Volltext Seite (XML)
aus betrachtet, durch welche er als Torbau mit dem eigent lichen Schloßgebäude verbunden war, wird sich angesichts seines baukünstlerischen Wertes, wie er sich namentlich in der Sicherheit des architektonischen Gefühls, niit der hier mit einfachsten Mitteln der schloßartige Charakter heraus gearbeitet worden ist, ausspricht, nur mit Bedauern mit der Tatsache abfinöen, daß dieses Bauwerk in utcht mehr langer Zeit wegen der Hohen Kosten seiner Wiederherstellung nicht mehr vorhanden sein wird. Daß es aber auch jetzt noch in seinem morschen und gebrechlichen Zustande das Auge des Beschauers unwillkürlich auf sich lenkt und fes selt, ist das beste Zeichen dafür, daß es von Meisterhand geschaffen worden ist. Ein Kaffeestündchen im idyllisch gelegenen „Gasthaus zum Mandautal" und der Rückweg durch das Roschertal zur Bahnstation Herwigsdorf bildeten den Abschluß der ge nußreichen, einer der schönsten Stätten heimatlicher Bau kunst gewidmeten Wanderung. * vir cattafadm «ruppr u e hatten sich am Freitag, dem 4. Oktober, bei Schiffner-Zittau ein Stelldichein gegeben. Die Zusammenkunft diente haupt sächlich dem Austausche von unterwegs gemachten Aufnah men und der Besichtigung des für den lieben Führer aus dem Zipser Lande bestimmten Prismenglases, das den selben bei seinen künftigen Wanderungen an seine erste größere Führung erinnern soll. Ein lebhafter Schrift wechsel mit demselben hatte bereits seitens einiger Teil nehmer stattgefunden, der zur Verlesung gelangte. Bei ge meinsamer nur schöner Erinnerung vergingen die Stunden im Fluge. Noch einmal durchwanderte man im Geiste all die herrlichen Punkte der Tatra, manch eine lustige Be gebenheit wurde noch einmal erwähnt und die leuchtenden Augen bewiesen, daß diese Zusammenkunft eine zwingende Notwendigkeit gewesen war. Mau dankte vor allem Herrn Kretschmar, welcher sich für das Zusammenkommen der Tatrafahrer dieser Gruppe sowie durch die Besorgung des Fernglases verdient gemacht hatte. Eine neuerliche Zu sammenkunft wurde für Freitag, 18. Oktober, beschlossen. vlr ri. ZMerftauptvelrammiung aer „zaxsnia" in glorrEönau fand am 24. September statt. Der Vorsitzende, Herr Schul leiter Werner, eröffnete die gut besuchte Versammlung und gab zum ersten Punkt der Tagesordnung, Jahres- und Kassenberichte, den Vorstandsmitgliedern und Abteilnngs- vorstänöen das Wort. Der Jahresbericht wurde von Herrn Oberpostmeister Zschiesche erstattet, der seinem Berichte die Mahnung voranstellte: „Werbt neue Mitglieder für unsere Saxonia!" Im einzelnen hat sich die Mitgliederbewegung wie folgt vollzogen: Bestand um 30. September 1928: 412, aus geschieden durch Tod 11, ausgeschieden durch Wegzug 12, auSgeschieden freiwillig (leider) 18, zusammen 41, dagegen Neueintritt 48, mithin jetziger Bestand 416. Die Vereins geschäfte sind in 7 Vorstanüssitznngen erledigt worden. Die Vortragstätigkeit im Winterhalbjahr wurde wieder durch zahlreichen Besuch von den Mitgliedern wie auch von Gästen unterstützt. Ebenso haben an den Wanderungen im Sommerhalbjahr außer Mitgliedern auch regelmäßig Gäste daran teilgenommen. Es hat sich sowohl im Winter- wie im Sommerhalbjahr die Notwendigkeit ergeben, eine Zu gabe zu bieten, und daß damit kein schlechter Griff gemacht worden ist, bewies der Besuch der „Minna von Barnhelm^ mit 730 Personen. Außerdem wurde der Einwohnerschaft am 9. und 10. März die „Schcnan"-Sammlung zugängig gemacht und damit eine Ausstellung unseres heimischen Kunstmalers Hentschel verbunden, welche von insgesamt 430 Personen besucht war. Das Sommerhalbjahr brachte als