Volltext Seite (XML)
SNein WusrfG Meiner Sande letzte lat kür andrer Slück, Meiner §ützs letzte Spur zu Sott empor ein Stück; Meines Ssrzens letzter Sckiag dem §reund, der treu, Und mein Denken, ek ick sckside, Liebe okns Neu! Wo der Vöglein Paradies im IZergssxvald, Sei des letzten Seukzers löauck verkalk! Wo ein kircklein Kart am sslbgrund stekt, §romme Wandrer murmeln ein Lebet, Wo der ssilpsnblumen sützer Seim IZienlein Nakrung spendet, will ick klückten keim. Meiner Lebenstage Ningen künde leise Sines Llbendglöckleins kromms Weise. — — — Hslsns HsIbig-TränDnsr. Bodenständiges in der Lausitz In den Tagen vom 26. bis 28. September 1629 hielt der Landesverband Sachsen für werktätige Erziehung in Bautzen seine 36. Hauptversammlung ab, die insofern einen unerwarteten freudigen Besuch erhielt, als während der Verhandlungen das von der Oberschule in Bischofswerda erbaute große Segelflugzeug vor dem Verhandlungs gebäude „landete", das allseitig freudig begrüßt und all gemein bewundert wurde. Es war auf der Reise zu den Segelfliegern in Grunau. Dieser Besuch, der Zeugnis vom Fleiß der bastelnden lausitzer Jugend ablegt, bildete einen anschaulichen Hintergrund zu dem Vortrage von Oberlehrer Friedrich Bilz-Löbau über „Bodenständigkeit des Werk unterrichts in der Lausitz". Der Redner verbreitete sich zu nächst über die bodenständigen Erwerbszweige in unserer Lausitzer Heimat und dann über das Werden und den Stand des Werkunterrichts in den lausitzer Schulen. Aus dem Vortrag, der auch heimatkundlich stark interessiert, geben wir folgendes wieder: Die Lausitz ist draußen leider noch viel zu wenig be kannt. Man spricht dort von ihr als von etwas, das ganz weit hinten liegt. Und doch braucht sie sich hinter anderen Lanöesteilen durchaus nicht zu verstecken. Ihre Textilindu strie, die in Cunewalde, Neugersdorf, Zittau, Reichenau, Großschönau und anderen Orten ihren Sitz hat, ist hoch entwickelt, und auch ihr Schulwesen hinkt nicht hintennach. Hinsichtlich der bodenständigen Kultur ist der wichtigste Er werbszweig die Landwirtschaft. 6726 der Bodenfläche ist unter dem Pflug. Diese Zahl kommt dem Landesmittel sehr nahe. Rund 2026 der Bevölkerung ernährt sich von der Landwirtschaft. Der Durchschnitt im ganzen Lande ist 1526. Die Lausitz hat sich also trotz ihrer Industrie den landwirt schaftlichen Charakter bewahrt, besonders in den Amts hauptmannschaften Zittau, Löbau und Bautzen, weniger in der Amtshauptmannschaft Kamenz, wo große Flächen noch mit Wald bestanden sind. Auch der Gartenbau ist bedeutend. Wie der Ackerbau, nimmt seine Bedeutung ebenfalls von Süden nach Norden ab. Bezüglich der bodenständigen In dustrie nimmt die der Steine und Erden eine bevorzugte Stellung ein. Etwa 1026 aller industriellen Arbeiter ist darin beschäftigt. Die Grundlage bildet der Granit. Die Er weiterung der Städte und Dörfer, die zunehmende Be- pflasterung der Straßen gibt der Steinindustrie große Ent wickelungsmöglichkeiten. Ihre Zentren liegen in der Ka menzer und Schwepnitzer Gegend. Alter freilich ist die Be arbeitung des Tons und des Kaolins, die ihre natürliche Grundlage in den großen Tonlagern findet, die sich vom Valtenberg bis in die Kamenzer Gegend erstrecken. In Städten wie Pulsnitz, Bischofswerda, Elstra, Kamenz ist die Töpferei zu Hause. Alle Arten von Geschirren werden dort hergestellt. Und gerade die lausitzer Töpferei läßt inter essante Einblicke tun in die sächsische Kleinkunst. Die Er zeugnisse der lausitzer Töpferwerkstätten sind hinsichtlich ihrer Art dergestalt, daß man sie sehr wohl als spezifisch lausitzer Waren ansprechen kann. Gerade in den letzten Jahren wird