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M Gberlausitzsr Heimatzeitung Ar. 13 Dieser Brückenweg war nebst Draschen eine Perle des Tages. Auf unmarkiertem Wege durchwanderte der Verein nun den Zittnaier Grund bis Tupadl. Hier war eine Rast von 15,30 bis 16 Uhr angezeigt. Das Libochtal abwärts marschierte dann der Verein, in Vierer-Reihen geordnet, über Schelesen nach Liboch, nun der blauen Raute wieder folgend. Herr Niemann, ausgerüstet mit einer Flöte, und Herr Eichler auf der Mundharmonika sorgten abwechselnd oder zusammen für eine flotte Marschmusik. Von 17 bis 19 Uhr verweilte der Globus dann in der deutschen Turnhalle, sich den Melniker Wein gut schmecken lassend. Die Bahn fahrt, nun wieder bis Zittau stets im reservierten Wagen, führte an Melnik vorbei. In Wschetat, Turnau und Reichenberg war ein Umsteigen notwendig, das nur in Turnau einen einstündigen Aufenthalt brachte. Letzteren benützte Herr Niemann, um dem Führer den Dank der Teilnehmer zu übermitteln. Um 0,50 traf dann der Verein wieder in Zittau ein. * Lusatiavereinen, die diese Wanderung ebenfalls vor nehmen wollen, sei empfohlen, entweder das Mittagessen im Rucksacke selbst mitzunehmen, oder persönlich zu bestellen beim Abgehen der Vorbereitnngstour. Jene Ortschaften sind nicht in der Lage, eine größere Anzahl, manchmal auch kleinere Gruppen ohne Anmeldung zu verpflegen. Der Fremdenverkehr ist viel zu schwach und doch ist jene Gegend ungemein als Ausflugsgebiet zu empfehlen. Der Srvirgrverein Reichenau unternahm am Sonntag, 9. Juni, seine dritte Wande rung nach dem Kleiß bei Röhrsdorf in Böhmen, die vom prächtigsten Wetter begünstigt war. Unter der Füh rung des Herrn Lehrer Richter fuhren 50 Teilnehmer früh 5,07 Uhr von Reichenau nach Röhrsdorf, wo sie gegen /-L9 Uhr eiutrafen. Die Fahrt von Warnsdorf bis Röhrs dorf durch den herrlichen Wald ist überaus reizvoll. Oft bieten sich Fernblicke auf viele Berge. Ohne die übliche Kaffeerast erstiegen die Wanderer den 755 Meter hohen Kleiß, einen Klingsteinberg von eigenartiger Form. Ein Teil der Bergsteiger konnte es sich nicht versagen, den Gipfel ohne Weg und Steg zu erstürmen. Es kostete ihnen allerdings manchen Schweißtropfen über die Trümmer- halden und Gesteinsblöcke. Der Gipfel bietet kaum Raum für eine kleine Schutzhütte. Die Aussicht ist bei klarem Wetter überwältigend schön, sowohl in die Tiefe als auch in die Ferne. Sie war am Sonntag leider etwas getrübt, doch konnten einige wichtige Gipfel Böhmens gezeigt wer den. Auf dem Rückwege besuchte man den Steilabsturz des Kleiß und das „Steinerne Meer", ein riesiges Trümmer feld, am Südabhange gelegen. Der Verein rastete darauf in Röhrsdorf im Gasthof zur Messerschmiede. Gegen 1 Uhr wandte er sich auf Waldwegen der Ruine Mühlstein zu. Dabei berührte er das Dörfchen Morgenthau, das welt abgeschieden in einem Tale, rings von Wald umgeben, liegt. Hier beginnt wieder die Sandsteinformation. Die Ruine Mühlstein liegt auf dem 562 Meter hohen Mühl steinberg. Sie wurde im Jahre 1467 zerstört. Ursprünglich diente sie zum Schutze der Zittauer Handelsstraße. Nur einige Mauerreste auf den mächtigen Sandsteinfelsen sind noch vorhanden. Immer wieder entzückte der die Land schaft beherrschende Kleiß das Auge des Wanderers. Der Weg führte nun östlich abwärts nach Hoffnung, einem alten Dorfe, das ebenso einsam im Walde