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sitzer Heimatzeitung" wurde der eingegangene Schrift wechsel vorgelesen. Man nahm hiervon Kenntnis. Infolge zu geringer Beteiligung ist der Lesezirkel aufgelöst wor den. Der Vorsitzende berichtete weiter über die unternom menen Schritte an den Landesverein Sächsischer Heimat schutz wegen Erhaltung des hiesigen „Dammborns" als Ge- birgsidyll und unbedingte Notwendigkeit. Mit dem ein gegangenen Antwortschreiben des Landesvereins konnte man sich nicht zufrieden geben und soll nochmals an diesen herangegangen werden. Zu den Wanderungen des Vereins „Globus"-Zittau in die „Hohe Tatra" vom 8.—15. Septbr. sind von Vereinsmitgliedern keine Anmeldungen ein gegangen. Über Mitgliederbewegungen berichtete der Vor sitzende, daß seit der letzten Jahreshauptversammlung zwei Zugänge und ein Abgang zu verzeichnen sind. Weiter wur den neu ausgenommen die Herren Bruno Herrmann, Richard Krostack, Edwin Rößler und Karl Hoffmann. Der Verein hat somit die höchste Mitgliederzahl seit dem Jahre 1924 erreicht. Einen ausführlichen Bericht gab der Vor sitzende über die geleisteten Svmmerarbeiten, über welche bereits in dem Bericht der letzten Vvrstandssttzung ein gehend berichtet wurde. Allgemein möchte auch hier er wähnt werden, daß im vergangenen Sommer wieder ein großes Stück Arbeit, teilweise unter hohen Kosten, geleistet worden ist. Auf eine Anregung hin soll an der „Schwarz wasserquelle" eine Verbotstafel angebracht und eine ab handen gekommene Bank in Richters Busch ersetzt werden. Wegen Schaffung von Schuttabladeplätzen will der Verein der Gemeinde einen entsprechenden Wunsch unterbreiten. Der Kassierer, Herr Wilhelm Lehmann, berichtete über den Stand der Kassen. Dem war zu entnehmen, daß die Bau kasse fast erschöpft ist und nur noch einen kleinen Bestand von 18,80 NM. aufweist. Die Vergnügungskasse hat da gegen einen Kassenbestand von 385,10 RM. Die erste Sammelbüchsenleernng hat einen Ertrag von 36,95 RM. gezeitigt. Verschiedene Sammelbüchsen wurden anderweit ausgestellt. Im Auftrage des verreisten Wanderwarts be richtete Herr Lehmann über die ausgearbeiteten Vor schläge wegen Durchführung eines Herbstausfluges. Ge plant ist entweder eine Wanderung nach der Schwarz brunnwarte oder in das Gebiet der Dittersbacher Felsen. Es entspann sich hierüber eine rege Aussprache. Der Wunsch, nur eine Eintagswanderung zu unternehmen, soll beachtet werden. Alles Nähere wurde dem Vorstande über lassen. Am 25 jährigen Stiftungsfest der hiesigen frei willigen Sanitätskvlonne vom Roten Kreuz soll der Verein ein Geldgeschenk überreichen. Da weitere Beratungsgegen stände nicht vorlagen, wurde die Versammlung nach einer regen Beratungszeit gegen ^11 Uhr vom Vorsitzenden ge schlossen. Hieran schloß sich ein gemütliches Beisammensein. «ebirgzvereitt öautren un<i Umgegrna Monatsversammlung, Sonnabend, den 14. September 1929 Vor Eintritt in die -Tagesordnung gedenkt der Vor sitzende des so früh und plötzlich verstorbenen langjährigen Kassenführers des Vereins, Herrn Prokurist Ullrich, und würdigt sein Verdienst und den schweren Verlust, den der Verein durch seinen Tod erleidet, würdigt auch Charakter und Wesen dieses edlen Menschen und Wanderfreundes, der seine Kraft freudig in den Dienst unsres Vereins stellte, der gern auf unsere heimatlichen Berge stieg, so lange er die Kraft dazu hatte, nicht nur als Wanderer, son dern vor allem als sinniger Natur- und Heimatfreund und feiner Beobachter. Die Tagesordnung umfaßte zwei Punkte: Geschäftliches und Ferienreiseberichte. Der Vorsitzende berichtete zunächst über die Tagung des Verbandes der deutschen Gebirgs- und Wandervereine in Königstein, die er am 31. August be such hat, da wichtige Punkte zur Verhandlung standen: die Jugendpflege innerhalb der Vereine und die deutschen