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bieten Korn zu hohen Preisen eingekauft werden. Durch Verkauf von Latten und anderen Holzwaren in holzarme Ortschaften konnte man das Geld dafür aufbringen. Auch das Jahr 1663 brachte schwere Not infolge des langen Win ters. Bienen starben Sahin, Pocken unter den Schafen, Ma sern und Blattern brachen unter den Kindern aus. Doch war wenigstens der Ernteertrag besser, darum fiel der Kornpreis von 21- Talern vor Weihnachten auf 1 Taler 21 Groschen am 19. Juni. Am 12. Juli des trockenen Jah res 1664 zerstörten Schloßen (Größe von Hühnereiern) die Ernte auf den nach Reichwalde zu gelegenen Feldern. Mitte Juli wurde das Korn je Scheffel mit 1 Taler 8 Groschen bewertet. Drohende Wassersnot infolge Durchreißens eines Dammes der Schwarzen Lache konnte am 9. Februar 1668 durch tatkräftiges Eingreifen aller Anwohner verhindert werden. Am „Schlagfluß" starben in diesem Frühjahr viel Einwohner. Noch im Februar gab es überaus hohen Schnee,' darum trat Futtermangel ein, sodaß für ein Fuder Heu 4—5 Taler gezahlt wurde, 1 Schütte Stroh kostete 6 Pfennige. (12 Pfennige gelten 1 Groschen.) Nachdem es vor der Ernte lange trocken gewesen war, regnete es während der Korn ernte täglich, sodaß nur wenige Garben trocken cingebracht werden konnten. Doch war der Körnerertrag sehr zufrie denstellend. Nur Obst gab es wenig. Nach der durch Wolken brüche verursachten Überschwemmung am Pfingstabend 1666 begann eine große Trockenheit, die bis zur Erntezeit an dauerte. Im Januar 1667 wurde für 1 Scheffel Korn 1 Taler 14 Groschen gezahlt. Wahrscheinlich sind in den Ge bieten östlich der Neiße noch schlechtere Ernteerträge ge wesen, denn hier vorbei wurden 100 Scheffel Korn in diese Gebiete „ausgeführt". Ende Juni setzte wieder eine trockene Periode ein, in der am 10. Juli der Hagelschlag zwischen Klitten und Reichwalde viel Schaden bereitete. Der Ernte ertrag an Kornfrüchten war trotzdem gut. Anders war die Heuernte. Stellenweise lohnte es sich überhaupt nicht, die Wiesen zu mähen. Da Flüsse und kleine Teiche austrvck- neten, mußten die Mühlen ihren Betrieb einstellen. 2—3 Meilen weit sind die Leute gefahren, um Brotmehl zu er halten. Nachdem der Winter 1668 sehr linde gewesen war, schneite cs die Osterfeiertage. Darauf hat es 14 Tage hart gefroren. Vom 13. August bis 23. September regnete es fast täglich. Infolgedessen „wurde dem liegenden Sommer getreide großer Schaden getan". Anfang Juni 1669 hatten die Feldfrüchte unter großer Hitze zu leiden. Ende Juli, als das Korn noch draußen lag, kam eine Regenzeit, in welcher es acht Tage lang nicht aufhörte zu regnen. Obwohl die Landwirte fleißig das Korn wendeten, ist es ausgewachsen. Ende September dieses Jahres trat wieder so große Dürre aus, daß die Aussaat von den Leuten aufgeschoben wurde. Als aber keine Aussicht auf Änderung war, säte man in den Staub. Weihnachten fiel ungeheurer Schnee, der Mitte Januar 1670 plötzlich taute und Hochwasser zur Folge hatte. In der Neuöorfer Mühle stand es kniehoch. Weil auch in diesem Sommer Dürre herrschte, war der Ertrag an Korn gering. Besser waren Hafer und Gerste geraten. In dem milden Winter 1671 konnte bis Mitte Januar das Vieh im Freien geweidet werden. Mitte Mai waren da für einige Frosttage. Zu Beginn der Blütezeit der Obst bäume traten massenhaft Raupen auf und richteten viel Schaden an. 1672 wurde die Kornblüte durch einen Frost geschädigt, das