liegt. Dann er reichte die frohe Wanderschar gegen 3 Uhr die idyllisch ge legene Hammermühle, in der eine längere Kaffeerast ge halten wurde. Von einem prächtigen Wald- und Wiesen wege, der auf der Höhe links von Niederlichtenwalde ent lang führt, genoß man entzückende Blicke auf das im Grunde liegende Dorf, auf die Lausche, den Hochwald, den Jeschken und viele andere Gipfel. Nun ging es, nachdem man das Dorf Lichtenwalde gekreuzt hatte, am Rabenstein und den Nonnenfelsen vorüber, nach Jonsdorf. Hoch befriedigt kehrten die Wanderer mit dem Zuge oder dem Autobus in die Heimat zurück. Jahrbuch Sachsen 1S29. Politik und Wirtschaft, Kunst und Wissenschaft im Freistaat Sachsen. Herausgegeben von Reichsminister a. D. Dr. Külz, M. d. R. Helingsche Ver lagsanstalt, Leipzig. Von Jahr zu Jahr erfreut sich dieses mit einer großen Zahl von Abbildungen geschmückte Jahrbuch einer immer größeren Verbreitung. Gleichviel welchen der in ihm ent haltenen Aufsätze wir herausgreifen, sie sind alle gleich wertvoll. So schreibt Bürgermeister Dr. Koltzenburg über die Entwicklung einer sächsischen Mittelstadt nach dem Kriege —, gemeint ist Zittau. Interessant ist ein mit acht Abbildungen versehener Aufsatz des Ministerialrats Dr. Maier über die größte deutsche Jugendburg Hohnstein im Vorgelände der Sächsischen Schweiz. Der Dichter Find eisen schreibt über sächsische Volkslieder und Volksweisen. Auch Bertha Zillessen fijnöen wir als Mitarbeiterin in einem Artikel über die Erneuerung des Zwingers in Dresden <4 Bilder). Interessant ist ein Aufsatz über das Entstehen eines Krankenhauses in der Lesstngstadt Kamenz. Minister a. D. Dr. Seyfert behandelt die akademische Lehrerbildung im Freistaat Sachsen. Die Dresdner Jah resschau, Aus der Verwaltungsreform in Sachsen, Die sächsische Elektrizitätswirtschaft, Das Kraftverkehrswesen, Entwickelung und Bedeutung der sächsischen Sparkassen und noch so manches andere wird besprochen. Alle Mit arbeiter, Namen von gutem Klang, sind bemüht, das Jahr buch anregend und wertvoll zu gestalten, und deshalb kann es auch weiteren Kreisen zur Anschaffung empfohlen werden. Infolge Raummangels kann die Fortsetzung der Er zählung „Der Fremdling" heute nicht gebracht werden. Die Schriftleitung. Trinkt deutschen Mein! Großhandlung Gegründet 16öS Grnst Hitvrrss Mtwe. Gutgspflegts Weins l — — — Erstklassige Küche l Z Gasthof z. Gütchen, KerwiMvrs H X hält sich bestens empfohlen. Große Veranda. Schöner Garten X ? und eigens Festwiese zur Abhaltung von Sommerfellen. § Eigens Fleischerei. Fernsprecher Amt Zittau 10SS. N » Am freundlichen Zuspruch bittet GswaldFrenzel. A Z MZ an d«rSörlitz-Drssdn-r -Ntkg ^VryfrkIN »„»»«»»»«»»«»«WnnnnnWnnnnc:««!'»»»»»»««»»»»»»» Minuten erreichbar, hält sich allen Ausflügleen bestens emvfohlen. — Anerkannt gute Küche. — Fremden zimmer mit guten sauberen Detten zu längerem oder vorübergehendem Aufenthalt. — Grosser, schattiger Lindengarten und schöne, angenehme Lokalitäten bieten 500 Derlonen bequeme Unterkunft. Hochachtungsvoll O. UNv Fernruf 384 Amt Reichenbach L>-L. dn Dberlausiher Heimatzeitung bei freier Su- z — stsllung durch die Post und den Buchhandel für jedes Vierteljahr 2.25 Ä. - Mark (zuzüglich Duchhändlerzuschlag). Zahlungen können auf das Postscheckkonto Amt Leipzig Ar. 275.34 erfolgen. 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