Hauptwanderwege, von denen der eine, der West-Ostweg, auch durch unsere Lausitz führt. Aus den übrigen geschäft lichen Mitteilungen sei erwähnt, daß auf Einladung des Gebirgsvereins „Valtenberg" sNeukirch) am 29. September ein Tressen der benachbarten Gebirgsveretne stattfindet. An dem Vereinsabend am 5. Oktober im Keglerheim spricht Herr Gewerbestudienrat S ch o r i s ch - Zittau über das Thema: „Mit dem Skizzenbuche durch das Riesengebirge". Als Geschenk sind vom Reichsamt für Landesaufnahme, Berlin, drei Hefte der Reichskarte eingegangen. Aus der Mitgliederbewegung wurde bekannt gegeben, daß in den letzten Wochen 11 Eintritte erfolgt sind, so daß sich die Zahl der Eintritte im laufenden Geschäftsjahr auf 40 er höht hat. Der zweite Teil des Abends war als eine Art Sam- melabend gedacht, in dem einzelne Mitglieder über ihre Ferienreisen Bericht erstatteten. Der Vorsitzende stellte zu nächst mit Genugtuung fest, daß von unfern Mitgliedern im vergangenen Sommer alle Gebiete unsers deutschen Vaterlandes besucht worden sind, vom Meer bis zu den Alpen, vom Rhein bis zu den Sudetendeutschen in der Zips. Er berichtete sodann über seinen Aufenthalt im Ost seebade Prerow a. d. Darß. An der Hand einer Karten skizze zeigte er zunächst die verschiedenen Badeortgebiete an der holsteinischen, mecklenburgischen, pommerschen unll ost preußischen Küste und schilderte dann insbesondere die Halb insel Darß in Vorpommern mit ihrem Wald und ihrem Strand, ihrer See und ihren Boden, ihren Bewohnern und ihrem Badeleben in Prerow. Ergänzungen hierzu gaben die Herren Werner und Kühn über Wustrow und Arend see an der mecklenburgischen Küste. In humorvoller Weise schilderte dann Herr Verwal tungs-Inspektor Kottsch, den Gegensatz zwischen Nord- und Ostsee betonend, seinen Aufenthalt im Nordseebade Büsum und hob als besondere Eigenart eine Wanderung im Schlük mit ihren Freuden hervor. Als dritter sprach Herr Verwaltungs-Inspektor Boden über seine Rhein- und Moselfahrt. In lebendiger, von Vaterlandsliebe durchglühter Weise gab er uns ein Bild von Rhein und Mosel mit ihren Rebenhügeln und Bur gen, ihren Städten und Domen, ihrer Bevölkerung in ihrer übersprudelnden Lebensfreude, aber auch von dem Druck Ser Fremdbesatzung und von dem erhebenden Eindruck des „Graf Zeppelin", der gerade in jenen Tagen seine Probe fahrt durch das Rheinland vor seiner Weltreise machte. Die Neuerung der Reiseberichterstattung fand lebhaften Beifall und bot viel Anregungen. Ein geselliges Beisam mensein beschloß die Versammlung. Fr. keimatverein SchifgirwaKle, Hrrchau «na Lrortau Der Heimatverein Schirgiswalde, Kirschau und Crostau, Zweigverein der Bautzner Gesellschaft für Geschichte und Vorgeschichte der Oberlausitz, hielt am Sonnabend, 21. Sep tember, im Fremdenhof „Zum Weber" in Kirschau seine Septemberversammlung ab. Man interessierte sich beson ders für zwei Vorratstöpfe, zusammengesetzt aus Scherben, die bei Grabungen auf dem Schloßberg gehoben worden sind. Der von Herrn Pietsch-Kirschau zusammengesetzte Topf ist slawischen Ursprungs und entstammt dem 11. Jahrhun dert, er beweist also, daß der Schloßberg bereits vor 900 Jahren bewohnt war. Der von Herrn Hahn-Bautzen zu sammengesetzte Henkeltopf ist ein deutsches Erzeugnis aus der Zeit von 1300 bis 1350. Als Hauptredner des Abends war Herr Dr. Frenzel-Bautzen erschienen. Nach einem kur zen Überblick über die Ergebnisse der letzten Grabungen in der Oberlausitz sprach er über das Thema: „Bibliogra phie der Oberlausitz". Wohl kein zweiter Landesteil Deutsch lands ist, wie der Redner ausführte, so reich an Schrifttum über Vorgeschichte und Volkskunde wie unsere Oberlausitz. Und doch fehlte unserer engeren Heimat, abgesehen von den Zusammenstellungen des Altertumsforschers Pescheck, bis her eine eigentliche Bibliographie. In diesem Punkt sind