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Aus den HeimaLvereinen vekdanü „ruratia" Die diesjährige Hauptversammlung des Verbandes Lusatia fand am 9. März in Hütters Wintergarten in Zit tau statt. Die Tagung, die vom zweiten Vorsitzenden Herrn Lehrer Ebert-Eibau geleitet wurde, war außergewöhn lich gut besucht,- nicht weniger als 26 Verbandsvereine waren vertreten.' Allerdings war die Sitzung auch eiue der wichtigsten seit dem Bestehen des Verbandes. Nachdem Herr Ebert die Versammlung mit begrüßenden Worten eröffnet hatte, erfolgte zunächst einstimmig die Aufnahme des „Gebirgsvereins Cunewalder Tal", der den Anschluß beantragt hatte. Der Verbandsschriftführer Herr Bruno N e i ch a r d - Zittau trug alsdann den von dem schwer er krankten Vorsitzenden verfaßten und in einigen Punkten ergänzten Geschäftsbericht über das abgelaufene Jahr vor, der wieder eine Menge gemeinnütziger Arbeit aufwies. In folge wesentlicher Einsparungen wies auch der vom Schatz meister Herrn Kittel-Zittau erstattete Kassenbericht mit Voranschlag für 1929 ein sehr günstiges Bild auf. Die Ver sammlung ernannte die Herren Sparkassendirektor An der t - Ebersbach und Stephani-Zittau zu Rechnungs prüfern. Die Herren nahmen die notwendigen Feststellun gen sogleich vor, fanden alles in bester Ordnung und be antragten die Richtigsprechung. Unter dem Ausdrucke des Dankes für seine Mühewaltung wurde dem Schatzmeister Entlastung erteilt. Uber die Verbands- und Vereins statistik berichtete in ausführlichen Darlegungen Herr Köhler-Großschönau. Er gab eine Anzahl beachtlicher Anregungen, die die Zustimmung der Versammlung fan den. Ziemlich schwierig gestaltete sich die Beratung über die vom Vorstand beantragte Änderung der Satzun gen, die sich eigentlich nur auf die notwendige Erweite rung des Vorstandes erstrecken sollte, aber umfassende weitergehende Wünsche zeitigte. Namentlich wurde die un günstige Lage von Zittau als Sitz des ursprünglich nur die Südlausitz umfassenden, jetzt aber bis Pulsnitz und Kamenz ausgedehnten Verbandes bemängelt. Auch eine anderweite Verteilung der Vorstandsämter auf die ver schiedenen Verbandsvereine wurde von verschiedenen Sei ten gewünscht. Man einigte sich schließlich auf die sofortige Erweiterung des Vorstandes und beschloß die Beibehaltung von Zittau als Verbanössitz. Im übrigen soll der Vor stand den Wortlaut der neuen Satzungen unter Berück sichtigung der gewünschten Änderungen feststellen und der Herbstvertretertagung vorlegen. Die Vorstandsneuwahl ergab folgendes Bild: nach den Satzungen hatten der erste Vorsitzende Herr Professor D r. Weder und der Schatzmeister Herr Kittel auszuschei den. Ersterer mußte leider aus Gesundheitsrücksichten eine Wiederwahl kategorisch ablehnen,- Herr Kittel wurde als Kassenführer und zugleich als Wegemeister für die östliche Lausitz wiederum bestätigt. Die Herren E L e r t> Eibau und Reichard-Zittau verbleiben in ihren bisherigen Ämtern. Als erster Vorsitzender wurde einstimmig Herr Studienrat Dr. H e i n k e - Zittau erkoren, was allgemeine Genugtuung auslöste. Die neugeschasfenen Vorstandsämter wurden mit den Herren Köhler-Großschönau (zweiter Schriftführer zur Bearbeitung der Verbandsstatistik), Ju lius Frenzel-Bautzen (Wegemeister für die westliche Lausitz), Hentschel-Seifhennersdorf (Vortragswart) und als achtes Mitglied Herr Holz-Neukirch gewählt. Der langjährige erste Vorsitzende Herr Dr. Weder wurde an gesichts seiner außerordentlichen Verdienste um den Ver band zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Der nächste Punkt der Verhandlungen betraf das Ver hältnis der Vortrags- und Fortbildungsvereine zu den Gebirgs- und Wandervereinen innerhalb des Verbandes. Die letzteren waren bisher insofern im Vorteil, als sie