Volltext Seite (XML)
Hdsrlaufltzer Helmatzsitung Ar. H der Ehrenvorsitzende, Herr Lehrer Menzel, dem 1. Vor sitzenden für seine aufopfernde und uneigennützige Leitung und Arbeit des Vereins. * vereinig«»- M ke!matlru»<le, fteicbendach OL. Die Vereinigung für Heimatkunde Reichenbach OL. und Umgebung hatte am 4. d. M. die Vorstände sämtlicher hiesiger Vereine zu einer Besprechung eingeladen, um end gültig im Verein mit dem Magistratsdirigenten, Herrn Bürgermeister Jaehner, über die geplante 700-Jahrfeier der Stadt zu verhandeln. In lebhafter Aussprache war man allgemein der Ansicht, das Fest nicht in einem so gro ßen Rahmen aufzuziehen, wie es erst geplant war. Gleich zeitig soll damit die 500-Jahrfeier der Wiederkehr der Hus sitenkämpfe verbunden werden. Heimatschrtftsteller Lehrer Fritz Bertram (Lauban) ist gewonnen worden, der das Festspiel für letztere Veranstaltung bearbeiten soll. In einem herausgegebenen Heimatbuche soll alles Gewesene bis zur heutigen Zeit geschildert werden, was Bezug auf die Stadt hat,- ihre Entwickelungsgeschichte soll dabei be sonders gewürdigt werden. Großer Lausitzer Abend in Bautzen Zu Gunsten der Wilhelm-Friedrich-Spende findet am Montag, dem 13. Mai, in Bautzen in den Krone-Sälen ein großer Lausitzer Abend unter dem Ehrenvorsitz des Herrn Kreishauptmann Richter-Bautzen statt. Die Ausgestal tung des Abends hat der Landesverein Sachsen für länd liche Wohlfahrt- und Heimatpflege und dessen 2. Vorsitzen der, Herr Schriftsteller Max Zeibig, übernommen. Zur Mitwirkung wurden die Neichenauer Spielschar „Thalia" zur Aufführung von Wilhelm Friedrichs Mundartschwank „'s Gescheeche" und alten Volkstänzen, die „Jednota"- Radibor zum Vortrag wendischer Gesänge und Tänze sowie die Singschar und der Volkstanzkreis Bautzen zur Dar bietung von alten Volksliedern, Reigen und Tänzen ge wonnen. Die Begrüßung spricht Herr Kreishauptmann Richter, Schriftleiter Herbert Hen kn er spricht über das Thema „Was ist uns Wilhelm Friedrich?" Das Schluß wort hat der Heimatdichter Max Zeibig übernommen. Dieser Heimatabend wird unterstützt vom Gebirgsverein zu Bautzen, von der Gesellschaft für Lausitzer Schrifttum, der Gesellschaft für Vorgeschichte und Geschichte der Ober lausitz, Ortsgruppe Bautzen, und dem Deutschen Sprach verein, Zweig Bautzen. Der Eintritt beträgt im Vorver kauf 1,— Mk., an der Abendkasse 1,80 Mk. Den Vorverkauf übernehmen die Wellersche Buchhandlung und die Wen dische Volksbuchhandlung. Näheres wird noch bekannt ge geben. Buchbesprechungen Der Wunderbaum. Geschichten und Gedichte von Kurt Arnold Find eisen. Band 11 der Sammlung „Land — Bücher". Deutscher Verein für ländliche Wohlfahrts und Hetmatpflege, Berlin SW. 11. 88 Seiten. Papp band 50 Pfg., Leinenband 60 Pfg. Das vor uns liegende, sehr gefällig ausgestattete Bändchen ist kein neues Werk des bekannten Sachsendich ters Findeisen, sondern als eine sorgfältig ausgewählte Anthologie aus dem reichen bisherigen Schaffen des stim mungsvollen Lyrikers zu betrachten, der auch in der Lausitz recht wohl bekannt ist. Zudem hat ein artverwandter Lau sitzer Kollege, nämlich der Bautzener Schriftsteller und Kri tiker Max Zeibig, die ebenso geschickte als geschmackvolle Auswahl getroffen und das hübsche Büchlein mit einem biographischen Vorwort versehen, das willkommenen Auf schluß über das Wesen und Wirken des aus dem Erz gebirge stammenden, aber auch mit der Lausitz gute Freund schaft haltenden Dichters bietet. Findeisen, der in den besten Mannesjahren steht, hat bereits eine sehr