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frischen Grün, denn dort oben entzücken des Buchen walds Säulenhallen." 1883 bringt Professor R. Hübler in seinem 1002 wieder aufgelegten „Führer durch Reich en berg und Umgebung", S. 330—341, einige aufmerksame Angaben über die Lausche. Aus neuester Zeit lassen sich in dem von Lausitzer Erd kundelehrern 1022 herausgegebenen „Lausitzer Wanderbuche", Heft Zittau, 1. Teil, S. 79—82 und 90-91, zumeist geologische Angaben Nachlesen. Im gleichen Jahre erschien in Nr. 18, Seite 207 ff. der „Oberlausitzer Heimat-Zeitung" eine unterhaltende, später — wohl 1927 — im „Oberlausitzer Heimat-Kalender" noch mals veröffentlichte Arbeit: „Ein Ausflug nach der Lausche" von Dr. Joh. Lange-Großschönau (jetzt Freiberg). Der „Warnsüorfer Kalender für Heimat und Volk" (jetzt „Nieöerland-Bote") brachte 1923 aus S. 67 ff. einen ge haltvollen, in der sudetendeutschen Zeitung „Deutsches Berg land", Juli 1027, Seite 45 ff. nochmals wiedergegebenen hübsch bebilderten Artikel „Rund um die Lausche" von Karl Hanelt. 1928 erschien in dem Büchlein: „Was mir die Heimat gab" von Hans Brussig-Niederoderwitz, S. 133—135, ein gemütvolles Kapitel über die Lausche, und Fritz Günther- Neuleutersdorf gedenkt in seinem Merkchen: „Du meine Lausitz" auf S. 105—107 ebenfalls der Königin unserer Berge. Außer den in dem O. Schöne'schen Heftchen „Die Lausche und ihre Sagen" angegebenen Quellen der Sagen sind noch weitere Sagen, und zwar „Der Wundervogel a. d. Lausche" im „Sagenbuche des Königreiches Sachsen" von A. Meiche, 1903, S. 585, und in dem 1928 neu erschienenen Buche „Das böhmische Niederland im Sagenkranz der Heimat", S. 41, „Die Zauberin a. d. Lausche" im 1921 neu aufgelegten Büch lein: Theodor Hutter: „Nordböhmische Sagen", S. 19—23, enthalten. Die Rund sicht Im Durchschnitt wird die Lausche-Rundsicht meist unter schätzt: der Milleschauer, das Nresengebirge und der Lilien stein werden gern als die entferntesten Punkte hingenom men, selbst die Sichtbarkeit der Schneekoppe begegnet schon manchem Zweifel, und doch lassen sich — bei klarem Wetter natürlich — bei einiger Aufmerksamkeit bedeutend entfern tere Punkte als jene wahrnehmen. Schon das Grus'sche und das von Bernewitz'sche Pano rama geben dergleichen an, und der Statistiker Ad. Schiffner entdeckte seinerzeit noch weitere. Ja, dieser sehr gewissen hafte Gelehrte bemerkt sogar nebst der Angabe der ihm ge lungenen Wahrnehmung des Prager St. Veitsdomes und des Colmberges bei Oschatz im „Neuen Lausitzischen Magazin" von 1843, Band 21, Seite 236 ff.: „Ein sehr ortskundiger und zuverlässiger Mann versicherte mich nämlich, unter allen günstigen Um ständen sehe man auf der Lausche an einigen August- Nachmittagen in Südosten ein überaus fernes Gebirge, drei Regionen übereinander darstellend, deren obere etwas ausgezackt erscheine. Die Umwohner pflegen dann zu sagen: „Heute kann man die ungarischen Berge sehen!" Die Karpathen streichen jedoch bekanntlich viel mehr in Ost—Südost von der Lausche, und die Er scheinung müßte vielmehr demjenigen Alpenzweige zu gehören, der aus den norischen Alpen ostwärts aus laufend und im Dachstein 9000 Fuß (2996 Meter) hoch Oberösterreich von Steiermark scheidet" Nun klingt diese Angabe gewiß etwas kühn, nnö trotz dem muß sie doch, besonders im Hinblick auf andere, sehr entfernte, oft aber mühelos erkennbare Punkte — wie die Sprottauer Hügel, oder das weit hinter Prag gelegene Ge lände — nicht von vornherein als unmöglich angenommen werden. Sodann sei bemerkt, daß öfter und gar