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Nachdem Herr Kunstmaler Karl Hentschel-Großschönau den Dank der Künstlerschaft für die Veranstalter der Tagung zum Ausdruck gebracht hatte, wurde die — für das Oberlausitzer Kunstleben bedeutsame — Sitzung 18 Uhr 25 in völliger Harmonie geschlossen. Es ist zu wünschen, daß sich die segensreichen Wir kungen der neuen Arbeitsgemeinschaft bald fühlbar machen möchten. Vs» ktlkrsnrls Nsus »lle Lportsrtiksl ».susngpsdsn 1v Aus den HeimaLveremen i. MlerverlÄl Ser «erchlchtt- u»a -lltertums vrrrinr l^amrnr unü Umgeb. Am 28. März dieses Jahres jährte sich zum ersten Male der Tag, an dem unser junger Geschichts- und Alter tumsverein gegründet wurde. Nachdem nach längeren Vor besprechungen ein Aufruf zur Gründung eines Kamenzer Geschichtsvereins verfaßt und veröffentlicht worden war, fanden sich am genannten Tage des Vorjahres im unteren Saale des Fremdenhofes „Goldner Hirsch" 23 Damen und Herren ein und beschlossen die Gründung eines Kamenzer Geschichts- und Altertumsveretns. Bereits nach Ablauf einer Woche war die Zahl der Mitglieder auf 40 gestiegen, um sich dann im Laufe des Jahres auf 53 zu heben. Von diesen sind 44 Kamenzer, ö Auswärtige, darunter Herr Dr. Schumann aus Haag (Hollands. Der Geschichts- und Altertumsveretn Kamenz und Um gebung trat unterm 16. April 1928 dem Verband sächsischer Geschichts- und Altertums-Vereine bei. Auch hielt er mit der benachbarten Bautzner Gesellschaft für Vorgeschichte und Geschichte der Oberlausitz gute Freundschaft, ohne seine Eigenart aufzugeben. Die bisher schon bestehende „Vereinigung Kamenzer Familtengeschichtsforscher", 1. Vorsitzender Herr Dr. Ber ger, trat als „Familiengeschichtliche Fachgruppe" unserem Verein bei. Veranstaltungen fanden in diesem Geschäftsjahre die folgenden statt: 1. Die Gründungsversammlung am 28. März mit an schließendem Vortrag des 1. Vorsitzenden, Dr. Stephan, über: „Die Geschichte der Familie Lessing". 2. Eine Schanzenwanderung über Prtetitz — Ostro und zurück nach Rauschwitz bez. Marienstern am 24. Juni unter Führung von Dr. Frenzel-Bautzen. 3. 1. Vortragsabend der Familtengeschichtlichen Fachgruppe am 4. Juli im „Hirsch". Herr Studienrat Zimmer sprach über die Vererbungslehre (1. Abend). 4. Eine Führung durch die Kamenzer Hauptkirche am 18. August. 5. Eine Führung durch die Wendische Kirche am 23.Septbr. 6. 2. Vortragsabend der Familtengeschichtlichen Fachgruppe am 10. Oktober im „Hirsch". Herr Studienrat Zimmer sprach über die Vererbungslehre (2. Abend). 7. Ein Vortragsabend am 14. November im „Hirsch". Herr Studienrat Patzig sprach über die Wirtschaftspolitik Augusts des Starken. 8. Ein Vortrags- und Lichtbilüerabend am 12. Dezember im „Hirsch". Herr Dr. Frenzel-Bautzen sprach über den Stand der Vorgeschichtsforschung in der Oberlausitz und die Ausgrabungen auf dem Kasernenhof in Kamenz im Juni 1928. 9. Ein Vortragsabend, gemeinsam mit dem Volksbildungs verein, zu Ehren Lessings am 16. Januar 1929 im Fest saal der Oberrealschule. Herr Superintendent Dr. Schröder sprach über: Lessing als deutscher Denker. Es wurde jedem Besucher ein Buch „Lessings Eine Er innerungsgabe zum 200. Geburtstag des Dichters, 22. Januar 1929" überreicht. In der Monatsversammlung vom 14. Novbr. war be schlossen worden, den ev.