junge Heidekorn gänzlich zerstört. Anfang Juli 1673 wurden die tiefliegenden Feldstücke am Schöps und Huschnitzka überschwemmt. Sonst gab es jedoch eine reiche Getreide- und Obsternte. Erst Anfang Februar 1674 fing der Winter mit Schnee und Eis an, nm dann bis Ostern anzuhalten. Am 23. Juni 1675 riß bei Hochwasser der Damm des Hammerteiches und überflutete Teile des Dor fes. Ebenso brach der Damm des Mühlteiches. Die Felder aus Reichwalde zu standen unter Wasser. Für Korn und Obst gab es infolge des vielen Regens eine Mißernte. 1877 wird wegen seines reichen Erntesegens gerühmt. 1678 leidet das Sommergetreide unter großer Hitze, Wintergetreide und Hafer sind ertragreich. Im Herbst muß wieder in den Staub gesät werden, da wochenlang große Dürre herrscht. Ihm folgte ein harter langer Winter von Anfang Novem ber bis Ostern 1679. Wieder riß in der Schneeschmelze der Hammerteich an der Brücke. Winter und Sommer 1682 waren naß. Der Scheffel bestes Korn kostete in Bautzen 21 Groschen. Auf einen harten Winter 1684 folgte ein dür rer Sommer. Gräben und Teiche vertrockneten. Darum stieg ein Scheffel Korn nach der Ernte auf 2 Taler 12 Gro schen,' Gerste 1 Taler 12 Groschen,' Hafer 1 Taler. 1685 for derte und erhielt man sogar für das Korn 3 Taler 6 Gro schen, für die Gerste 2 Taler 6 Groschen, für den Hafer 1 Taler 6 Groschen, darum herrschte überall Hungersnot. Aus der Niederlausitz kamen die Leute um Brot betteln. Empfindlich litt auch das Vieh, denn der eigene Futter vorrat war bald zu Ende. 1 Schock Stroh für 5 Taler oder ein zweispänniges Ochsengespann Heu für 8 Taler zu kau fen, war den meisten unmöglich. Eine Zeitlang halfen die Schoben der Strohdächer. Nach Fastnacht wurden die Quecken ausgegraben und gefüttert. Trotzdem starb allent halben viel Vieh an Hunger. Wie dankbar war man nun dem Schöpfer, der 1685 eine reiche Ernte bescherte. 1687 schädigten Schloßen die Ernte besonders im Lug und der Lache. In den Jahren 1689-90 berechnete man für das Korn 1 Taler, 1692 jedoch 2 Taler,' 1694 im Juni sogar 3 Taler 12 Groschen, unmittelbar vor der Ernte 4 Taler. K. H e n s e l. Mei Huhwald " Non N. Asumsister, Aittau Es gibbt a unser Hesmcht goar moanchs schiene Fleck! An unss Borgs sein o unser Stolz. N ssdr Mensch hoat sei b'sunders Eckl. - Jsch hoa wenn Huhwald mit senn Aoadlhulz. De Lausche is a brinkl hischsr no, 's gibbt o no andre, grlstrs Barge uff dar Walt. Garn Huhwald abr hängt mei Harze droa, Dan ßoan wer kess bszoahln o mit Gald. Nu ubn gucksts uff de Heemchts nunner, Do msrßsts irscht, wie schien de Heemchts liegt, An do erscheint d'c oallss wie a harrlichs Wanners, Woas mer vum Harrgutt oals G'schenks liriggt. Nom Gybn ruff do klingt a Gluck'ng'läute, N woarmer Wind stresst übsrsch Fichtnhulz, Drum sei's no eemol laut g'priesn heute: Mei Huhwald is un bleibt mei Stulz. 1) Hochwald, 2) Wunder. Männer der Heimat I. - NaN Mgurt yavlett jun. Wo Bcrgeshöhn ein Tal umschließen, Ein Tal so reich an Lieblichkeit, Wo tausendfach die Blumen sprießen Im Wiesengrund zur Sommerzeit. Wo herrlich sich der Himmel blauet Und goldig strahlt der Sonnenschein, Wo froh sich Aug um Auge schauet, Da liegt, da liegt die Heimat mein. Diese Worte standen einmal in einer alten, damals aber sehr beliebten, doch schon längst eingegangeuen Heimatzeitung, im „Gebirgsfreunde", und waren von einem Manne, der noch unter uns lebt, und dem hier einmal einige Zeilen gewidmet sein mögen.