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N L Milteilungsblatt der Gsjelljchaft für Anthropologie und Urgeschichte der Gberlausitz-Bautzen, deciMittslstells für Hsimatforfchung im Mark graftum Gbsclausitz (Bautzen, Stisbsrftratze 36), des Bersins für Heimatforfchung zu Lrostau, Kirschau und Schirgiswalde, der Gesellschaft für Heimatkunde, Hoyerswerda jowie des Bsrbandes „Lufatia" der Humboldt-, Fortbildungs- und Gsbirgsvsrsins der Gberlaufitz. Hauptjchristlsitung Gtto Marx, Reichenau, 6a., unter Mitwirkung bewährter Heimatjchriststeller. Manuskripten ist Rückporto bsizufügen, da sonst ein Anspruch aus Rücksendung nicht besteht. Unberechtigter Nachdruck aus der „Gberlausitzer Heimatzeitung" wird strafrechtlich verfolgt. Erfüllungsort und Gerichtsstand für Bezieher und Inserenten Reichenau, 6a. Postscheckkonto: Leipzig Nr. 27 534. Bankverbindung: Gewerbebank und Girokasse Reichenau Nr. 16. Gberlausitzer Dank, Abteilung der Allgemeinen Deutschen Lrsdit-Anstalt, Aittau. Geschickte, ^KuMLiterutup" Drucf u.Veftag.Alwin Marx (Inh. Otto Mai^) Südlaufttzer Nachrichten, Reiciienau^Sa. ^--M«MWWWZ -Btattepfüp Heimatkunde, i Schrtstleitung und Geschäftsstelle in Reichenau, Sa. Fernsprecher Nr. AS Nr. 5 6. März (Lenzing) 1927 8. Jahrgang Sonnabend, d. 19. März 1927, nachm. 5 Ahr im Speisesaale des Hotels Äeichshof, Aittau M FrühjayrS- M Bertreterfitzung des VeevandeS «usalia. Tagesordnung: Aufnahmen, Wahres- und Kassen - Bericht, Wahlen, Anträge, Verschiedenes. Verband Lusatia. Z.A.: Dr. E>. Weder. Cin lZesucbdes llandesmuseumstür Säcbsiscbe Volkskunst in vresden eder, dessen Interesse bei der letzten Mode, dem Vubikopf und dem neuesten Operettenschlager noch nickt erschöpft ist, sei bei einem Vesuck Dresdens auf das Landesmuseum für Säch sische Volkskunst nachdrücklich kingewiesen. Im alten )ägerkof, der seit Kurfürst Liugusts Zeiten (Vater Liugust 1568) bis 1830 die Hofjäger und auch einige wilde Eiere (Löwen, Vären usw.) bekerbergte, ist das Museum seit 1913 untergebrackt. Wer den Zirkus Sarrasani und die Ministerialgebäude weiß, wird den Jägerkof leicht finden. Wie ein verwunschenes Schlößchen siebt er aus mit seinen ganz von Kletterefeu eingesponnenen Wänden. Vis zu den Eurmdäckern kinauk ist alles zugewachsen. Vofrat Professor L>r. Seyfkert Kat all die vielen Sachen aus ganz Sachsen zusammengekolt. Wir kaben (Zlück, er will uns selbst durch sein speich fükren. Dach dem Durchqueren der Eintrittskalle betreten wir einen langgestreckten Sau mit niedrigem Vogen gewölbe. Von der Decke kerunter kängen eine ganze Keike Weiknachtsleuchter, Vergspinnengenannt; einer immer schöner als der andere. Die Vorweiknachts- freude ließ sie einst im Erzgebirge vom Hausvater zu sammenbasteln, und am Heiligen Libend standen die Kinder leuchtenden Liuges davor. Links vom langen Vogengange sind mit viel Liebe einzelne Zimmeraus (Zroßvätertagen aufgestellt. Das erste ist ein Dresd ner Zimmer von 1820. Die ganze Einrichtung ist Handarbeit, Maschinen kannte man ja noch nickt. Zu einer Familienfeier Kat man gerüstet. Zinnteller und -Krüge verkeißen ein frokes Mal. Das zweite ist eine Lausitzer Stube von 1830 aus der Wiltkener LZe- gend. Hübsch bunt sind all die Möbel gemalt. Zur Linken stekt ein großes Himmelbett,zweispännig oder zweimensckig breit; Sonne, Mond und Sterne zieren den Vettkimmel. Der große Oken mit seinen Hokl- kackeln (Scküsselkackeln) ließ keine Kälte aukkommenl Dort saß sick's kübsch mollig, wenn die Oroßmutter Märcken erzäklte und die Vratäpkel in den Hokl- kackeln brutzelten. Löffel, (Zabel und Messer stecken an der Seite des Eisckes. Das „Schanzzeug" war also immer gleich zur Hand, ob's aber auch immer staub frei war? Lin der Wand kängt ein wunderhübsches Vildcken „Lius Liebe". Der Schatz ist darauf gemalt als Soldat mit der Eabakspkeike. Märchenblumen blüken zu beiden Seiten, I^ankenwerk mit Vögeln rakmen es ein. (Zar kerzlick gut muß sie ikrem Herz allerliebsten gewesen sein, wenn sie sich so ein schönes Vild malen ließ, um ikn immer bei sick zu kaben. Sckier zu einer Märchenfigur ist er geworden. Im nächsten l^aume steken allerkand Vauern- möbel. Lille so leuchtend bunt bemalt; meist stam men sie aus der Oberlausitz. (Zar trefflich verstanden