Volltext Seite (XML)
merkenswert sind die Versteinerungen sowie die vor geschichtlichen Mundstücke zu bezeichnen. Selbst Mammuth- knochen waren zu sehen. Das einheimische Tierreich wurde durch ausgestopfte Vierfüßler und Vögel sowie Lurche und Insekten vor Augen geführt. Eine besondere Abteilung nahmen die Hochreliefs, Landkarten sowie Ansichten in Radierungen, Zeichnungen und Gemälden ein. Wachs figuren in Trachtenkostümen, Bilder der hervorragenden Gönner und Förderer des Karpathenmuseums sowie die Leistungen einheimischer Künstler (hauptsächlich Maler vervollständigten das Bild. Der Tschirmer See (1380 Meter) wurde, wie auch die folgenden Punkte von den einzelnen Gruppen auf ver schiedenen Wegen erreicht. Das bequemste war der Besuch von dem Bahnhof Strba aus mit der Zahnradbahn oder mit dem Autobus. Auf steilem Hange führen beide Wege zur Höhe. Ein eindrucksvoller Blick über den See mit sei nen angrenzenden Wäldern hinweg lohnt den Besuch in jeder Beziehung: Krivan, Satan, Meeraugenspitze, Tatra- spitze, Gerlsdorfer- und Schlagendorferspitze lugen in die Höhe. Ganz erstklassige Hotels nehmen den Südrand des Sees ein. Ein wohlgepflegter und wie überall in der Hohen Tatra sehr gut markierter Weg (roter Strich auf Weiß) führt in 1)4 Stunden zum Poppersee. Während dieser Wanderung, welche in ihrem späteren Verlaufe ein Stück im Mengsdorfer Tale aufwärts führt, bieten sich wiederholt prächtige Blicke bergwärts. Einen weiteren herrlichen Ausflug vom Tschirmer See bietet der Schleier wasserfall, der in 1)4 Stunden in mäßiger Gangart zu er reichen ist. Nur der letzte Teil des Weges ist steinig, denn er führt durch Geröll. Sokolisko und der Basteigrat säu men dieses schöne Tal, das von der Tschirmer Spitze ab geschlossen erscheint. Der Poppersee wurde teils über den Tschirmer See aus besucht, teils auch von der Haltestelle Poppersee der elektrischen Bahn auf blaugemarktem gutem Wege, aber auch von Hoch Hagi aus mit ebenfalls blauem Wegzeichen in 314 Stunden. Er liegt 1.813 Meter hoch, noch vollständig im Waldgebiete. Der Tag ist hier verhältnismäßig kurz, da weder Morgen- noch Abendsonne das Tal erreichen kann. Eine staatliche Schutzhütte gewährte gastliche Auf nahme. Die Unterbringung für die Nacht war für eine Schutzhütte jedenfalls eine ausgezeichnete, da fast durch gehends dreibettige Zimmer zur Verfügung standen mit guten sauberen Betten. Die Verpflegung war reichlich und sehr gnt. Die Meeraugenspitze (2808 Meter) stellt hohe Anforde rungen an die Marschfähigkeit des Einzelnen. Sie wurde vom Poppersee aus erklommen. Die Wegemarke ist rot, Aufstieg 314, Abstieg 214 Stunden. Ein Jmbis wurde vom Schutzhause mitgegeben. Der Weg erwies sich zunächst als gut gangbar, wurde aber kurz vor den Froschseen recht steil. Da die Froschseen zumeist noch in den Vormittags stunden erreicht wurden, herrschte an denselben beim Auf stiege eine derartige Kälte, daß eine kurze Rast an den selben erst beim Abstieg gehalten wurde, wenn die Sonne die 1929 Meter hohen, durch einen schmalen Steinwall ge trennten Wasserflächen erreicht hatte. Bis zum Hunfalvy- joch war der Weg nun recht steil. Der Blick von dem 2343 Meter Hochliegenden Joch, das zwischen Mecraugenspitze und Tatraspitze liegt, war bereits ganz großartig und nach kurzer Rast zum Verschnaufen und Sammeln der lang samer Nachkommenöen ging es auf gut gebautem Wege, dessen Anlage an den Steilweg zur Schneekoppe erinnerte, zu dem für sechs Wandergruppe« höchstem Ziele. Ein un beschreiblich erhabener Rundblick lohnte die Erklimmung der Meeraugenspitze, dem schönsten Aussichtspunkte der Hohen Tatra. Ein Gewirr von haarscharfen Felsengraten, unzählige Türme und Spitzen, auf engstem Raume zu sammengedrängt mit