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„Koanst dr an andern suchn, dar dch imsunst noa B'schwerd fährt. Und hintnano willst mich o noa aus- Hiehnschn?", kräht'r vr Wut. Uff wenn Woin kimmst nem- mie. Du nä! O uff wenn Hof brauchst'ch nemmie sahn lussn, sunst poassiert woas, du loappgr Schneider du. Kumm mr ju nemmie z'nohnde, doas soi'ch dr, sunst lönnt'ch mich noa vrgreifn, a dir elenbn Vogelscheeche." Wie'r nu dann enn oabgloadt hoatt, fuhr'r zu a Schenk noa und toat sein Wut mit an Bullchn Kurn drniedr- schloin. Bis zun Obd bleeb'r durt sitzn, denn dann sulltn sä nä an ganzn Durf auslachn, wenn'r mit'n lähtgn Woin heemkäm. Greiznamol! Doas woar an vrbammt Gschichte. Woa- rim woar'r o su dumm gwast und hoat's schunn vurnweg ausposaunt. Nu durft'r'ch an Weil nemmie an Dnrf sahn lussn- denn die ließn itz keen Ruh mie. Doas heeßt, drheem mußt'r'ch o noa a schie Prädgtl vu sennr Gustn oahiern. Und do kunnt'r nischt machn. O nee? Do mußt'r ock ruhg sein. A Vurtljuhrlang toal'r ock mit'n Kupp schüttln, wenn'r „Nee" meent. Und 's Kuppschüttln koam viel miehr vür oas wie 's Ntckn, wenn'r „Ja" meente. Dr Schulschneider abt und a Lutterielüs koam'n nem mie a's Haus. Karl Gude-Weifa. Aus den Heimatveremen «evirgrvereln 8>svur. Littau Der „Globus" unternahm am Sonntag, dem 22. Sep tember, seine letzte So mm er Wanderung unter der Führung des Herrn Görlich. Der fahrplanmäßig um 13,80 Uhr am Waldfrieden eintreffenöe Autobus war zu diesem Zwecke durch einen Sonderwagen verstärkt worden, um die 62 Mitglieder an Ort und Beginn der eigentlichen Wanderung zu bringen. Diese führte zunächst am böhmischen Querweg auf der Halbstraße bis in die Nähe des Süd endes von Hartau und dann dem Waldrande folgend mäßig bergan. Herbstliche Stimmung umfing die Wanderer beim Betreten des Waldes und um 14,45 Uhr ward die Hahn- bergbaude erreicht. Während der bis 16,30 Uhr währenden Rast ergriff der Vorsitzende, Herr Professor Friedrich, das Wort zu einem kurzen Rückblick auf das eben ablau fende Wanderhalbjahr und gab in launiger Weise davon Kenntnis, daß das Winterhalbjahr wiederum mit zwei ausgewählten Vorträgen in Bälde seinen Anfang nehme. Herr Bergwerksbesitzer Neumann dankte im Namen der Anwesenden für die bisherigen Arbeiten des Gesamtvor standes und drückte den Wunsch aus, daß die heuerige Vor tragsreihe sich mehr auf gemeinverständlichem Gebiete be wegen möge, dessen Erfüllung zugesagt wurde. Der Ab stieg nach Grottau führte über Görsdorf und endete im Schützenhaus mit noch einigen Stunden gemütlichen Bei sammenseins. «edilgrvefein hrichenau Vom prächtigsten Wetter begünstigt, unternahm am Sonntag, 18. Septbr., der Gebirgsverein Reichenau seine sechste Wanderung, und zwar war diesmal ein Aus flug in preußisches Gebiet ausersehen worden, der nach dem Schloß Joachimstein, in das Städtchen Schönberg und Görlitz als Endziel führte. Hierüber wird uns geschrieben: In zwei Verkehrsautos wurde von hier früh 6 Uhr weg gefahren, und zwar bis Rohnan, wo der Zug bestiegen wurde, der die Teilnehmer bis zur Station Nikrisch brachte. Wir verließen die Bahn und wanderten die Staatsstraße rückwärts bis an die Zollschenke, wo wir nach kurzer Wanderung bereits die prächtigen Parkanlagen wahrneh men konnten. Eine mächtige Lindenallee bildet den Ein gang zum Schloßpark. Die Frau Stiftshochmeisterin hatte sich auch mit einer Besichtigung der Park- und Garten anlagen, der Eingangshalle, des Treppenhauses und des Westpavillons einverstanden erklärt. Zuvor wurde jedoch au der rechts liegenden, zum Schloß gehörenden Gastwirt schaft Einkehr gehalten und im anstoßenden Gärtchen der Morgenkaffee eingenommen. Dann erfolgte