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Oberlausitzer Helmatzeitung Nr. 8 321 Scheffel 12 Metzen Hafer, mit gleicher Wahl wie in den alten Erblanden. 4. 52000 Thaler zu Tilgung und Verzinsung der auf die alten Erblande mit übergehenden Oberlausitzer Pro. vinzialschulden. Die ordonanz- und verfassungsmäßigen Scrvisleistungen bleiben unverändert und sind ebenso, wie alle Abgaben, Natural, und Geldleistungen, auch sonstige Erhebungen, welche nicht ausdrücklich aufgehoben worden sind, fort- zugewährcn. * * 1° Es langt zu, was die Staatsverwaltung zur Deckung der Ausgaben für 1835 ausgestellt hat! Muten die Psennigbeträge äußerst gering an, so müssen wir der anderen Zeitoerhältniffe gedenken. Ein Pfennig bedeutete da mehr als heute, und er summierte sich sehr schnell zu Groschen und Talern! Interessant war die Tabelle über die Lavalerie-Verpflegungs- gelber. Aus diesen Listen druckten dann die Kalenderdrucker bei den einzelnen Monaten die „Königlich Sächs. gefälligen Grundsteuern" mit auf. Die Stempelsteuer für so einen einfachen Hauskalender betrug 6 Pfennige. Auf dem Monat Dezember und auf dem Titelblatt wirst du diesen steuerlichen Vermerk bei alten Kalendern finden. Unsere Oberlausitz stand unter besonderen Gesetzen. Während die alten Erdlande 22 Brzirkssteuer-Einnahmen hatten, gab es bei uns in der Oberlausitz nur vier städtische Einnahmen für die Dierstädte der Oberlausitz und für die an sie gewiesenen Ort- schäften. Dazu noch eine Königl. Bezirkssteuereinnahme für den Landkreis. Dieses abweichende Abgabenverhältnis des „ober- lausitzischen Landestheils" erschwerte natürlich die Pläne der Kreissteuerbehörden. Tür den „Budissiner Kreissteuer. rath , dem unser Hauptzollamt Zittau mit unterstand, war ferner noch folgender Punkt schwer zu berechnen: es mußte zu. gleich „in Betreff der Oberlausitz" in Bezug auf die Abgaben- Verwaltung eine mittelst der Urkunde vom 17. November 1834 8 25 flg. festgesetzte Concurrenz der Provinzialstände stattfinden! Lasten wir die weiteren Fiuanz-Paragraphen. Es genügte uns heute, allgemein von Steuer und Zoll in Hinsicht auf unser Zittauer Gebiet im Jahre 1835 zu hören. Daß unsere Heimat früher auch schon unter Lasten seufzte, ist hinlänglich durch die Zahlen angedeutet worden, nur waren es keine Zehn- und Hundertmarkscheine, sondern „gute Thaler", Groschen und Pfennige. Bahnhof Wittchschänke Bon A. Neumeister, Zittau A dr Sitte uff dr Hahlestelle dein Viadukt steigt anne ahle Froe ei de Bimmlboahn noachn Oybn. Rullbauline heetzt se ann Dürfe, un de Leut soin vu ihr, se sei nimmieh rächt ann Abrstiebl. Wie se nu as Ziegel neigekraxelt is, soit se zon Schaffner, ar sellt oack su freindltch sein, un ihr rnitteeln, wenn se bei dr Wittchschänke warn. Se wär waign ihr« biesn Benn no ne vill gfoahrn un wißt kenn Bscheed. Doas kenn wer schunn machn, soit dar Moau. Abr su a Schoaffner hoat miehre zo tun. Uff jedn Boahnhof muß ar naus, un vu dr Sitte nochn Oybn gibbts a ganz poar Station'n, wu ar dann Leutn Frogn beant- wurtn soll un bein Eifteign halfn muß. Sichre pinktlch, oack mit zwanzg Minutn Berspätche fährt oah mei Ziegl vab, un kaum is 's su rächt ann Schwünge, doa bleibts oah schunn wiedr