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do soit e su ver siech — 'ch macht oack roössn, warum die Kräte nömie gegang ös, iech koann nischt droa finn. — Ar soite iber de Frooe, heute mach'ch nischt mie droa, a bösst Sunntg wöllch o hoann. Ar lehte öoas ganze Gerieder a anne Schosst und soatzt'ch mit senner Froon ver de Haus tiere. 'n Moutg frich fing e glci va, a brinkl a dau Regla- tcrwarke römzomahrn, 's broachn moanchmol der Augst schwees; aus, aber ar lief; ne lucker. Wie de Frooe 's Möttg- asfn fertch hoatte, meente Salger, ib'ch ne doas Ooß ba- soamm hoa, aß'ch ne. De Frooe mißt'n 's Assn a de Riehre schtelln. Su öm zweee röm hoatte doas Ding nu endlch ba- soamm und nu ließ er'ch 's Assn schmeckn, wenn o de Abrn- mauke a bössl verprutzlt woar. Wie e nu mit'n Assn fertch woar, fing de Frooe oa uhfzowoaschn und krigte doderbei o die Schössl zo packn, wu öoas ganze Seegergeroassl drönne gelajn hoatte. O je, soite de Frooe, do leit ju nva a Raöl hönne! Salger kroatzt'ch an Koppe und besahg'ch sei Mark voa oalln Seitn, ar konnte nerne a Lächl finn, wu e hätte doas Radl könn oabreng. Off eemol machte a ganz verklärtes Gesöchte und soite: doas ös der ganze Hokn, warum doas Luder nimie gegang ös, dar hoat a Radl zovill gehoat. Oetze war'ch'n glei amol uhshäng, nu wird e schun giehu. Ja, Quoarkschpötzn, ar konnte de Schleuder hie und har schöppn su 'vill oas e wollte, der Seeger blieb stiehn. Ar soite, do war'ch miech nömie dermit römargern. Wie e 'n andern Sunntg a de Kirche ging, noahm en mit heem. Ar soite, mit dan neumoöschn Seeger breet'ch nischt. Ihr ward oack missn woartn, bis der Uhrmacher ans der Schtoadt amol wieder kömmt. Doaß e noa a Radl dervo derheeme hoatte, doüervo soite aber nischt. A an hoalbm Juhre koam o wirklch amol der Uhr macher aus der Schtoadt. Dar machte grüße Oogn und sroite glei: „Wo haben Sie denn den Regulator?" „Ja, dan hommer uhfgeräumt. De irschtu vörz Tage össe ganz gut gegang, derno Hom mern uhfgezoihn und do horte glei uhf mit giehn. Mer hoann schun gedacht, wenn amol anne Huckst a der Frendschoaft ös, woll mern zon Huckstgeschenke gähn, doaß e ne mie gitt, doas wollt mer ne orscht soin, mer dochtn, die miegn'ch oack dermit kümmern." „Aber holen Sie doch die Uhr mal her, die muß doch gehen." Nu wurd se hargehuhlt. Der Uhrmacher guckte rei und soite: „Ja, was in aller Welt haben Sie denn mit der Uhr gemacht, da fehlt ja sogar ein Rad!" — Nu wurd's gesoit, doaß se Salger hätte a der Mache gehoat. Der Uhrmacher soite: „Schicken Sie doch gleich mal hin nnd lassen Sie gleich sagen, er solle das fehlende Rad von dem Regulator schicken." 's Dienstmajdl lief 'n halln Troapp zo Salgern, dar nohm doas Radl, woas e su schiene zon Oandenkn uhf geräumt hoatte und ging glei falber mit. Derweile hoatte der Uhrmacher schun 's Mark ausnander genumm und wie die beedn oakoam, machte uo doas Radl nei. Der Reglater wurde wieder off sei Fleckl gehang und ging wieder. Der Uhrmacher sroite Salgern: „Was haben Sie sich denn gedacht, als das Rädchen übrig blieb?" „Nu iech dochte, dar Seeger hoat doa amende a Radl zo vill gehoat." „Ich glaube, Sie haben ein Rädel zu viel im Oberstübchen oder eins zu wenig," soite der Uhrmacher. Oabs Salger koa- piert hoat, weeß'ch ne. Der Uhrmacher machte nu 'n Vesötzer druff uhfmerk- soam, doaß der Reglater danderwajgn nemie gegang wär, weil's'n ban örschtn mol uhfziehn a brinkl verrockt hättn. Do mißte uhfgepoaßt wardn. Fer de Miehe hoat der Uhrmacher nischt verlangt, dar hoatte senn Schpoaß derbei gehoat, na und 's woar doa o a Juhr „Garantie" druff. Oack ban Oabschiede soite ieber Salgern: „Mein lieber Herr Seliger, reparieren Sie nur die alten Seeger weiter, aber lassen Sie von den „neumodischen" in Zukunft die Finger weg." Der Reglater, wenn dar ne erne wieder amol öm a Radl gekomm