau verzogenes Vereinsmit glied hat sich in liebenswürdiger Weise bereit erklärt, die Vereinsbeiträge von den Mitgliedern in Zittau einzukas sieren. Dankend nahm man das Anerbieten an. Die Kosten für eine angebrachte Wegestange hinter dem Grundstück des Professors Stöbe wurden bewilligt. * Srvlrgrvereln LunelvaKle. Der Gebirgsverein für das Cunewalder Tal stattete am Sonntag, dem 22. September, den Königshainer Ber gen einen Besuch ab. Trotz kühler, stürmischer Herbstwitte rung hatten 11 Damen und Herren in wetterfester Ver packung sich aufgemacht, um über die Talheimat hinaus ein schönes Stückchen Lausitz zu durchwandern. Mit dem Zuge ging es über Löbau nach Reichenbach. Da alle der preußi schen Sprache mächtig waren, entstanden keine Grenzschwie rigkeiten. In denkbar bester Laune stiefelte die kleine Schar durch die Stadt in Richtung Mengelsdorf. Von hier ge nossen wir schon einen prächtigen Rundblick. Unmittelbar vor uns lagerten die flachen Kuppen der Königshainer Berge. Im Rücken thronten Rothstein und Löbauer Berg auf der Lausitzer Landschaft- der dunkel-bewaldete Zug der Hochstein—Czornebohkette schaute grüßend herüber. Fern am südlichen Horizonte stach das Panorama des Jser- gebirges, der Lausche und des Tannenberges gegen den klaren Herbsthimmel ab. Schöne Heimat! Die Wanderlust steigerte sich zusehends. Was störte uns die heulende Winds braut! Über das Vorwerk Löbensmüh und die mächtige Wundererle erreichten wir den Kämpferberg. Es spazierte sich herrlich auf weichen Pfaden am Hange des dicht bewal deten Bergrückens entlang. Aus dem Mischwald leuchteten golden und purpurn die Farben des beginnenden Herbstes. Weithin dehnte sich nordwärts das Flachland, das sich längs der sächsisch-preußischen Landesgrenze erstreckt. Nach einstündigem Marsch sahen wir den Hochstein, das Ziel des Ausfluges, auftauchen- kampflos wurde der Berg genom men. Kaum zwei Stunden waren wir in gemütlicher, müheloser Gangart gewandert. Alle erstaunten über die wildromantischen Steingebilde und schichtenförmigen Fels kegel, die die höchsten Erhebungen des sog. Königshainer Gebirges krönen. Ganz eigenartig schöne Quadergruppen und Trümmerblöcke zeichnen den Teufels-, Fürsten- und Hochstein aus. Aus uralter erdgeschichtlicher Vorzeit sind Gletscherbecken in den unförmigen Steinplatten als Er innerungszeichen zurückgeblieben. Die meisten Gebirgs- vereinler hatten keine Ahnung gehabt, daß hier in dieser Gegend so prächtige Wanüerziele lagen. Infolgedessen hat sich der Ausflug in jeder Hinsicht gelohnt. Nach kurzer Rast in dem gastlichen Einkehrhaus, wo vor den Fußwanderern schon einige Mitglieder per Motorkraft eingetroffen waren, erfolgte der Abstieg nach dem Bahnhof Königshain. Die hohen Geröllhalden und Steinbrüche, die mächtigen För derbahnen und unermeßliche Vorräte behauener Steine er regten viel Interesse. Die private Kreisbahn Weißenberg— Görlitz brachte uns in Kürze in die niederschlesische Metro pole. Ein gemeinsamer Mittagstisch vereinte alle im Block haus. Ein geplanter Rundgang durch die Geschäftsstraßen und Sehenswürdigkeiten altertümlicher Baukunst mußte leider infolge eines eintretenden Regengusses unterbleiben. Vorüber an der majestätischen Landeskrvne trug uns die Eisenbahn nachmittags nach Löbau. Nach einem Abstecher auf den Honigbrunnen am Löbauer Berge vereinte ein ge mütliches Beisammensein etwa 20 Mitglieder im Bahnhof. Sehr befriedigt kehrte das lustige Völkchen mit dem letzten Zuge nach Hause zurück. Ein neues Stückchen Erde war uns bekannt geworden, der Horizont hatte sich geweitet. Vor allem aber ist der Wandergeist rege geworden. Möge er noch oft die Gebirgsvereinler zu froher Fahrt in der enge ren Heimat oder in die Ferne geleiten. Berg-Heil! Schöne. * rs. aruirchrr Wanüettag in liönigriel» a. k. am 31. August und 1. September Auf Einladung des Gebirgsvereins für die Sächsische Schweiz wohnten dem Wandertag drei Vorstandsmitglieder der „Lusatia" und außerdem noch ein Mitglied der „Saxo- nia"-Großschönau bei. Es war dies wohl das erste Mal, daß die Lusatia bei einer gesamtdeutschen Wandertagung vertreten war- und auch diesmal nur, wie schon gesagt, als Gast. Die Tagung zerfiel in eine besondere Jugendtagung, eine Wegemeistersitzung und die eigentliche Hauptversamm lung. Wie ist die Jugend für unsere idealen Bestrebungen zu gewinnen? Diese Frage bewegte die Versammlung. Eine Lösung konnte leider noch nicht gefunden werden. Ein anderer wichtiger Tagesordnungspunkt behandelte die Ver bandszeitschrift: Das Wandern. Hier war das Ergebnis schon erfreulicher. (Die Verbandszeitschrift ist auch ein ern stes Problem der Lusatia.) Ferner standen n. a. im Mittel punkt der Verhandlungen die neuen Reichswanderwege. jDas Lusatiagebiet berührt der West-Ost-Weg.) Im all gemeinen konnte man aus den Verhandlungen den Ein druck gewinnen, daß der Verband deutscher Gebirgs- und Wanüervereine noch nicht das Ansehen genießt, das ihm als Spitzenverband eigentlich zukommt. Das liegt einmal daran, daß ihm große Verbände noch fernstehen jauch die Lusatia!), und daß zum andern ihm die Geldmittel zu einem entsprechenden Auftreten fehlen. Gerade dieser letzte Punkt erregte eine lebhafte Aussprache, deren Ergebnis nicht allgemein befriedigen konnte. jDie Lusatia wird sich auch mit der Frage des Anschlusses an den Spitzenverband zu beschäftigen haben, ferner mit der Jugend- und Zeit schriftenfrage. M. K. 0»» kitkrsnris kür L.susngnsden 10 Georg Krautlvurst »Batiken LVsnciisober Srsbsn 2 (Lcks Stsinstr.), ^srnrul281S Qlslligungüsmllsrksciitssngsisgsniisitsn Vsrmittslung bsi Lruncistücks-^n- null Vsrksuisn ü^pothskvnbssLiisflun