sttehn. Uffn Boahnhof Sitte-Vurstoadt froit de Rullbauline dan Schoaffner zon Fanstr naus, ub se a Ulberschdurf- Niedrdurf wärn. Nee, no ni, brüllt ar vun Boahnsteig runner. Bei dr nächsten Station froit se ne, denn suvill weeh se schunn, doatz Ulberschdurf zwee Boahnhöfe hoat. Oa Barzdurf-Bahnhof do muß se 'n Schoaffner abr buch eemol froin, ub doas de Wittchschänke is. Nu hiernse abr bahle uff mit San Gefroje, iech warsche schunn droa erinnern. Jede Quetsche koan duch ne de Wittchschänke sein, meent dr Moan, un rufst: Färtch, oab- foahrn. Jtze kimmt abr a dr Toat Oybn-Niedrdurf, wu de Wittchschänke a dr Nähe is. De Rullebauline huckt ganz still uff dr Bank bein Fanstr. Se hätt dan Schaffner garn no amol gefroit, abr dar Karl woar vurtns schunn su rubbch, doaß se sichs nimmieh traut. Nu, un dar denkt oah ne vu alleene droa. Dr Moan mit dr rutn Mitze dischkeriert abn mitn. Wie nu 's Ziegl oabgefoahrn is un a de Kurve eibeegt, denkt dar Schoaffner a de ahle Froo, de a dr Wittchschänke aussteign wullte. Ar kraxelt glei vu Woign ze Woign bis ar as Oabteel, wu de Rullbauline sitzt, kimmt. Hiehrnse amol, Froo, wulltn se ne a Niedr-Oybn aus steign? Mer sein nanu schunn vurbei. Nu missn se a dr Teiflsmihle raus un danno dan Waig zorickloofn. 's sein bloß a poar Schriete. Su?, soit de Froo, dank oh schien. Iech foahr suwiesu bis an Oybn. Iech hoa doa unne nischt vrlurn. Zon Dunnerwatr, worim brängse mich danno egol a de Wulle mit dr Wittchschänke? froit se dar Schoaffner uff- gebroacht. Dodrbei funkeln sänne Oogn goar sichre diese. Doas is nu su, soit de Rullbauline, iech woar a dr Sitte ben Duktr, un dar hoat mer Tabletten verschrieb», dodrvoone sulch oalle Stunn zwee'e nahm. Weilch abr keene Klimbr mithoah, soit ar, iech füll bei dr Wittchschänke ei nahm, bis dohie tät de Bimmlboahn bahle anne Stunde vum Hahlebunkt aus foahrn. Dr Schoaffner sitt se vu dr Seit oah, schmeßt danno de Tür as Schluß un gieht wiedr a senn Woin. Nuju, de Rullbauline is ne su dämlich wie se aussitt. jMe Volkslieder und Gedickte Hoffnung lZokknung, Trösterin in Leiden, vu o goldns lZokknung du, vu versüßt mir alle Leiden, Mackst micb krok und scdsnkst mir Null'. Wärst du nickt, die micb kestkielle Und mein kZerz mit vrost erfüllte, Wer wär's, wenn ick Scbmerzen küklte, Micb befreite, meine Scbmerzen stillte? §reundlick wie dis Srüklingsauen Läcbelst du mir ins Schickt, So, das weder §urckt nock Srauen vocb Verzweiflung micb anfickt. Scbwebt mein lZsrz in bangen Leiden, Lab' icb feste Zuversicbt, vatz fick'» kekren wird in §reude, lZokknung, du verläßt micb nickt, lzann kein Sterblicber micb trösten, Lrocknen meine Uränen mir, Kokk' icb, Sott wird micb erlösen, Vock erfreuen kür und kür. Ja gewiß, ick glaube feste, Soffen darf ick, weil ick kann, vrum glaub' ick und Kokk' das Veste, vatz es einst gut werden kann. lZokknung wird mick stets begleiten, Lis an meines Srabes vand, vann empfind ick Seligkeiten, vort in jenem Vaterland. lZokknung lasset nickt verderben, lZokknung, lZoffnung täusckest nickt, Sinstens werd' ick das erwerben, Was jetzt weislick mir gebrickt Sie MWnlMe M -le ZelleuWk vou WsM. 3u beziehen durch unfern Verlag sowie jede Buchhandlung. Preis -,50 RM.