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Nr. 5 Gbevlaufltzev Holmatzettunq 63 aller vertieften kvgieniscken Erkenntnis zum Lrotz, an ikrer Kleidung festkalten, wenn alle anderen sie sckon lange aufgegeben kaben? Dem Leiter des Museums gebükrt aber großer Dank, daß er uns diese Lrackten erkalten Kat. Ctwas bitter sckreibt er in seinem §ükrer durcks Museum: „Satten wir dock in unseren etknograpkiscken Sammlungen die wilden Völker des Crdballes bedackt, dieSottentoltenundSusckmänner; für unser Volk war nickts gesckeken!" (S. 42.) Llus- fükrlick sckilderte unser §ükrer dann eine wendiscke Sockzeit, deren er sckon einige mitgemackt Kat. Wie auf die §rage des Sockzeitsbitters, ob in dem Sause eine Graut wäre, erst eine alte bucklige §rau, dann ein Mädcken in älterem Semester und dann ein Sckul- mädcken zum lZräutigam kinaus gesckickt wird, bis dieser draußen ganz mordsmäßig zu toben anfängt. Dann erst kommt die ricktiqe Graut, angetan mit dem goldenen IZrautsckmucke. übrigens gibt es auck dort kennseicken dafür, ob die Graut nock „unbesckolten" ist. War es bei uns das §eklen des grünen Mvrtken- kranzesj oder durfte dieser nickt ganz gescklossen seinj so darf dort das sine Luck am Gänderstabedes Sock- zeitsbitters kein reinweißes sein. Cs ist dann ein rot- gepunktes. Oer kundige Lkebaner weiß sofort, wie viel es gescklagen Kat. Cine ganze Geike Sckränke füllen die Lrackten. Man bedauert, nickt länger kier verweilen zu können. — Zwei Stuben bekerbergen dann lausitzer Sandweb- stükle. Gar abgenutzt ist das eine Sitzbrett. Wie man- ckes Gesckleckt mag dort von frük bis spät in die packt kinein gewirkt kaben bei sauer verdientem Lokn. Cine stille Gükrung überkommt uns. Gaben dock wir alle nock als Kinder auf dem „Scklicktbänkel" gesessen. Unsere Kinderwissennickis mekr davon! — Das große Himmelbett mit den kockgetürmten §ederbetten in der wendiscken Wöcknerinnenstube weckt gelindes Grausen. Viel kriscke Lukt konnte da sicker nickt kinein! Man glaubte aber damals, daß das junge Menscken- kind später um so angesekener sein würde, je köker es als Säugling lag. Man muß dock bald eine Leiter gebrauckt kaben, um da kinaufzukommen. Sicker wurde das Kind, das kier lag, später einmal Pastor oder Gürgermeister! Söker kinauf gekt's nickt mekr, sonst stoßen sie an den Gettkimmel an. — Im letzten Gaume des ersten Stockwerkes inter essieren uns nock alte kinderkutscken, vor die wokl ekemals Ziegenböcke gespannt wurden, Geckt um- kangreick seken sie aus, fünf Binder müssen bequem Platz gekabt kaben! Seute werden sie nickt mekr so groß gebrauckt! Wir steigen ins Dackgesckoß kinauf. Neben der Lreppe stekt eine eicksne Saustür mit gescknitzten Ornamenten aus Geickenau bei Zittau. Oben im Giebel ist die Dresdner lZürgerstube aufgestellt. 8ie stammt etwa aus den 50er ^akren des vorigen )akrkunderts. Llnsckeinend kirsckmöbel.gesckweittes Sofa (Causeuse), Stükle mit gebogener Lekne, der koke Spiegel, die weißen Sardinen muten uns gar ankeimelnd an. Und gar sauber ist alles, auck in allen anderen Räumen. Sanz im Segensatz zu anderen Museen, wo okt überall eine dicke Staubsckickt liegt. Das verdient ganz besonders kervorgekoben zu wer den. pack einigen Sausmodellen, einige wäkrend des Krieges in Dresden von Verwundeten mit viel Sesckick zusammengebastelt, erblicken wir eine ganze Geiks kaffeemüklen, Leuckter und Plätteisen und staunen über die mannigfaltigen Sckmuckformsn. Lreiberäder, Sckränke, Spinnräder, Setten usw. steken weiter kinten. Man Kat sie kier aufstellen wüssen, weil unten kein Platz mekr war. Scköne Puppenstuben bewundern wir und Gösckens Paradies (kindersoka, kindertisck mit Gilderbuck). Ausgediente Geittiere eines Karussell die kier nack langem Lagewerke ikren Lebensabend besckließen, dann ist der Sang durcks Museum beendet. Sei weitem nickt alles kaben wir uns wirklick an- geseksn. Man muß mekrere Male kerkommenj um alles ricktig „verdauen" zu können. Serzlicksten Dank unserem §ükrer für seine Mükewaltung. Wir wollen uns vornekmen, den Seist des Museums in uns leben dig zu erkalten. Dann ist Seykkerts Werk nickt umsonst getan, wenn alle Sesucksr sick belekren ließen. Lluf Wiedersekn! Cs soll nickt das letztemal gewesen seinj daß wir kier Cinkekr kielten. p. Deusalza-Spremberg! Spätes Sluck Der Soldmond stand im LIbsndblau, Ss prunkte sckvver der Wolken Saum. Im dunklen Samt der blauen Nackt Zakst du die Silbersterns kaum. Der Soldmond stand im Llbsnüblau, Sin lZaunsn ging durck vusck und Saum, Der löollsrbusck, der IZossnstrauck, Vie nickten stumm und ernst im vraum. vsr Soldmond stand im vbendblau, Sanz fern vsrsckxvsbts leis ein Sang —, Sin Vogellaut —, ein Ssigenton —, Sin zitterleisss Lied versckvvang. ver Soldmond stand im Llbendblau, In tiekes Sckweigen sank die Nackt; Vock in mir wucks und in mir sang Vas Lied vom Stück, das spät erwackt. Sustav Wolk-Weika. I^onciitorei lm " I-eliiiiM L>suhen,VVen6iscbe 5tr. Das Zern beluckte laZes- unct ^bencl-Cste LrltlästliZes I^onrert Keinlte Konctitorei-Lr^euZnilte öeltellunZsZesckäst Vcrlanä nack auswärts lei. 2116 welche die idealen Bestrebungen des Naturschutzes fördern wol len, bestelle« bei ihrem Buch händler oder beim Verlag die bilderreiche, vornehm ausqestattete Monatsschrift MMilt sm lk§ Wgmte üediet litt »zliiüljiiilrtt. Illr Nztlillleillliiizlilslege iiiill vekmiiljte StttlebiiiM. Herausgegeben v Dr. Hermann Helfer, unter Mitwirkung von zahlreichen bekannten und führenden Persönlichkeiten der Natur- u. Bogelschutzbewegung. Bezugspreis nur Mk. Iv — jährl., vierteljährl. Mk. 2.50 Probehefte versendet gegen Ein sendung von Mk. l.— auf Wunsch der MlllWtz-MIllll Postscheck-Konto: Berlin 72944