Hauptzugstück die zweitägige Reise nach Prag und ins „Böhmische Paradies" mit 88 Teilnehmern und das Hut berg-Konzert mit 500 Besuchern. Die durch die verschiedenen Einzelveranstaltungen erhofften Folgerungen, nämlich ein engerer Zusammenschluß aller'Ortsvereine, welche als Kul turträger zu gelten haben, ist leider nicht erfolgt. Hinsicht lich des Vortragswesens ist aber mit einem anderen Kul turfaktor der Nachkriegszeit ein engerer Zusammenschluß erzielt worden, ja die Vereinigung ohne Mitglieder, die „Volkshochschule", ist ganz in der „Saxonia" aufgegangen, d. h. die „Saxonia" nimmt die Ziele der Volkshochschule mit wahr und die Borträge werden künftig unter dem Doppelnamen „Volkshochschule — Saxonia" geboten wer den. Herr Oberpostmeister Zschiesche hob hervor, daß der Museumswart Herr Dreßler unter vielen Opfern an Zeit die „Schenau-Sammlung" fachmännisch in guten Zustand versetzt hat und dankte ihm herzlichst für die Muhe und Arbeit. Das Museum ist durch Ankauf verschiedener Mün zen bereichert worden. Durch den Vortrag von Studienrat Schorisch wurde nochmals auf unseren heimischen Kunst maler Hentschel hingewiesen. Die „Saxonia" pflegte Beziehungen zu anderen Bru dervereinen, so wurde der Hörnitzer Bruderverein bei sei ner 50 jährigen Jubelfeier besucht, im Mai 1929 war die Hauptversammlung für Volksbildung in Leipzig, im No vember 1928 ivar der Verein in Leitmeritz auf der Wander versammlung der Sächsischen und Nordböhmischen Gebirgs vereine vertreten uff. Durch die persönliche Fühlungnahme mit gleichgesinn ten Vereinigungen und Personen werden die gleichgerich teten Bestrebungen und Ziele vertieft und erweitert, außer dem wird aber auch eine Werbung für unseren Heimatort und unsere Industrie damit verbunden. Als Folge der Be suche ist auch die Tagung der Sächsischen und Nordböh mischen Gebirgsvereine am 9. nnd 10. November hier in unserem Orte anzusehen. Der Verein wurde auch im verflossenen Geschäftsjahr von der Gemeinde durch eine Zuwendung von 300 M. unter stützt. Der Betrag ist restlos für Museumszwecke verwendet worden. Für das Museum sind im abgeschlossenen Ge schäftsjahr 460 M. aufgewandt worden. Die Wegebezeichnungen wurden erweitert und zum Teil erneuert. — Die Grabstätte des Stifters der Münz sammlung, der wertvollsten Sammlung unseres Museums, Günther, ist vorgerichtet worden und der Verein wird aus Dankbarkeit gegen den Stifter die Grabstelle auch weiter hin pflegen. Hinsichtlich der Schaffung von Verkehrsverbilligungen und Berkehrserweiterungen ist der Verein wegen Auf legung von weiteren Sonntagskarten bei unserer Eisen bahndienststelle vorstellig geworden, leider ohne Erfolg, ob wohl gerade von hier die wenigsten Sonntagsfahrkarten im Vergleich zu anderen Eisenbahndienststellen an gleich großen Orten aufliegen. Der Museumswart, Herr Dreßler, gab in seinem Be richt eine Anzahl von Schenkungen für das Museum be kannt. Herr Dreßler betonte, daß das Museuni nunmehr 25 Jahre in den jetzigen Lokalitäten untergebracht sei. Herr Haase, der Vorstand der Photogruppe, teilte mit, daß die Gruppe 54 Mitglieder aufweise. Es wurden 22 Ver sammlungen abgehalten, die von durchschnittlich 18 Mit gliedern besucht waren. Vier Ausflüge und Exkursionen haben stattgefunden. Herr Alfred Osterlow wurde ob seiner vielen Verdienste zum Ehrenvorsitzenden der Gruppe er nannt. — Der Vorstand der Funkgruppe, Herr Lehrer Günther, konnte ebenfalls erfreuliches berichten. Die Mit gliederzahl beträgt 19. Herr Lehrer Köhler erstattete den Kassenbericht, der an Gesamteinnahmen 5395,50 M. und an Ausgaben 5155,43 M.