-luth. Ktrchenvorstand St. Marien auf die schweren Gefahren aufmerksam zu machen, die den alten Grabsteinen auf dem Hauptkirchhof drohen. Herr Superintendent Dr. Schröder als Vorsitzender des Kirchen vorstandes hat darauf geantwortet, daß die Angelegenheit zwar vorläufig wegen Geldmangels zurückgestellt werden mußte, aber im Auge behalten werden soll. Der GAK. ist am 23. November an den Rat der Stadt Kamenz sowie an den Beztrksverband der Amtshaupt mannschaft Kamenz zwecks Unterstützung seiner Bestre bungen herangetreten, und hatte auch die Genugtuung, von beiden Behörden eine wesentliche Beihilfe zu erhalten. Die großzügigen Unterstützungen dieser Körperschaften sowie die möglichste Sparsamkeit unseres Kassenwartes haben den Verein in Stand gesetzt, schon im ersten Jahre seines Bestehens anläßlich des 200. Geburtstages Gott hold Ephraim Lessings an eine Herausgabe eines Jahr buches zu denken. Bei der Firma C. S. Krausche wurde unser „Jahrbuch 1929" in Druck gegeben. Der Titel lautet: Gotthold Ephraim Lessing und seine Eltern in ihren Be ziehungen zu Kamenz. Das 40 Seiten Text und 8 Blatt Bilder umfassende Büchlein beschäftigt sich vor allem mit Lessings Ahnentafel und der Gestalt seines kampfesmutigen Vaters. Einige Bilder, darunter das Mannesbild Lessings von Graff sowie zwei seiner Ahnen dienen der Aus schmückung des Jahrbuchs. Dieses wird unser« Mitgliedern unentgeltlich zugestellt und ist sonst zum Vorzugspreise von 1 RM. bezw. für Nichtmitglieder 2 RM. zu haben. Die Herausgabe des Bändchens wäre nicht möglich gewesen, wenn nicht mit dem hiesigen Gebirgsverein ein Abkom men abgeschlossen worden wäre, wonach dieser die Druck legung geldlich unterstützt und 250 Hefte abgekauft hätte. Gleichzeitig haben wir mit dem Bautzner Geschichts verein ein Abkommen betr. Schriftenaustausch abgeschlossen. Der Vorstand glaubt, in diesem Jahre den in 8 2 unserer vorläufigen Satzungen ausgesprochenen Zweck des GAK., vor allem der Förderung der Geschichtsforschung im Kamenzer Bezirk nach bestem Willen und unter Anspan nung aller Kräfte nachgekommen zu sein. Isumvoldtyelein Selfftennerraott Dritte Vereinswanderung nach der Mondviole und auf den Kaltenberg Am 2. Juni trafen sich 7 Uhr 45 Min. ans dem Bahn hof Schönfeld-Oberkreibitz 188 Bereinsangehörige, um die Schönheiten des Kreibitzer Gebirges kennenzulernen. Zu nächst führte der Weg durch herrlichen Buchenwald. An einer Walüblöße, von der man das ganze Gebirge über sehen kann, wurden vom Führer kurze Erläuterungen über den Charakter des Gebirges gegeben. In der „Post" in Schönfeld wurde eine einstündige Kaffeerast eingeschoben. Das Wetter ist heiter und sonnig, und wir freuen uns, als uns hinter dem Hegerhause von Schönfeld wieder schattiger Wald aufnimmt. Bald kommen wir auf die Kaiserstraße, die sich hier in mächtigen Windungen über das Gebirge arbeitet. Kurz vor der Kreuzbuche biegen wir in den Karlsweg ein. Dieser Weg ist das Herz des Kreibitzer Ge birges, zu beiden Seiten bietet er abwechselnd Nadel- und herrlichen Laubwald, dann wieder eröffnet sich uns ein Ausblick auf die bewaldeten Basaltkuppen, die sich kulissen artig anetnanderrethen und eine überwältigende Theater-