schauerlich tiefen Abgründen und Schluchten und nicht weniger als sieben Seen gaben Zeug nis von dem gewaltigen wuchtigen Schaffen der Natur. Beskiden, Tatra, Kleine Tatra, Slowakisches Mittelgebirge, und die Belacr Kalkalpen umgrenzten den Gesichtskreis. Die fruchtbaren Ebenen an der Waag und dem Poprad mit ihren Dörfern und Städtchen bildeten einen eigenen Gegensatz zu den unübersehbaren Felsen und Trümmer- gestein in seiner toten, von keiner Pflanze belebten Mäch tigkeit des Hauptkammes. Nur ungern trennte man sich nach längerem Verweilen von diesem Punkte. Der Ab stieg war nur auf dem gekommenen Wege für die Wander gruppen möglich. Vom Froschsee aus konnte allerdings dann ein Umweg über den 1963 Meter hoch gelegenen Hinzensee gemacht werden. Er wird beherrscht durch die Große Mengsöorferspitze. Der Eissee (1965 Meter) ist vom Poppersee auf gelb gemarktem Wege in 114 Stunden zu erreichen. Nur geübte Wanderer konnten denselben erreichen.Auf weite Strecken war ein Springen von Granitblock zu Block nötig. Wie die meisten Terrassen, die an die 2000 Meter hoch liegen, wird er von einem Halbkreis steilster Felswände ab geschlossen. Koncista, Ganek und Tatraspitze umrahmen ihn. Die Osterva liegt am Wege vom Poppersee nach Hoch Hagi auf blau gemarktem Wege. 1984 Meter hoch, nach Süden vorgeschoben, gewährt dieser Berg, auf welchem nur noch Gräser gedeihen, einen recht lieblichen Blick auf das Vorland. Vom Poppersee ist der Anstieg recht steil, aber der Weg, welcher in mehreren Serpentinen die Steigung etwas mildert, gut im Stande. Nach Hoch Hagi erwies sich der Abstieg als recht allmählich verlaufend, durch einen G gewaltigen Bestand au Knieholz im Anfänge führend. Weszterheim nahm verschiedene Wandergruppen in seinen Mauern auf. Das Bad gehört zur Gänze der Fa milie Dr. Guhr, dem Vorsitzenden des Karpathenvereins. Die Unterkünfte wurden in den einzelstehenden Gebäuden bezogen, zum Teile auch im Sanatorium selbst, das heute in der Hauptsache von an der Basedowschen Krankheit Leidenden besucht erscheint, die durch Liegekuren geheilt werden. Kämmchen und Hotel Gemse. Die bequemeren Grup pen benutzten die Drahtseilbahn bis zum Kämmchen. Die Wandergruppen benutzten den Weg von Weszterheim (grün markiert) bis zum Schlesierhaus, welches dem Kar pathenverein gehört. Der Anstieg währte 214 Stnnden, ist recht angenehm und nicht anstrengend. Diese Schutzhütte liegt am Felker See mit freiem Blick nach Süden. Auf gelb gemarktem Wege fast eben verlaufend ging es dann immer am Hange nach dem Kämmchen. Im letzten Teile wurde auf die blaue Wegemarke übergegangen, da die gelbe nach Bad Schmecks hinunter führte. Nach 214 Stun den langte man am Kämmchen an. Von hier führte die rote Wegemarke in 20 Minuten sehr gut uud reichlich. Die rote Wegemarke führt hinaus durchs Kohlbachtal zum pvln. Kamm und kl. Biszoka. Ebenfalls der roten Marke fol gend wurde der Riesensturz besucht (23 Min.). Der An blick dieses gewaltigen Wasserfalles zwischen engen Fels wänden lohnte den kurzen Anstieg mehr als reichlich. Dann ging es wieder zurück zum Gasthof Gemse und auf blau gemarktem Wege nach Tatralomnitz, wozu ebenfalls zwei Stunden nötig waren. In zahlreichen Kaskaden und Wasser fällen springt der Kohlbach zu Tale. Unbeschreiblich schöne Bilder zogen so an den Wandernden vorbei. Tatralomnitz gewährte ebenfalls verschiedenen Grup pen Unterkunft. Es liegt am Ende der Vizinalbahn und der elektrischen Bahn. Die Unterkünfte waren recht ver schieden, ebenfalls wiederum in einzelnen Villen. Die Ver pflegung auch wieder recht gut. Matlarenau liegt auf blauem Wegzeichen 14 Stunde von Tatralomnitz entfernt. Leider verläuft der Wander weg direkt neben der Autostraße, so daß eine dauernde