umfassende eigenschöpferische Tätigkeit hinter sich,- außerdem gab er die „Sächsische Heimat" bezw. „Mitteldeutschen Monatshefte" heraus und spielt noch heute im sächsischen Rundfunkwesen eine gewichtige Rolle. Auch im Landesverein Sächsischer Heimatschutz ist er eine hochgeschätzte Kraft. Das neue Büchlein enthält eine Edelauswahl von Abschnitten aus den verschiedensten Werken des Dichters: „Der Tod und das Tödlein", „Mutterland", „Ahnenland", „Klaviergeschich ten", „Aus der Armutei", „Das golbne Weihnachtsbuch", „Der Raubschütz" und etliche Einzelgedichte, die wertvolles Literaturgut sind. Wir schätzen an Findeisen neben seiner außerordentlich reichen Gedankenwelt und , seiner im innersten Gemüt wurzelnden Erfassung des Heimat gedankens namentlich die meisterhafte Beherrschung des Ausdrucks, die uns zur Ehrfurcht vor der unergründlichen Schönheit der deutschen Muttersprache zwingt. Die vor liegende Auswahl gibt dem Fernerstehenden eine er wünschte Gelegenheit, einen umfassenden Einblick in das Lebenswerk eines Schönheitssuchers und sächsischen Heimat freundes zu gewinnen, der unter den zeitgenössischen säch sischen Dichtern zu einer führenden Stelle berufen er scheint. Besonders hingewiesen sei auf den fabelhaft wohl feilen Preis des schönen Bandes, der dazu angetan ist, das Büchlein den breitesten Volksschichten zugänglich zu machen. Es sei bestens empfohlen! Bruno Reichard. * Ein neues Lausitzer Heimatbnch Lob der Lausitz. Wanderskizzen, Aufsätze und Gedichte von Max Zeibig. Buchschmuck von Georgkarl Heinicke. Druck und Verlag: „Bautzener Tageblatt", Bautzen. Preis 1 Mk. Der als Schriftsteller und Dichter weithin bekannte Verfasser hat hier das stimmungsvolle Buch einer Land schaft geschrieben, das in seiner Vielseitigkeit überrascht und in seiner Anlage völlig neuartig erscheint. Die ganze Lausitz vom Oybin bis zum Deutschbaselitzer Teich, vom Jugend land der Spree bis zum Park von Muskau wird hier in flott geschriebenen Aufsätzen klar und schön umrissen. Sitte und Brauch werden im Osterreiten und Hexenbrennen temperamentvoll lebendig gemacht. Mit feinem Verstehen und fröhlichem Sinn wird das Wendentum geschildert. Ein Abriß über das Schrifttum der Lausitz gibt wertvolle Be reicherung. Was das Buch aber zu einem Heimatbuch von beson derer Art weiht, ist die anschauliche Bildkraft der Sprache, mit der es Zeibig versteht, Stimmungen von ganz eigen artigem Reiz hervorzuzaubern. Mit solchen Augen und mit solchem Führer kommt der Wanderer an das Herz der Heimat. Die Aufsätze: „Vorfrühling in Neschwitz", „Über das blühende Schlachtfeld", „In der blühenden Heide", „Nachdenkliche Fahrt in den Spreewald" sind bester Be weis dafür, und wundervoller Beweis die Gedichte, von denen man manche schon aus Zeitschriften und großen deut schen Tageszeitungen kennt und die, vielmals im Volks ton gesungen, den Ruf ihres Dichters begründet haben. Ganz köstlich ist der von Georgkarl Heinicke ge schaffene Buchschmuck, vornehm und gediegen die Ausstat tung. So dürfte das Buch bald Heimstatt haben in Haus und Schule. Alle heimatlichen Verbände sollten sich daran freuen und bet Tagungen in der Lausitz dürfte es ein will kommenes Gastgeschenk an die Fremden sein. Oer Cinsendungstermin von lZeträgen kür die „Oberlausitzer Heimatzeitung" ist stets der Montag der Woche, in weicher die Zeitung erscheint. Wir bitten unsere Mitarbeiter und die Berichterstatter von Vereins, berichten, diesen lag innezukalten, da sonst Verzögerungen in der Herstellung unvermeidlich sind.