die Hauptnutznießer der Verbandseinkünfte waren. Hierin soll ein Ausgleich dadurch geschaffen werden, daß bei den vom Verband organisierten Bortragsreisen bedeutender Redner die leistungsfähigeren Vereine in den großen Orten zu gunsten der schwächeren höhere Honorare auswerfen, um auch den kleinen Vereinen auf dem Lande gute Vortrüge zu erträglichen Bedingungen zu ermöglichen. Außerdem soll der Verband gegebenen Falles im Nahmen der verfüg baren Mittel Beihilfen zur Deckung von Fehlbeträgen be willigen. — Über die schon lange ventilierte Frage der Un fallversicherung für den Verband und seine Mitglieder sprach zunächst kurz Herr Kittel, weiterhin ausführlich ein Versicherungsfachmann aus Leipzig. Die Angelegenheit ist jedoch noch nicht spruchreif, da die besonderen Wünsche der Verbandsvereine in dieser Hinsicht zu verschiedenartig sind. An einigen Stellen scheint auch noch Unklarheit zwischen der Unfall- und der Haftpflichtversicherung zu be stehen. Bezüglich der nächsten Veranstaltungen wurde endgül tig bestimmt, daß die Wanderversammlung am 12. Mai in Neusalza-Spremberg stattfinöet. Der Vormittag wird durch prächtige Wanderungen ausgefüllt, zu denen die „Vereinigung der Heimatfreunde" die Führungen über nehmen wird. Den zur wissenschaftlichen und künstlerischen Unterhaltung bestimmten Nachmittag wird der „Bolksbil- dnngsverein" betreuen. Als Vorort der Wanderversamm lung für 1980 wurde erneut Bautzen bestimmt. Die nächste Herbstvertretertagung wird am 26. Oktober in Löbau abgehalten. Zu der am 16. November in Groß schönau stattfindenden gemeinsamen Tagung der nord böhmischen und sächsischen Gebirgsvereinsverbände ist mög lichst zahlreiche Beteiligung der Lusatiamitglicder er wünscht. Ein besonderer Hinweis erfolgte nochmals bezüg lich der im September geplanten gemeinsamen Fahrt nach der Hohen Tatra, für die den Mitgliedern ganz außer ordentliche Vorteile zugebilligt werden. Weitere Verhand lungen betrafen einen in Ebersbach in Aussicht genom menen Volksbildungstag und die Zugehörigkeit eines Ver bandsvertreters zum Vorstand der allgemeinen Gesellschaft für Volksbildung, die als sehr notwendig bezeichnet wurde. Als Kandidat hierfür soll von Seiten des Verbandes Herr Hentschel-Seifhennersdorf vorgeschlagen werden. Die sehr arbeitsreiche Sitzung, die Beschlüsse von großer Trag weite zeitigte, nahm nahezu fünf Stunden in Anspruch. Wir wollen hoffen, daß sic nach jeder Hinsicht dem Besten des Verbandes gedient hat. Bruno Reichard. * verein üer Overianrltrer ru Lkemnltr Am 8. Februar 1929 hielt der Verein der Oberlausitzer zu Chemnitz seine Jahreshauptversammlung ab, die in einen Ehrenabend für den Verein auslief. Der Versamm lungsraum, der mit der Vereinsfahne geschmückt war, hatte sich bis auf den letzten Platz gefüllt. Nach Begrüßung der Erschienenen durch den 1. Vorsitzenden erstattete dieser den Jahresbericht. Aus diesem ist die Mitgliederbewegung erwähnenswert. Der Verein hatte 13 Zugänge und 6 Ab gänge <4 durch Tod, 1 durch Wegzug und 1 durch Austritt). Die Mitgliederzahl betrug am Schlüsse des Vereinsjahres 81. Der vom Kassierer erstattete Kassenbericht zeigte ein be friedigendes Ergebnis. Die Wahlhandlung ergab die Wie derwahl der ausscheidenöen Vorstandsmitglieder. Nach Erledigung des geschäftlichen Teiles übernahm der 2. Vorsitzende Kühnel die Leitung der Versammlung. Er erklärte, daß der heutige Abend durch eine dem Verein zngegangene Ehrengabe eine besondere Bedeutung in unse rer Vereinsgeschichte haben werde. Bevor er aber dazu dem 1. Vorsitzenden Otto Philipp das Wort zu seinen Aus führungen erteilen könne, sei es ihm eine ganz besondere Freude, diesem, der in der folgenden Woche sein 60. Lebens jahr vollende, an dieser Stelle die herzlichsten Geburtstags-