noch in aller- Ueuester Werbeliteratur der Rosenberg bei Böhmisch- Kamnitz als von der Lausche sichtbar angegeben wird, doch liegt dieser genau hinter der nur einen Meter niedrigeren Finkenkuppe, daß er selbst bei Abholzung derselben wohl kaum hervortritt. Ebensowenig sieht man das hinter dem Czorneboh liegende und wohl nur mit Gröditz verwechselte Hochkirch bei Löbau, und die auf der Turmangabetafel ver zeichnete Engelsberger Kirche vermochte ich, wohl wahr scheinlich infolge hochgewachsenen Waldes, ebenfalls nicht zu finden. Was den Charakter der Umsicht betrifft, wird diese der lieblicheren des Hochwalds gegenüber als die großartigere von vorurteilslosen Beschauern bezeichnet. Nach Böhmen mag jene anmutiger sein, nach Sachsen jedoch ist wohl diese ansprechender, überhaupt freundlich ist der Blick nordwärts, nach Süden liegt mehr Ernst und Romantik im Bilde, und äußerst wohltuend beruhigend sind die großen, nach der Finken kuppe sich ziehenden Waldflächen. Im Durchschnitt — im Vergleich zu den noch umfassen deren und daher zumeist verschwommeneren Rundsichten von Tafelfichte oder Schneekoppe — befriedigt diese der Lausche. Am seltensten klar ist es begreiflicherweise gegen Dresden, dann dürften die tschechisch-böhmische Gegend und die schle sischen Gebiete folgen, während der Norden und Süden, also die Lausitz und Nordböhmen, wohl am ehesten in Klarheit sich zeigen. GeorgKmutwM'Bautzen Wsacüsohsc Lcsbsn 2 (llcks Ltsmstr.), bsrnrvtLLIö llclscügciogtcsmclscllsolitssogsisgsobsitso Vsrnnttswog bsi Lcuoclstücks-Zto- rmct Vsckäuisn lt^potlisksobssobstkuo gWMWWW Mein Devisenschatz. Bon Oskar Schwär, Dresden. Also war ich doch auch Deviseninhaber geworden! Nie hätte ich mir das träumen lassen. Das Geschäftliche war stets meine schwächste Seite, und außerdem durste ich auf Grund einer astrologischen Auskunft weder auf Glück noch auf einen regelrechten Erfolg hoffen. Tat's auch nicht. Und erhielt doch eines Tages aus der Tschechoslowakei eine Fünfzig- und eine Zehnkronennote! Das ist zwar heute nichts, aber 1923 war's etwas! Ich befand mich in großer Aufregung: was sollte ich anfangen mit diesem Schatz? Sollte ich, wie ich's bei anderen beobachtete, sogleich in die Stadt fahren und schöne Dinge einkaufen? Sollte ich die Noten einwechseln in — ich weiß nicht, wieviele hunderttausend Mark? Aber es steckt ein Bauer in mir, und ich wollte den echten, gültigen Schatz aufbewahren. Das war schwierig: es mußte so geschehen, daß nach mensch lichem Ermessen kein Einbrecher die beiden Noten fand. Ich legte sie in ein Buch, in ein unscheinbares, steckte das mitten unter die anderen Bücher. Und hatte immer das erhebende Gefühl, unter die viel beneideten Devisenbesitzer zu gehören, einen heimlichen Schatz zu haben. Wenn ich wollte, ich konnte hingehen und kaufen! Reichtum macht klug, ich dachte an die Zukunft, das Papier wurde in vielen Jahren nicht von Motten zerfreßen: ich besaß etwas für die Zukunft! Unser Geld fiel im Wert von Tag zu Tag, aber meine Devisen stiegen! Schließlich hatte ich sie vergessen. Und das war das schönste; denn es kam natürlich der Tag, da mir die Noten zufällig in die Hände kamen. Mein Gott, die Devisen waren ja noch da, mit denen ich gar nicht mehr gerechnet hatte. Das war 1926. Jetzt konnte ich sie vertun. Wir halten wieder sicheres Geld, ich brauchte das fremde nicht mehr aufzubewahren. Wir fuhren in das Erzgebirge. Ich hatte meinen Schatz ein gesteckt- 3m Neuen Hause wohnten wir ja herrlich, aber ich führte meine Familie hinauf auf den Keilberg, um ihr eine