unter Füh rung des Stiftsverwalters Wünsche der Umgang um das Schloß, des Parkes und die Besichtigung des Schlosses selbst, soweit die Erlaubnis vorlag. Das Schloß, über 200 Jahre alt, wurde von Joachim Siegismund von Ziegler und Klipphausen in den Jahren 1722 bis 1728 errichtet und bestimmt zu einem weltadligen Fräuleinstift als Gegenstück zur Gründung des nahen katholischen Klosters St. Marien thal. Der Bau ist eines der beachtungswertesten Denk mäler des deutschen Barockstils und bietet außer einer Stiftshochmeisterin zwölf unverheirateten adeligen Damen Unterkunft. Unverkennbar ist der Einfluß des Kurfürsten von Sachsen und Königs von Polen, Augusts des Starken, auf den Ban und die Ausgestaltung des Schlosses. An ihn erinnern Bildnisse, auch von Personen seines Hofes, auch sinnbildliche Anspielungen in den Deckengemälden sowohl des Schlosses als des Gartenhauses. Erhalten ist auch noch ein von ihm benutzter Barockschreibtisch. Um den ganzen Bau zieht sich der sogenannte Schloßgraben, während ihm zwei Teiche vorgelagert sind. Die Baulichkeiten beginnen mit einer steinernen Brücke, die in zwei Bogen die im Jsergebirge entspringende und in die nahe Neiße einmün- denüe Wittig überspannt. Nach Verabschiedung von dem Führer erfolgte der Weitermarsch von Nadmeritz nach Nieda auf staubiger Landstraße, unterbrochen durch eine Waldwandernng. Die zu überwindende wenig bedeutende Bodenerhebung bot allerdings wegen des vorhandenen Nebeldunstes keine Fernsicht. In strammem Marsche und unter den sengenden Strahlen der Septembersonne galt es nun, noch einen langen Weg zurückzulegen, der uns nach dreistündiger Wanderung über Wiesen, Wald und an Feld rainen entlang nach dem vorläufigen Ziele Schönberg mit dem malerischen Marktplatz und den interessanten Lauben gängen brachte. Hier wurde im Gasthaus zum Hirsch eine längere Mittagsrast gehalten. Eine Anzahl Mitglieder be nutzten aus Anlaß der verstaubten Landstraße den gegen 3 Uhr von Schönberg abgehenden Zug, um bequemer nach dem Endziel Görlitz zu gelangen, während der größere Teil die Wanderung auf Schusters Rappen fortsetzte. Im freundlichen Görlitzer Blockhause traf man sich auch allent halben wieder und verbrachte dort die Zeit bis zum Ab gang des Zuges in geselligem Beisammensein. Der gevilgsvrrein Zomöott-lMKAmWe hielt am Montag, dem 9. September, im Hotel „Zum Bad" eine Mitgliederversammlung ab, welche leider nur von 19 Mitgliedern und drei Gästen besucht war. Der Vorsitzende, Herr Rudolf Schnabel, eröffnete mit begrüßenden Worten die ordnungsgemäß einberufene Versammlung. Besonderer Gruß galt'den anwesenden Ehrenmitgliedern. Nach Be kanntgabe der Tagesordnung nahm man Kenntnis davon, daß seit der letzten Jahreshauptversammlung zwei Bor standssitzungen stattgefunden haben. An einer Besichtigung des Zittauer Heimatmuseums unter Führung des Herrn Dr. Müller-Zittau hatten bedauerlicherweise nur 14 Mit glieder teilgenommen, ebenso schwach war die Beteiligung an einer Wanderung in das Gebiet der „Tyssaer Wände", an welcher nur vier Mitglieder vertreten waren. Eine Reihe verschiedener, unbedeutender Drucksachen wurden zur Kenntnis genommen. Über die eingegangenen Angebote wegen Abhaltung von Vorträgen im kommenden Winter halbjahr soll sich die nächste Vorstandssitzung unterhalten und geeignete Schritte wegen Gewährung von Beihilfen hierzu mit dem Verbände „Lusatia" einleiten. Der Verein war zum 10 jährigen Stiftungsfest des Jugendvereins „Frohsinn"-Jonsöorf durch Herrn Richard Michel vertreten worden. Es wurde beschlossen, dem Jugendverein noch nachträglich ein Geschenk mit Widmung zu überreichen. Über die Herabsetzung des Bezugspreises der „Oberlau-