ös, do gitt dar amende heute noa. Anmerkung: Die verehrten Leser möchte ich aus einiges betreffs Aussprache aufmerksam machen. Wörter, wie Reglater, Dienstmajdl, Hokn, Assn, Schössl, Froon usw. müssen folgendermaßen gesprochen werden: Re-gl-ater, Dienstmaj-öl, Ho-kn, As-sn, Schös-sl, Froo-n, sodaß die Ab kürzung immer als Silbe gesprochen wird. Auch habe ich die Schreibart so gewählt, daß sie wohl jeder „Aeberlau- sitzer" ohne große Mühe ablesen kann. Heimatsinn und Heimalpresse Bei einem Vergleich der deutschen Presse mit den Zei tungen des Auslandes fällt sofort ein großer Unterschied in die Augen. Während in den übrigen Ländern die Groß stadtpresse fast restlos das Feld beherrscht und den einzigen Lesestoff der meisten Bevölkerungsschichten bildet — wir er innern nur an Frankreich, wo die Blätter der großen Boulevardpresse geradezu allmächtig sind und abgesehen von einigen bedeutungslosen Blättern in den größeren Provinzstädten keine Konkurrenz zu fürchten haben —, ver fügen wir in Deutschland über einen wahren Blätterwald. Wohl sind auch bei uns die großen politischen Tageszeitun gen auf weite Teile des Reiches oder über das ganze Reich verbreitet, daneben verfügen wir aber über eine Unzahl von mittleren und kleineren Blättern, die alle ihre Da seinsberechtigung haben und zum großen Teil ans ein lang jähriges Bestehen zurttckblicken können. Wie ist diese Entwicklung in dem deutschen Zeitungs wesen zu erklären, worin mag diese Vielseitigkeit begründet sein, die wir in keinem anderen Lande der Welt in diesem Ausmaße wieder vorfinden? Wie kommt es, daß alle diese großen und kleinen Organe nebeneinander bestehen können, ohne sich gegenseitig ernstlich in ihrer Existenz zu bedrohen? Warum hat die Heimatpresse in unserem deutschen Vater lande so festen Fuß gefaßt, daß wir sie uns aus unserem täglichen Leben gar nicht mehr wegdenken können? Es lohnt sich, auf diese interessanten Fragen etwas näher ein zugehen. Einer der wichtigsten Gründe für die beispiellose Ent wicklung des deutschen Zeitungswesens ist zweifellos in dem hohen Stand unserer allgemeinen Volksbildung zu suchen. Es ist keine Selbstüberhebung, wenn wir sagen, daß das deutsche Volksschulwesen im Vergleich zu den Bildungsein richtungen der anderen Länder auf einer überaus hohen Stufe steht. Ein Analphabetentum gibt es in Deutschland nicht. Jeder einzelne Deutsche wird von der Schulpflicht er faßt, infolgedessen sind alle in der Lage, das geschriebene und gedruckte Wort zu lesen. Hinzu kommt das Lesebedürf nis, das in allen Schichten der Bevölkerung in hohem Maße ausgeprägt ist. Diesem Bedürfnis kommt die Zei tung in jeder Beziehung entgegen. Sie weiß sich auf die Wünsche der Interessen des Publikums einzustellen und bietet für jedermann den Anreiz, zur Zeitungslektiire zu greifen. Infolgedessen ist die Zahl der Zeitungsleser nir gends in der Welt so groß wie gerade in Deutschland. Jeder Mensch, selbst der einfachste Mann aus dem Volke, liest bei uns Zeitung, und zwar in erster Linie sein Heimatblatt. Und damit kommen wir zu dem zweiten Grund für die Mannigfaltigkeit des deutschen Zeitungswesens, dem tiefen Heimatsinn der Deutschen. Der Deutsche wurzelt mit allen Fasern seiner Kraft in der Heimat. Sie ist ihm das liebste auf Erden, ihr hält er die Treue, mag er selbst jahrelang im Auslande weilen. Darum hängt auch der Deutsche so innig an seinem Heimatblatt. Es vermittelt ihm alles Wissenswerte ans seiner Vaterstadt und seinem engeren Heimatkreise, es unterrichtet ihn über alle Tagesereignisse und vertritt mit großer Hingabe die politischen, wirtschaft lichen und gewerblichen Interessen seiner Heimat. Die Fra gen der Kommunal- und Heimatpolitik erfahren darin stets eine liebevolle und pflegliche Behandlung, wie sic eine große Tageszeitung niemals bieten kann. Die auswärtige große