wieder versucht, reicher verzierte Geschirr- Waren auf den Markt zu bringen, während sie früher ver hältnismäßig schlicht waren. Nicht eigentlich bodenständig in der Lausitz ist die Glasindustrie. Trotzdem gibt sie einem großen Teil der Bewohnerschaft Lohn und Brot. Sie ist namentlich in der Radeberger Gegend zu Hause. Rein bodenständig wieder ist die Textilindustrie. Sie ist eng ver knüpft mit der Landwirtschaft: An den langen Winter abenden spann der Bauer seinen selbstgebauten Flachs. Sie scheidet sich in Tuchweberei und Leinweberei. Die erstere ist in Zittau, Hirschfelde, Bautzen und Kamenz beheimatet. Die Zahl der in der Tuchinöustrte beschäftigten Arbeiter nimmt aber immer mehr ab. Alter als die Tuchindustrie ist die Leinenweberei. Einer Blüte im 18. Jahrhundert folgte ein rascher Verfall im 19. Jahrhundert. Als Haus beschäftigung kommt sie heute nicht mehr in Frage, wenn man von der Treiberei absteht. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich bis zu einer Linie, die sich von Ostrttz über Löbau, das Cunewalder Tal bis Pulsnitz zieht. Die Ge bietsgrenze fällt etwa zusammen mit der Scheide zwischen Bergland und Flachland. Nicht unerwähnt bleiben soll ein Industriezweig, der stark zurückgegangen ist in letzter Zeit: die Haarbodensiebweberei. Schließlich sei auch noch der Pa pierindustrie gedacht, die ihren Brennpunkt in Bautzen hat, dem Sitz der Vereinigten Bautzener Papierfabriken A.-G. Buntpapier wiederum wird hergestellt in Goldbach bei Bischofswerda. Alle diese Industriezweige stehen in enger Wechsel beziehung zum Werkunterricht. Unsere lausitzer Bauern sind meist Klein- und Mittelbauern und sind nicht so ge stellt, daß sie mit jeder Reparatur zum Handwerker laufen können, vieles machen sie sich selbst. In vielen Gutshöfen sieht man eine Hobelbank und wohl auch eine Schnitzebank stehen, auf denen manches ausgebessert, manches auch an gefertigt wird: Gartenzaun, Gartentisch und Stühle und der Trog fürs Vieh. Denn der Lausitzer hat Freude am Selbstgemachten. Erinnert sei nur an die Weihnachtskrippe!, die mit vieler Liebe hergerichtet werden, ferner an den Adventsstern. Früher war die Herstellung des letzteren ein Konstruktionsgeheimnis der Herrnhuter. Heute findet man Herrnhuter Adventssterne auch in Gegenden, in denen früher niemand an einen solchen dachte. Eine richtige Indu strie ist daraus entstanden. Freilich sieht man noch viel Ge schmackloses in solchen Sternen. Ihn herzustellen, ist heute nicht mehr schwer, Pappe und Papier dazu kriegt man in jedem Papierladen zu kaufen. Die Liebe zur Natur veranlaßt den Lausitzer allerdings auch mitunter, sich auf verbotenen Wegen zu bewegen. So, wenn er auf den Vogelfang ausgeht. Aber auch hier kommt wieder die Freude zum Selbstgeferttgten zum Ausdruck: der Käfig für die Vögel ist nicht immer gekauft, oftmals ist er selbstgezimmert. Wie ist nun der Sinn der Lausitzer für Werkbetätigung durch die Schulen gefördert worden? Man muß sagen, daß noch bevor der Lehrplan den Werkunterricht einführte, er schon in vielen lausitzer Schulen gepflegt wurde. Im Lö bauer Bezirk finden wir die ersten Anfänge dazu in Neu gersdorf, wo schon vor dem Kriege „gebastelt" wurde. Im Jahre 1922 folgte die Stadt Löbau damit, die ihn als Papp unterricht einführte. Dem Mangel an Lehrkräften hierfür wurde abgeholfen durch die Ausbildung von Lehrern in besonderen Kursen. Im Jahre 1925 wurde ein auf dem Werkseminar ausgebildeter Fachlehrer angestellt. Wie rasch sich der Werkunterricht im Löbauer Bezirke ausbreitete, geht daraus hervor, daß vor der Einführung des Landes lehrplanes Ostern 1929 es hier nur eine Schule gab, die